„Fuck!"
Hat er mir gerade wirklich die Tür vor der Nase zugeschlagen??Wütend trete ich gegen sie, hinter der er Alea bestimmt gerade in Ketten an der Wand hält.
„Ich kann's nicht glauben! Für wen hält der sich das er sich rausnimmt über sie bestimmen zu können!"
Amba seufzt und schüttelt den Kopf.
„Ich hab dir gesagt es wird nicht funktionieren. Und eigentlich geht es ihr bei ihm ziemlich gut. Ich hab dir doch erzählt das ich einmal pro Woche-„„Aber darum geht es nicht!" schneide ich ihr das Wort ab und lehne mich müde an die Wand.
„Ich muss sie sehen."
Drei Tage habe ich gebraucht um Amba aufzufinden, ihr die Situation zu erklären und dann zu überreden mir Alea's momentanen Standort zu geben.
Letzteres hatte das meiste der Zeit in Anspruch genommen, denn Amba war anfangs verdammt sauer gewesen und hatte mir gar nichts sagen wollen.
Sauer, weil sie nicht gewusst hatte was sie mit der ganzen Verantwortung die ich ihr auferlegt hatte machen sollte. Und außerdem hatte sie zu dem Zeitpunkt noch nicht gewusst das Alea praktisch ein Waisenkind ist, und man sie nicht ganz einfach wieder nach Hause bringen konnte.„Also wars das jetzt?"
Meint plötzlich Adam, der nun aus dem Schatten tritt.
Er hat die ganze Zeit noch nichts gesagt und ich glaube auch nicht das Ruben ihn bemerkt hatte.In meinen Augen sammeln sich Wuttränen.
Wut auf Ruben, und auch Wut auf mich selbst weil ich so verdammt selbstsüchtig war!„Also für mich wars das." Amba zuckt entschuldigend mit den Schultern.
„Sorry Quinn, ich hab dir gesagt das ich dir zeigen kann wo sie wohnt, aber wenn wir hier nicht weiter kommen kann ich auch nicht viel machen."Frustriert fahre ich mir durch die Haare, meine Hände fangen an zu zittern.
Ich bin so kurz davor Alea endlich wieder zu sehen und dieses Arschloch verwehrt mir, ihr zu erklären warum ich damals so gehandelt habe!„Alex wartet unten. Kommt." höre ich Amba und während ich langsam die Treppenstufen runter stapfe zünde ich mir eine Kippe an.
Scheiß drauf das man hier drin nicht rauchen darf und scheiß drauf das ich eigentlich vor mehreren Monaten damit aufgehört habe.
In meiner Notfall Schachtel sind noch fünf drinnen. Obwohl sie schon so alt sind das man die Trockenheit des Tabaks förmlich schmeckt, ziehe ich das Nikotin fast schon aggressiv in meine Lunge.„Das kann es nicht gewesen sein." murmle ich mehr zu mir selbst als zu den anderen.
Ich höre nur wie Amba wieder leise aufseufzt.
Sie will keinen Stress mit Ruben, das hat sie direkt klar gemacht.
Ich glaube das sie Angst hat, er könnte, im Falle das sie bei ihm unten durch ist, ihr und vor allem auch Angehörigen wie Alex und besonders Nina Probleme bereiten.Die kleine mag ihn und seinen merkwürdigen Kumpel Finn viel zu sehr, ich bin mir ziemlich sicher wenn er ihr verklickern würde das crack rauchen cool ist, dann würde sie es machen. Obwohl sie noch so verdammt jung ist.
„Aber glaub mir, Alea geht es wirklich gut. Ich seh sie doch wöchentlich." versucht Amba nun gut auf mich einzureden, doch ich antworte ihr nicht.
Draußen wartet tatsächlich schon Alex mit dem Wagen und während wir einsteigen höre ich wie sie etwas sagen von wegen: „ihr könnt bei uns schlafen, aber nur für ein paar Tage, dann müsst ihr weiter."
Als Zeichen das ich sie verstanden habe, nicke ich, doch verfolge ihr Gespräch nicht weiter.
~
Mittlerweile ist es Abend und die Sonne neigt sich über die Skyline. Ich sitze auf dem kleinen Balkon der Wohnung von Amba und Alex und ringe mit meinem Gewissen und dem Verlangen einer weiteren Kippe.
Das ich mal jemals damit aufhören würde hätte ich auch nie gedacht aber irgendwie hat die Zeit damals so einiges verändert.
Die Zeit mit Alea.Ich höre wie hinter mir die Glastür aufgeschoben wird und sich kurz darauf jemand neben mir in den Zweiten Sitzsack nieder lässt.
„Willst du auch ein Bier?" fragt mich Alex und hält mir eine Flasche hin.
Ich nehme sie an und lächle dann müde: „erlaubst mir gerade etwa Alkohol zu trinken obwohl ich erst 19 bin?"
Alex lacht rau. „Bei dem was du schon alles genommen hast hab ich da keine Schuldgefühle."
Dann wird er plötzlich ernst und schaut mich durchdringend an.
„Ich hab gehört das dein Plan nicht aufgegangen ist?"
Frustriert nehme ich einen Schluck und nicke dann zur Bestätigung.
Er seufzt.„Hör mal, du weißt ich bin kein Fan von Alea, das war ich noch nie. Ich mag sie wahrscheinlich genauso wenig, wie dich Ruben mag." ein abfälliges schnauben entkommt mir, aber ich verstehe was er meint.
Unberührt fährt er fort.„Aber dich mag ich, und Ruben um ehrlich zu sein nicht. Ich kenne ihn gut genug um zu wissen das er Alea sicher alles andere als gut tut, und um noch ehrlicher zu sein wäre mir das eigentlich egal, aber ich sehe wie sehr du leidest."
Stille entsteht in der man nur das dumpfe abgeklungene Verkehrsleben New Yorks vernimmt.
„Deswegen werde ich dir helfen, Alea zu sehen und mit ihr zu reden. Ohne Ruben oder sonst wen."
Mit großen Augen schaue ich ihn an.
„Wieso solltest du das für mich machen?"
Er lächelt bitter, nimmt einen weiteren Schluck und starrt dann in den rosa Abendhimmel.
„Ich hab noch so eine Art Rechnung mit ihm offen. Du musst wissen, das ich mal an ungefähr dem gleichen Punkt stand wie Alea. Vielleicht mag ich sie deswegen nicht, weil ich mein früheres ich in ihr erkenne. Zumindest war es damals so, das Ruben derjenige war wegen dem ich so tief in die ganze scheiße reingerutscht bin."
Er holt kurz Luft, und beginnt dann zu erzählen.
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Mich würde mal interessieren wie ihr Alex so findet🌚

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Motel - room 39 ||girlxgirl
Roman pour AdolescentsZu zweit in diesem heruntergekommen Motel, auf dieser muffigen Matratze in diesem schäbigen Zimmer wo das Sonnenlicht durch die kaputten Holzdielen fiel, hätten beide nicht glücklicher sein können. Zusammen an die Decke starrend, ihre Körper sich b...