Der unbekannte Cousin (Wincent Weiss FF)

21.) Die Zugfahrt

Es ist schon eine Weile her, dass ich in den Zug gestiegen bin um nach Berlin zu fahren. Genauer gesagt, ist es fast schon eine Stunde her. Ich sitze hier, neben mir nur mein Rucksack, der verhindert, dass sich jemand neben mich setzt.

Mein Handy lag fast die ganze Zeit ausgeschaltet neben mir und ich schaute einfach so reglos in die Landschaft, die an mir vorbei zog. Mein Handy vibrierte und ich fand auf dem Display eine Nachricht von Wincent:

Sollen wir schreiben?

Ich lächelte und antwortete:

Na klaro

Worüber haben wir denn zuletzt geredet?

Ich glaube, wir sind bei der Information und dem Schlüssel stehen geblieben.

Weist du was? Wenn du vor dem Hotel stehst, schreib mir eben eine kurze Nachricht und ich werde dich dann im Empfang abholen.

Danke, du bist der beste💕

Und du bist DIE Beste.

Nein, bin ich nicht

Vertrau mir.

Na gut.

Wo bist du denn gerade?

Wir fahren gerade in einen Bahnhof ein, warte kurz.

Eine Gruppe von drei Mädchen stieg lauthals in meinen Wagen ein, zwei von ihnen setzte sich hinter mich und eine neben mich, obwohl überall noch frei war. Sie waren ungefähr in meinem Alter, aber alle ziemlich auffällig geschminkt.

Ich beachtete sie nicht weiter und schaute auf mein Handy, schrieb Wincent die aktuelle Station und wartete auf eine Antwort.

Doch das Mädchen, das neben mir saß, sprach mich an:

"Warte, bist du nicht die Cousine von Wincent Weiss???"

Ich antwortete nicht.

"Los, sag schon. Ich bin ein riesen Fan von Wincent, schau!"

Sie öffnete ihre Jacke und ein weißes CREW T-Shirt kam zum Vorschein.

"Cool. Ich hab das auch"

"Also bist du es?"

"Was?"

Ich stellte mich extra dumm.

"Na seine Cousine!"

"Na gut, ja, bin ich."

"Und wo fährst du hin?"

"Nach Berlin, ihr?"

"Wir müssen nach Hannover. Wir haben ja noch eine Woche Ferien."

"Cool. Ich habe keine Ferien mehr."

"Eine Runde Mitleid für Vicky, ohhhhhhh"

Von hinten hörte ich, wie ein anderes Mädchen schrie:

"Besorgst du und ein Autogramm?"

"Ne, hab leider keine."

Dann hielt ich die Klappe, mein Handy neben mir vibrierte die ganze Zeit, weil ich einfach so aufgehört hatte zu schreiben und Wincent jetzt wissen wollte, was los sei.

Nach zehn Minuten hörte es auf und ich schaute auf mein Handy.

Dreißig neue Nachrichten von Wincent und zwei verpasste Sprachanrufe. Ich öffnete WhatsApp und übersprang die ganzen Nachrichten.

Sorry, wurde von einer Gruppe Fans belagert.

Dann weißt du jetzt auch, wie ich mich jeden Tag fühle. Und glaub mir: In Berlin wird das nicht gerade besser. Hast du eine Sonnenbrille oder eine Cap dabei?

Ja, habe ich eingesteckt. Gute Idee, liegen aber im Koffer.
Du, ich muss gleich umsteigen. Schreiben wir später weiter?

Ja, viel Glück.

Danke.

Nach fünf Minuten kam die Ansage für meinen Bahnhof. Ich packte mein Handy in die Hosentasche und schulterte meinen Rucksack. Ich holte meinen Koffer und stellte mich an die Tür. Nach weiteren fünf Minuten fuhr der Zug in den Bahnhof ein und ich stieg aus. Hier war es voller als in Hamburg und viel, viel lauter. Mein Zug wurde in zehn Minuten von Gleis vier fahren, das musste ich erst mal suchen. Ich war eben nicht so vertraut mit Plänen und möchte auch keine fremden Leute anquatschen.

Zum Glück waren überall schilder mit Pfeilen, sodass ich fünf Minuten später am richtigen Gleis stand.
In der selben Sekunde erreichte der Zug den Bahnhof und die Türen öffneten sich. Der Zug war proppenvoll und ich musste mir die Bank mit einem älteren Mann teilen. Ich fühlte mich nicht wohl, weil irgendwo hinten im Zug ein paar Fußballfans rumbrüllten und ziemlich schräg sangen. Ich nahm meine Kopfhörer aus meiner Tasche und machte meine Playlist mit Wincent Weiss, Max Giesinger und anderen Musikern an.

Das beruhigte mich wenigstens ein wenig, aber ich war trotzdem froh, als ich auch aus diesem Zug rauskam. So zog sich das noch ein paar Stunden hin und irgendwann erreichte ich dann auch endlich Berlin. Ich schrieb Wincent

Habe jetzt Berlin erreicht

und verließ kurze Zeit später den Zug.

Gut, ich gebe dir gleich die Adresse und dann suchst du dir ein Taxi, okay? Bezahl das Geld erstmal, ich gebe es dir später wieder. Bis gleich, freue mich schon auf dich :)

Super. Bis gleich.

(Lesenacht 5/5)

Das war der fünfte Teil der Lesenacht. Tut mir echt leid, dass das gestern nicht mehr geklappt hat, aber wattpad hat nicht so mitgespielt. Ich musste diesen letzten Teil auch noch mal neu schreiben, aber das war nicht so schlimm.

Danke an alle die mitgelesen haben, ich hätte echt gerne die Kommentare beantwortet, ich habe sie auch gelesen aber das antworten hat auch nicht geklappt. Dafür habe ich das heute morgen nachgeholt.

Tschaui,
Euer Engel ❤️