38.) Eutin

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Heute war es so weit: Der bereits rot im Kalender markierte Tag war da, und dafür stand ich sogar schon früh morgens auf. Endlich durfte ich Wincent wiedersehen und seine Familie, die ja auch irgendwie meine Familie war, kennenlernen.

In den letzten Wochen war einiges passiert: Ich habe weitere Cover aufgenommen, weiter mit den Jungs von Revolverheld geprobt und sogar meinen ersten eigenen Text geschrieben. Ja, wir waren gute Freunde geworden.

Jetzt waren auch endlich die Weihnachtsferien und schon am ersten Tag fuhren wir zu Wincent. Ich konnte es kaum erwarten!

Gut gelaunt stand ich auf und tanzte durch das ganze Haus, bis ich irgendwann im Auto saß. Unsere Koffer waren im Kofferraum und die Weihnachtsgeschenke verpackt in einem großen Karton.

Die Fahrt über war ich so aufgeregt, dass mein Vater irgendwann auf einem Rastplatz anhalten musste und mir gesagt hat, ich solle dreimal um die Gastronomie laufen. Doch das ließ meine Laune nicht schlechter werden, ich sprang aus dem Auto und lief tatsächlich drei Runden, aber danach war ich wahrscheinlich noch aufgedrehter. Mein Vater hatte sich derweil einen Kaffee bestellt und empfing mich mit einem Lächeln. Ich setzte mich zu ihm und er schob mir einen Orangensaft hin. Kaffee war noch nicht so mein Ding.

Kurz danach fuhren wir weiter. Zum Glück war es nicht mehr so weit und schon bald fuhren wir von der Autobahn runter. Die Straßen wurden zu Wegen und irgendwann konnte man das Meer sehen. Meine Nase klebte fast die ganze Zeit an der Scheibe. Ich liebte das Meer, war aber nicht oft dort.

Als mein Vater dann sagte, dass wir nur noch zehn Minuten fahren würden, wurde ich dann doch ein bisschen nervös. Ich hatte zwar schon seine Familie gesehen, aber ihnen richtig gegenüber zu stehen war etwas anderes.

Ich schrieb Wincent, dass wir gleich da sein würden. Als wir kurze Zeit später in die Straße fuhren, in der seine Familie wohnte, sah ich ihn schon. Er wartete vor einem großen Haus und lief uns lachend entgegen, als auch er uns bemerkte. Ich öffnete schon die Autotür, da hatte mein Vater noch gar nicht richtig geparkt, und sprang aus dem Auto. Dann lief ich Wincent entgegen, der schon seine Arme ausbreitete und sagte: "Na, kleines Cousinchen, hast du mich schon vermisst?"

"Und wie! Die letzen Tage waren einfach grausam", meinte ich und umarmte ihn stürmisch. Nachdem auch mein Vater fertig war, gingen wir in das Haus. Allein schon der Vorgarten sah toll aus. Sobald wir zur Tür hereinkamen, sah ich ein Mädchen, das ungefähr in meinem Alter war.

"Herzlich Willkommen zuhause", begrüßte uns Wincent richtig. "Das ist meine kleine wunderbare Schwester Shayenne", stellte er das Mädchen vor. Ich habe sie vorher schon auf Bildern gesehen, aber persönlich habe ich sie noch nie gesprochen. Wir begrüßten uns gegenseitig und Wincent stellte uns noch seine Mutter vor, dann zeigte er uns, wo wir schlafen würden. Nachdem das alles geschafft war, trugen wir unsere Koffer aus dem Auto ins Haus.

Mittlerweile war es schon Nachmittag geworden und Shayenne und ihre Mutter bereiteten Kaffee und Kuchen vor. Ich fragte, ob ich helfen könnte, und durfte dann Teller und Tassen ins Wohnzimmer bringen. Dabei kamen wir auch ins Gespräch. Zunächst fragten sie mich über die Schule und meine Hobbys aus, dann sollte Shayenne ein wenig erzählen.

"Und du reitest wirklich?"

"Ja, wenn du möchtest, kannst du später mit zum Stall kommen."

"Hört sich ganz gut an. Darf ich mich dann auch mal auf ein Pferd setzen? Ich habe das noch nie gemacht."

"Na klar, Honey ist wirklich ein liebes Pferd. Du wirst sie mögen."

"Das ist nett von dir. Ich freue mich schon riesig!"

"Sagt mal, wisst ihr, wo Wincent und dein Vater hin sind?", fragte Karin, Wincents und Shayennes Mutter, uns.

"Ich weiß nicht, aber sie wollten vorhin irgendwohin. Vielleicht sind sie ja im Garten oder im Keller", meinte Shayenne.

Deshalb zog ich los, um die beiden zu suchen. Ich fing im Erdgeschoss an und schaute auch im Garten nach. Ich hatte ein bisschen Angst, die Türen zu öffnen, weil ich keine Ahnung hatte, was sich dahinter befand. Aber eigentlich befand sich hinter den unbekannten Türen nur eine Abstellkammer, ein Arbeitszimmer und ein Durchgang in die Garage. Ich beschloss, zuerst im Keller nachzusehen und dann oben.

Als ich die Treppe hinunterging, sah ich Licht brennen, aber es war trotzdem keiner da. Da ich sowieso nicht so gerne Keller mochte, weil sie öfters modrig rochen und zudem noch echt gruselig sein konnten, verließ ich den Keller schnell. Oben hörte ich Stimmen aus einem Zimmer kommen und lauschte vorsichtig. Es waren Wincent und mein Vater. Als plötzlich mein Name fiel, trat ich einen Schritt von der Tür weg. Nach kurzer Zeit traute ich mich, anzuklopfen. Als ich den Raum betrat, stand ich in einer Art Arbeitszimmer, nur, dass an den Wänden ein paar Gitarren hingen und ein schwarzes Klavier mitten im Raum stand.

"Ach Vicky, du bist's", begrüßte mich Wincent.

"Ich wollte euch nur bescheid geben, dass der Kaffee fertig ist", sagte ich und verschwand dann wieder nach unten. Ich hätte zu gerne gewusst, was sie über mich geredet hatten.

Kurze Zeit später saßen wir alle am Tisch im Wohnzimmer. Ich konnte direkt auf den Kamin schauen, auf dem Wincents ganze Preise standen. Das war schon beeindruckend und ich nahm mir vor, sie mir später noch genauer anzusehen. Dann konnte ich einmal einen echten Echo in der Hand halten.

Den Rest des Tages spielten wir noch ein paar Kartenspiele und gingen früh ins Bett. Ich war auch echt müde und geschafft, weil ich heute morgen so früh aufstehen musste und ich an diesem Tag so viel erlebt hatte.

Endlich schaffe ich es auch mal wieder, ein Kapitel zu schreiben... In letzter Zeit habe ich ziemlich viel zu tun, wegen Schule und Wettkämpfen.

Ich werde das Buch auch bald beenden, da ich einfach keine Ideen mehr habe, was noch passieren könnte und ich es nicht mehr wirklich gut bzw. spannend finde.
Außerdem muss ich immer wieder meine eigenen Kapitel nachlesen, weil ich keine Ahnung mehr habe, wo ich aufgehört habe zu schreiben und was ich noch schreiben muss.

Eine neue Wincent Weiss Fanfiction ist aber schon in Bearbeitung.

Tschaui,
Euer Engel ❤️

Der unbekannte Cousin (Wincent Weiss FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt