In der Dunkelheit leuchtete alles noch intensiver.
Jeder einzelne Lichtfleck schien auf das doppelte anzuschwellen, stach aus dem Meer des nachtschwarzen Himmels heraus.Und mitten drin, Alea.
Leuchtend hell.
Sie konnte sich gar nicht an ihr satt sehen.Stundenlang hatten sie einfach nur so da gelegen, nebeneinander, ihre Finger ineinander verschränkt.
Hier draußen gab es nichts außer sie beide, und die unendlichen weiten von pulsierenden Lichtern.
Quinn brauchte keine Decke, ihr war nicht heiß doch auch nicht kalt.
Alles was sie brauchte war das Mädchen neben ihr.
Das war alles...Das erste was sie an dem nächsten Morgen spürte war ihr Kiefer, der schrecklich schmerzte.
Stöhnend richtete Quinn sich auf und wusste für den ersten Moment nicht wo sie war.
Wo...?
Sie lag auf etwas weichem, doch es war nicht die modrige Matratze aus dem Motel.Es war kalt, die Morgendämmerung ließ die Sonne nur erahnen.
Quinn blinzelte mehrmals.
Sie saß auf einer Wiese, auf einem Hügel.
Vor ihr die Stadt Manhattan, unwirklich unnahbar. Als wäre sie nicht Teil ihrer Welt.Wie ein Schlag trafen sie die Geschehnisse vom Abend zuvor.
Was hatte sie getan?!Ihr Blick wanderte nach links.
Dort lag ein Mädchen, klein, blass, mit tiefen Augenringen und kurzen dunkelbraunen Haaren.
Alea.Wenn sie da so schlafend lag könnte sie ein übermüdetes Schulmädchen sein.
Was seine Hausaufgaben macht, für Klausuren lernt und Mittags mit Mama Papa und den Geschwistern zusammen am Esstisch sitzt.So wenig sie auch von sich erzählte und so sehr sie ihre Vergangenheit auch herunter spielte, sie litt.
Ihr Leiden konnte man in den Augen sehen wenn sie für einen kurzen Augenblick die steinharte Fassade fallen ließ.Noch in Gedanken versunken, Alea beobachtend, wurde ihr etwas klar.
Die Realität holte sie ein und das schlechte Gewissen packte sie.Ecstasy.
Sie hatte wirklich Ecstasy genommen. Eine Pille geschluckt vor der sie immer gewarnt wurde, in der Schule von ihren Eltern, von der fetten Polizistin die in ihrer Klasse mal einen uninteressanten Vortrag über Drogen gehalten hatte.
Quinn hatte in nur einer Nacht gegen all Ihre Prinzipien verstoßen.
Aber... war es wirklich so schlimm wie ihr immer gesagt wurde?
Sie war nicht tot, hatte kein Bedürfnis was von Abhängigkeit sprechen würde und lag auch nicht in einem Tripp gefangen sabbernd und keuchend auf dem Boden.
Abgesehen von ihren Kiefer Schmerzen ging es ihr... gut. Nun ja, gut war übertrieben, sie fühlte sich etwas müde und irgendwie emotionslos doch ansonsten war alles gut.
Und die Nacht war einfach unbeschreiblich gewesen.Ein Gähnen kam von links und nur kurze Zeit später richtete Alea sich auf.
Stöhnend rieb sie sich den Unterkiefer.
„Wie gehts dir?" gähnte sie und streckte sich, dabei knackte es im Bereich ihrer Wirbelsäule.
„Gut"
„Echt jetzt?" erstaunt blickte sie Quinn an.
„Naja, etwas ernüchtert vielleicht."
„Aber fühlst du dich down?"
Die Blondie schüttelte den Kopf.
„Dann bist du echt n Glückspilz. Für manche ist das runterkommen die Hölle und für manche wie dich" sie schnippte mit dem Finger „nichts. Das mit der Nüchternheit vergeht, das sind nur deine Endorphine die sich neu regenerieren müssen."Kurze stille, dann spürte sie plötzlich Aleas dünne Finger an ihrem Hals. Erschrocken zog sie ihre Schulter nach oben und klemmte somit die Hand der Jüngeren zwischen ihrem Kinn und ihrer Schulter ein.
„Ey alles gut!" lachte diese
„Ich wollte nur mein Meisterwerk begutachten"Nicht ahnend was sie meinte öffnete Quinn die Innenkamera auf ihrem Handy.
„Ach du heilige..."
Ihr Hals sah fast so aus wie Aleas Rücken, mit dem Unterschied das er nicht grün blau sonder rot und violett befleckt war.„Ich seh aus wie die scheiß Milka Kuh!"
„Ja aber das tust du auch ohne die Knutschflecken." grinste Alea und gab ihr einen Eskimokuss.Die Stimme von Quinns Mutter schallte ihr durch den Kopf
Das ist falsch!
Du bist krank!
Was würde sie ihr wohl sagen wenn sie herausfinden würde das ihre Tochter Gras geraucht und MDMA genommen hatte?
DU HAST WAS?!
du bist nicht meine Tochter!!
Du bist eine Schande für unsere Familie!
Und was würde sie sagen wenn sie wüsste was Quinn in den letzten drei Tagen gegessen hätte?
Du wirst es nie zu etwas bringen!
Du bist schwach!
Ich wusste das du nichts kannst!!
Ja vermutlich würde sie all das und noch vieles mehr sagen.
Aber natürlich alles nur zu Quinn's eigenem Wohl„Scheiß drauf" murmelte sie, und küsste Alea.
Diese, überrascht von Quinns plötzlichem Wagemut erwiderte nicht sofort, doch grinse dann in den Kuss und flüsterte auch„Ja, scheiß drauf."

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Motel - room 39 ||girlxgirl
Teen FictionZu zweit in diesem heruntergekommen Motel, auf dieser muffigen Matratze in diesem schäbigen Zimmer wo das Sonnenlicht durch die kaputten Holzdielen fiel, hätten beide nicht glücklicher sein können. Zusammen an die Decke starrend, ihre Körper sich b...