39.) Guten Morgen

320 18 13
                                    

Heute Morgen kitzelten mich die Sonnenstrahlen im Gesicht und ich hatte sofort gute Laune. Ich stand auf und zog mich schon um, während mein Vater noch schlief. Wir schliefen beide im Gästezimmer, er auf einem Schlafsofa und ich auf einer Matratze auf dem Boden. Heute wollte ich unbedingt an den Strand, und da Shayenne und ich es gestern nicht mehr geschafft hatten, zum Pferd zu gehen, wollten wir das heute machen.

Außerdem wollten wir uns heute zusammen einen Weihnachtsbaum aussuchen, denn in drei Tagen war schon Heiligabend. Gut gelaunt lief ich in die Küche, um zu sehen, ob schon jemand Frühstück gemacht hatte oder überhaupt schon wer wach war. Als ich die Küche betrat, stieß ich promt mit Wincent zusammen, der mich gerade noch auffangen konnte, da ich sonst umgefallen wäre.

"Nicht so eilig, wir haben doch noch den ganzen Tag", grinste er. Ich verdrehte die Augen und befreite mich aus seinem Griff.Ich wollte gerade Luft holen, da meinte er schon: "Hast du Hunger? Meine Schwester wird eh erst mittags aufstehen und bei meiner Mutter wird das auch noch ein bisschen dauern. Also - worauf hast du Lust?"

"Sag mal, kannst du eigentlich Gedanken lesen?", fragte ich ihn.

"Da bin ich gut drin, ne? Bei mindestens achtzig Prozent der Mädchen, die vor mir stehen, kann ich sicher sein, dass ich sie mit einem Autogramm und Foto glücklich machen kann."

Ich verdrehte nur die Augen. "Habt ihr irgendwie Müsli oder so?"

"Klar, das wollte ich auch gerade essen. Milch dazu?"

"Gerne. Und hätte ich gesagt, ich wollte Brot essen, hättest du dann auch Brot essen wollen?"

"Sag mal, kannst du eigentlich Gedanken lesen?", grinste er.

"Liegt dann wohl in der Familie", grinste ich und setzte mich an den Tisch.

Wincent holte zwei Schüsseln, Müsli und Milch und stellte es vor meine Nase.

"Kaffee?"

"Ne, danke. Ich nehme lieber Wasser"

Er brachte mir auch noch ein Glas und machte sich selber einen Kaffee. Da er keine frische Tasse aus dem Schrank holte, fragte ich ihn frech: "Schon der zweite Kaffee heute?"

"Klar, wie soll man denn sonst morgens wach werden?"

"Naja, bei mir hat das heute Morgen auch so geklappt."

"Ja bei dir. Aber du bist auch nicht normal"

"Wenn hier jemand nicht normal ist, dann bist das ja wohl du!", warf ich ein.

"Wieso sollte ich denn nicht normal sein?"

Ich drehte mich zum Kamin um, der hinter mir war und schaute stumm seine ganzen Preise an.

"Jaja, du hast doch schon gewonnen"

"Geht doch!"

Mit diesen Worten trank ich den Rest Milch auf, der noch allein in der Schüssel schwappte und stellte alles mit einem Grinsen in den Geschirrspüler.

Den Rest des Morgens verbrachte ich im Wohnzimmer an meinem Handy. Wincent war wahrscheinlich in seinem Zimmer, aber ich traute mich nicht nachzusehen. Später kamen dann mein Vater und Wincents Mutter Anja ziemlich zeitgleich in die Küche. Sie wirkten noch sehr verschlafen und machten sich gleich einen Kaffee. Dazu aßen sie Brot, wechselten jeedoch kaum ein Wort miteinander.

Dreißig Minuten später kam dann auch Shayenne. Auch sie aß Müsli. Als sie fertig war, fragte sie mich: "Sollen wir gleich zum Pferd?"

"Klar, gerne. Muss ich irgendwas mitnehmen?"

"Nein, alles, was du brauchst, findest du im Stall."

Eine weitere Stunde später befanden wir uns dann auf dem Weg zum Stall, der nicht weit entfernt war, sodass wir laufen konnten. Es war kalt geworden, aber der Schnee ließ noch auf sich warten.

Als wir ankamen, war nichts los. Die Pferde standen ruhig in ihren Boxen und es war keine Menschenseele zu sehen.

"Am besten wir füttern sie zuerst. Sie heißt übrigens Luna, siehst du, sie hat auch einen Halbmondförmigen weißen Fleck auf der Stirn", erzählte Shayenne und streichelte Luna dabei.

Ich holte den Eimer mit den Äpfen, die wir extra mitgenommen haben, und sreckte Luna einen entgegen. Sie nahm ihn mir gierig weg und verspeißte ihn genüsslich.

Die restliche Zeit redeten wir eigentlich nur, und ich versuchte herauszufinden, was Wincent mir wohl schenken würde, aber sie wusste das auch nicht so genau. Nur, dass es etwas besonderes war. Dann erzählte sie mir, wie bei ihnen Weihnachten ablief und was es meistens zu essen gab.

Als Luna wieder glänzte und zufrieden war, gingen wir zurück nach Hause. Shayenne und ich verstanden uns einfach gut.

Wie schon angekündigt werde ich das Buch bald beenden, ich habe aber schon ein neues geplant. Das wird wahrscheinlich der Klappentext werden:

Das Leben ist schwer, wenn man immer wieder seinem Ex begegnet, selbst wenn er nicht persönlich da ist. Denn das wäre nun wirklich das allerletzte, was ich wollte. Doch was soll ich tun, wenn er immer wieder im Radio und Fernsehen ist? So kurz nach der Trennung tat es immer weh, und ich vermisse ihn auch, aber es ging einfach nicht mehr. Wir hatten einmal eine schöne Zeit, aber die ist vorbei. Er war immer mehr unterwegs und irgendwann hatte ich das Gefühl, dass es einfach nicht mehr funktioniert.

Für Lara hat sich alles geändert. Seit der Trennung von ihrem langjährigen Freund beschließt sie, in eine andere Stadt zu ziehen und das alles zu vergessen, doch so einfach ist das nicht: Er verfolgt sie überall hin, denn jeder kennt seinen Namen und seine Musik. Zudem handeln so viele Lieder über ihre Beziehung, dass es nur noch weh tut. Und was ist, wenn man sich dann in jemanden verliebt, der ihn persönlich kennt?

Ich habe noch keinen Plan, wer die Person wird, in die sie sich verliebt und angefangen zu schreiben habe ich auch noch nicht😂
Aber hey, die Idee steht.

Ich habe vorhin nachgelesen und bemerkt, dass Vicky eigentlich nie ein Problem mit dem Aufstehen hatte (außer in Kapitel 16, das war aber auch der erste Schultag, das zählt nicht). Fällt der Autorin ja früh auf...

Und was Wincents Familie betrifft, da habe ich eigentlich das meiste erfunden...

Von Pferden habe ich übrigens auch wenig Ahnung, auch wenn ich sie mal im Kindergartenalter oder noch früher ganz toll fand...

Tschaui,
Euer Engel ❤️

Der unbekannte Cousin (Wincent Weiss FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt