Kirsch Küsse

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Tränen.
Heiße Tränen rinnen mir übers Gesicht. Und ich weiß nicht einmal warum. Wegen dad? Wegen mum? Wegen meinem verdammt verkorksten Leben? Nein. Ich habe schon vor langer Zeit aufgehört deswegen zu weinen.

Vielleicht weil ich das Gefühl habe das mir das erste mal seit einer Ewigkeit jemand zu hört. Mich vielleicht nicht versteht, aber es versucht.

Narben verblassen, Blaue Flecken vergehen, Blut trocknet. Was bleibt ist der Schmerz der sich in deinem Körper einnistet, bis in dein Innerstes vordringt und letztendlich Teil von dir selbst wird.

Der Schmerz gebrochener Seelen.

Ich habe das Gefühl als würde die Flüssigkeit die meine Augen verlässt, tiefe Gräben in meine Haut ätzen.

Doch was soll's? Ich bin eh schon gebrandmarkt.

„Das ist doch alles scheiße."
Dieser einfache, schlichte Satz brach die Melancholie. Es kam so vollkommen ehrlich und unerwartet das ich lachen muss.

Und Quinn stimmt mit ein.

„Das Leben, die Verpflichtungen, die Menschen. Das alles is einfach n großer Haufen scheiße."

„Fuck it."
Sie grinst.
„Ja, fuck it."

Ich hole die zwei in Folie verpackten halben Melonen aus meinem Rucksack die ich heute morgen noch in dem unseriösen Chinaladen um die Ecke geholt hatte. Hoffen wir einfach das wir morgen nicht mit Ebola oder sowas aufwachen.

„Hier" ich reiche ihr die eine Hälfte mit einem Löffel und setzt mich in den Schneidersitz.

„In 9 Tagen" beginnt Quinn während sie sich das erste große Stücke in den Mund schaufelt
„Werde ich auf einer Bühne stehen die mein weiteres Leben entscheiden wird."

„Merkwürdig seine Zukunft von etwas so banalem wie einer Bühne abhängig machen zu lassen." murmle ich und halte meinen Löffel gegen die fast versunkene Sonne. Die Melone hat die gleiche Farbe wie der Himmel.

Als ich wieder zu Quinn blicke muss ich lächeln. Ihre Augen sind weit aufgerissen was lächerlich niedlich in der Kombination mit den übergroßen Pupillen aussieht.

„Du leuchtest." flüstert sie und berührt mit ihren Fingerspitzen vorsichtig meine Wange.

„Und glühst. Wie ein Feuerball." sie kommt aus dem Staunen gar nicht mehr raus.

Ihre Lippen wirken gerade wie Kirschen. Rot und prall.
Zum küssen schön.
Sie sieht wie ich darauf schaue und ihr Blick wandert auf meine.
Sie sind nicht so schön wie ihre.
Trocken von dem Wassermangel meines Körpers und den Nächten in denen ich krank vor Angst stundenlang darauf gekaut hatte.

Ihre Sommersprossen springen mir förmlich entgegen wie tausende kleine Sterne.

Meine Augen fallen wie automatisch zu als ich meinen Kopf leicht neige und schon im nächsten Moment ihre weichen vollen Lippen auf meinen spüre.

Bin gerade im Urlaub und schreib wie ein Hassler, ich denke mal die nächste Zeit kommen mehr Updates \(^0^)/

Motel - room 39 ||girlxgirl Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt