Heute war der Freitag, der letzte Tag vor dem Musikvideodreh. Die Koffer waren gepackt und die Fahrkarten lagen bereit. Der Zug würde mich nicht direkt nach Berlin bringen, deshalb musste ich auch ab und zu umsteigen. In Berlin geht es dann weiter mit der S- und U-Bahn.
Wincent und ich hatten uns vorher noch zum Skypen verabredet, damit ich nicht so aufgeregt sein muss. Er hatte natürlich schon längst im Hotel eingecheckt, wo er noch ein bisschen proben wollte bis ich letztendlich auch dort eintraf.
Ich klappte meinen Laptop auf und öffnete Skype.
Nach kürzester Zeit erschien Wincents Gesicht auf meinem Bildschirm. Ich war echt zu aufgeregt!"Hi Vicky, wie war die Schule?"
"Ganz okay, also so wie immer. Das willst du gar nicht wissen. Aber der Gedanke an Berlin ließ auch Chemie schnell enden."
"Chemie war auch nie mein Fach. Vor allem nicht bei dem Lehrer, bei dessen Matheklausur ich eingeschlafen bin. Aber ich glaube, die Story kennst du schon."
"Na klar. Aber können wir aufhören über Schule zu reden? Erzähl mir doch mal den Ablauf morgen. Was muss ich machen? Muss ich irgendwas mitbringen?"
"Bring einfach gute Laune mit, das könnten wir echt gut gebrauchen. Sonst kann ich dir noch nichts vom Ablauf erzählen, ich weiß selbst noch nicht so viel. Samstag wird alles geklärt. Danach können wir am Sonntag mit dem Dreh beginnen."
"Hört sich gut an. Pläne sind eh nicht so mein Ding."
"Cool. Wann musst du denn los?"
"In einer Dreiviertelstunde ungefähr. Dad packt schon meine ganzen Sachen ins Auto, damit er mich schnell zum Bahnhof bringen kann."
"Willst du mal das Hotel sehen?"
"Au ja, gerne"
"Ich fange mal mit dem Zimmer an. Ist zwar mein eigenes, aber deins wird so ähnlich aufgebaut sein. Ein bisschen unordentlich hier, aber ich hoffe das stört nicht. Hattest du schon mal ein eigenes Hotelzimmer für dich allein?"
"Ne. Ehrlich gesagt war ich noch nicht so oft in Hotels. Dad und ich sind nicht so oft in den Urlaub gefahren, fast nie und wenn, dann haben wir in Jugendherbergen geschlafen."
"Dann wird es ja mal Zeit. Du hast sogar einen eigenen Balkon, siehst du? Dein Zimmer ist direkt neben meinem."
"Wincent... Bist du dir sicher, dass das alles nur für mich ist?"
"Na klar. Und jetzt kommt das beste: Du hast eine eigene Minibar, die jeden Tag aufgefüllt wird mit den Getränken, die du dir wünschst. Cola, Fanta, Wasser oder was dir noch so einfällt. Aber keine alkoholischen Sachen, dazu bist du noch zu jung."
"Ich... Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll."
"Freu dich einfach darüber. Du brauchst auch nicht die ganze Zeit in deinem Zimmer zu bleiben, wir können auch zusammen schwimmen gehen im hauseigenen Pool oder Billard spielen."
"Zeig nochmal die Aussicht, das ist echt zu krank."
"Na klar, siehst du? Da ist der Fernsehturm. Den kannst du übrigens auch sehen, wenn du ein Bad nehmen willst."
"Ich habe eine Badewanne???"
"Ja, genau. Mit Panoramablick. Gut?"
"Willst du mich verarschen?"
"Nein, wieso? Gefällt es dir nicht?"
"Doch, doch. Aber meinst du nicht, dass das zu viel des Guten ist?"
"Nein, wieso denn? Du brauchst übrigens nichts bezahlen, das übernehme ich. Wenn du schon so lieb bist und extra für das Musikvideo nach Berlin fährst."
"Ich brauche das doch gar nicht alles"
"Doch, brauchst du. Für meine Cousine nur das beste."
"Danke, aber jetzt bin ich noch aufgedrehter... In zehn Minuten geht es los."
"Dann sehen wir uns später in Berlin. Freu dich, ich warte hier. Sag an der Info einfach, du gehörst zur Weiss-Gruppe. Dann werden sie dir den Schlüssel geben. Das Zimmer ist im ersten Stock ganz hinten."
"Okay, danke für alles. Bis dann"
"Wir können ja auf der Fahrt noch schreiben. Vergiss die Gitarre nicht."
"Schon eingepackt. Tschüss"
"Tschau"
Dann verschwand Wincents Gesicht wieder und ich klappte den Laptop zu. Ich steckte ihn in meine Laptoptasche, die ich extra für die Fahrt gekauft habe und steckte sie in den größten Rucksack, den ich gestern finden konnte. Vorne waren schon meine ganzen Essensreserven und andere Sachen, mit denen ich mich auf der Zugfahrt beschäftigen könnte.
Ich machte den Reißverschluss zu und genau in der Sekunde rief Dad nach oben:
"Vicky, das Taxi ist abfahrbereit!"
Ich raste die Treppe runter, warf meinen Rucksack auf die Rückbank und als Dad das Haus abgeschlossen hatte, ging es endlich los. Nach einer guten Viertelstunde erreichten wir den Bahnhof. Dad verabschiedete sich von mir und flüsterte:
"Du schreibst mir doch ab und zu, oder?"
Ich nickte und flüsterte zurück:
"Na klar."
Dann stieg ich in den Zug, verstaute mein Gepäck und suchte mir einen Platz am Fenster Richtung Bahnsteig. Als der Zug anfuhr, winkte ich Dad noch einmal zu und er winkte zurück.
Dann verließ der Zug den Bahnhof und ich machte mir Musik über meine Kopfhörer an. In ungefähr zwei Stunden musste ich umsteigen.Lesenacht 4/5
Wer ist noch alles wach?
Was macht ihr eigentlich in der Zwischenzeit, wenn ihr fertig seid das Kapitel zu lesen?
Jetzt kommt noch eins und dann seid ihr erlöst. Oder vielleicht nicht.Tschaui,
Euer Engel ❤️
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Der unbekannte Cousin (Wincent Weiss FF)
FanfictionDie 14-jährige Victoria führte eigentlich ein ganz normales Leben - bis dieser Brief ankam, der alles schlagartig verändern sollte. Dies ist meine erste Fan Fiction, die ich über Wincent schreibe. Viel Spaß beim Lesen 🥰 [Angefangen 04.03.2018] [Ab...