Ein paar Monate später
In den letzten Monaten war nicht sonderlich viel passiert. Die Schule war wie immer stressig und langweilig. Auch mit Niklas ist nichts weiter passiert. Seine Brüder haben eine gerechte Strafe erhalten.
Nun war es schon Oktober und Wincents Tour sollte bald beginnen. Natürlich wird er auch wieder in Hamburg auftreten und er hat uns schon Karten gesichert, wobei wir von ihm direkt empfangen werden.
Ich fieberte schon richtig auf das Konzert hin, denn dort wurde ich zum ersten Mal den Song, für den ich beim Musikvideodreh geholfen habe, live miterleben. Vor so vielen Menschen war es bestimmt ein ganz anderes Gefühl, fast als wäre der Song ein anderer.
Auch Gitarre habe ich weiter fleißig zu spielen gelernt, sodass ich nun ein paar einfache Songs spielen konnte. Es machte wirklich Spaß und ich lernte schnell, was mit Wincent auch nochmal beim Skypen bestätigte. Ich hatte keine Angst, vor ihm zu singen. Das lag vielleicht auch daran, dass ich ihn nun mit anderen Augen sah. Er war nicht einfach mehr nur irgendein Künstler, sondern mein Cousin. Er gehörte zur Familie.
Seit zwei Monaten spiele ich auch im Chor unserer Schule mit. Es war schön, mit anderen einen Song zu singen, ihn zu fühlen und zu performen.
Nächstes Wochenende würden wir ein kleines Konzert geben, im Park. Ich freute mich riesig, denn mein Vater würde auch kommen. Leider hatte Wincent da keine Zeit, aber das war ganz okay. Ich würde ihm noch oft genug meine Stimme zeigen.
Aber bis dahin werden noch einige Tage, Wochen, Monate vergehen.
Samstag
Ich war echt aufgeregt. Heute war das Konzert und ich musste singen. Keiner wusste, wie viele Leute kommen, weil wir einfach im Park auf der Bühne spielen würden, ohne Eintritt oder sonst was. Nur mit Getränken und Spenden erhofften wir uns etwas Geld für die Projektkasse.
Es war Nachmittag, die Bühne wurde aufgebaut, Bänke aufgestellt und der Chor machte sich fertig. In einer Stunde beginnt das Konzert und es sah noch nicht so aus, als ob sich jemand sonderlich dafür interessieren würde. Nur einige ältere Ehepaare, die zufällig im Park spazieren gingen, sahen uns kurz neugierig bei den Vorbereitungen zu. Doch auch sie gingen irgendwann weiter.
Noch eine Dreiviertelstunde. Dann geht es los. Ich atmete tief durch, doch auf einmal springt mich jemand von hinten an. Ich bekam einen halben Herzinfarkt, aber ich wusste schon genau, wer hinter mir stand.
Ich drehte mich um und blickte einer grinsenden Luisa ins Gesicht.
„Hey, ich dachte, ich komme schon mal ein bisschen früher“, begrüßte sie mich. Ich umarmte sie und freute mich riesig, dass sie da war.
Ich machte meine Stimme ein wenig warm und ging nochmal die Reihenfolge der Lieder durch, die wir singen wollten. War ich aufgeregt!
Luisa hat sich schon einen Platz gesucht, ganz vorne in der ersten Reihe. Neben ihr lag ihre Jacke, damit sich dort niemand hinsetzte. Das war dann wohl der Platz für meinen Vater. Er wollte erst später kommen, weil er noch etwas erledigen musste.
Meine Lehrerin kam und trommelt und zusammen. Sie sagte noch kurz etwas und wünschte uns viel Spaß auf der Bühne, denn das Konzert wurde in einer Viertelstunde beginnen. Jetzt war ich erst recht aufgeregt, und es wurde auch nicht besser.
Ich stand neben der Bühne und schaute mir an, was passierte. So langsam füllten sich die Plätze, diese klapprigen Bänke, wie es sie auf Schulfesten immer gibt. Ich war erstaunt, wie viele Leute doch noch gekommen waren, wobei die meisten jemanden aus dem Chor kannten und deshalb gekommen waren. Leider war mein Vater noch nicht zu sehen, aber Luisa zeigte mir einen Daumen hoch.
Dann verschwand ich wieder hinter der Bühne. Ich atmete noch ein paar Mal tief durch, dann stellte ich mich an die Treppe, die auf die Bühne führte. Meine Lehrerin ging gerade hoch, um und anzukündigen.
Als das Publikum klatschte und meine Lehrerin wieder runter kam, war das mein Signal, nun die Bühne zu betreten. Von hier oben sah es echt krass aus, so viele Menschen waren nur wegen uns gekommen. Ich entdeckte auch meinen Vater, der lächelnd neben Luisa saß. Zu Luisa hat sich noch eine andere Freundin gesetzt, die ich aber gar nicht kannte, weil sie in eine Klasse über uns ging.
Doch was mich überraschte, war die Person, die sich neben meinen Vater gesetzt hat. Ich habe ihn seit Monaten nicht mehr gesehen und fragte mich, warum er gekommen war. Aber wahrscheinlich hatte Dad irgendwas damit zu tun, denn er redete mit ihm, also Kai, der mich nun anlächelte.
Das Konzert genoss ich richtig und die Aufregung am Anfang hätte gar nicht sein müssen. Jetzt war es mir sogar schon egal, dass dort Leute vor mir saßen, die mir zuhörten. Ich fühlte mich auf der Bühne richtig wohl, so als wäre es mein zweites Zuhause.
Umso geschockter war ich, als ich bemerkte, dass wir nur noch zwei Lieder singen würden. Die Zeit war so schnell vergangen, dass ich gar nicht gemerkt hatte, dass es schon Abend geworden war und wie es langsam kälter wurde. Wir sangen nun schon das vorletzte Lied, bei dem ich aber gar nicht so viel machen musste. Deshalb hatte ich Zeit, mir nochmal bewusst darüber zu werden, wie viele Menschen jetzt eigentlich noch gekommen waren. Es war einfach atemberaubend.
Ich bereitete mich schonmal auf das letzte Lied vor, in dem ich einen Solopart übernehmen sollte. Ich habe lange dafür geübt, war mir aber sicher, dass ich das schaffen würde. Musik war eben meine Leidenschaft.
Das Publikum applaudierte, dann wurde es ernst. Ich durfte nichts vermasseln! Doch dieser Gedanken verzog sich ganz schnell wieder, als wir die erste Strophe sangen. Nach dem Refrain kam dann mein Solopart. Ich schloss die Augen und konzentrierte mich nur auf meinen Text und die Musik. Es war ein so schönes Gefühl, die Magie der Musik zu spüren.
Dann stiegen die anderen auch wieder mit ein und wir sangen das Lied gemeinsam zu Ende.
Danach applaudierten die Leute und standen auf. Wir verbeugen uns und die Menge rief:
„Zugabe! Zugabe! Zugabe!“
Wir gingen von der Bühne und sahen uns an. Wir waren uns einig: Wir würden noch einmal den Refrain des letzten Liedes singen, bei dem die Leute dann auch mitsingen durften.
Also betraten wir wieder die Bühne und das Publikum jubelte. Was für ein ein schöner Abend!
Als wir dann endgültig fertig waren, ließ ich mich auf eine Bank hinter der Bühne fallen und lehnte meinen Kopf an die Wand hinter mir. Ich war echt erschöpft und hätte nie gedacht, dass das so anstrengend werden würde. Doch plötzlich legte sich eine warme Hand auf meine Schulter.
Ahhhhhhhh Leude ich habe gerade Nico Santos in meinem Buch gefunden😍 Der Typ wurde mit "Er sieht ein bisschen aus wie Nico Santos" beschrieben. War er dann aber doch nicht :(
Und ich habe mich verlesen. Ich habe "Johannes Strate" gelesen, obwohl dort "Johnstone Strait" stand. Aber ist auch ähnlich, oder?So, jetzt wünsche ich noch allen einen schönen Tag und eine Klimaanlage.
Ist es bei euch auch so warm?
Tschaui,
Euer Engel ❤️
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Der unbekannte Cousin (Wincent Weiss FF)
Fiksi PenggemarDie 14-jährige Victoria führte eigentlich ein ganz normales Leben - bis dieser Brief ankam, der alles schlagartig verändern sollte. Dies ist meine erste Fan Fiction, die ich über Wincent schreibe. Viel Spaß beim Lesen 🥰 [Angefangen 04.03.2018] [Ab...