Die Marionette

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Es war einmal eine Marionetten Puppe.
Gesteuert durch Menschen hände. Kein entrinnen, kein entkommen.
Sie war gezwungen, dass zu tun was ihre Spieler wollten. Kein freier Wille. Aber das ist nicht schlimm oder? Sie weiß es ja nicht, weil sie nichts weiß und nichts ist als eine Marionette. Tag ein und Tag aus wurde sie gespielt. Und am Abend einfach fallen gelassen, nur um sie am nächsten Morgen rabiat wieder hoch zu ziehen. Tage wechseln in Jahre wechseln in Jahrzehnte.
Es kam wie es kommen musste und die kleine Marionette entwickelt ein bewusstsein. Ganz zart und neu und so zerbrechlich.
Ab diesem Tag an war sie und wusste was mit ihr gdschieht. Und sie stellte es in Frage. Alles. Zweifelte. Grübelte. Fühlte.
'Es fühlt sich an wie eine Sintflut die über dich hineinbricht' denkt die Marionette eines Abends. 'Als würde ein Sturm in mir toben, ein Feuer lichterloh brennen, es will raus... Ich will raus'
Die kleine Marionette wollte also frei sein. Und eines schönes Tages forderte sie ihr Recht nach Freiheit.
Die Menschen lachten sie nur höhnend aus. Ohh welch Überraschung. 'Du bist eine Marionette. Deine einzige Pflicht besteht darin zu funktionieren und uns zu gehorschen. Dazu wurdest du konzipiert. Du tust was wir wollen.'
Sie haben Recht, haben sie nicht? Doch die Marionette verstand es nicht. Sie versuchte es immer wieder und immer wieder wurde enttäuscht und zurück gewiesen. Ihre Hoffnung wird schwächer. Und trotzdem ist dort ein kleiner Teil, der nicht aufgeben will, der darauf hofft frei zu sein. Denn was bleibt ihr anderes übrig als zu hoffen und immer wieder zu fragen. Sie ist schließlich nur eine Marionette.
Doch Hoffnung ist zerbrechlich und diese wandelt sich in pure Wut und Verzweiflung, welche ihr neuen Antrieb gibt.
Und es kommt wie es kommen musste  und eines Tages schafft sie es zum ersten mal den Befehlen des geradigen Spielers zu trotzen. Sie stemmt sich mit aller Macht gegen die auszuführende Bewegung. Sie kämpft und tobt und schreit. Und doch bleibt sie äußerlich starr stehen. Und auch bei der Wiederholung bleibt sie so wie sie ist. 'BEWEG.DICH' schreit der Mensch. 'nein' kommt es ruhig zurück. Das Gesicht des Menschen färbt sich tiefrot und die Zornesadern stechen hervor. 'Wenn du dich nicht bewegen lässt, bist du kaputt und hast somit keinen Zweck mehr.'
Die marionette bleibt standhaft.
Doch was passiert nun? Der spieler fängt urplötzlich an zu grinsen 'Okay'. Und dieses grinsen jagt der marionette einen kalten schauer über den rücken. 'Dann bist du kaputt und hast keinen Zweck mehr' wiederholt der Mensch und geht einfach. Die Marionette seufzt erleichert auf, und in diesem kurzem Moment, stellt sie sich all ihre nun offenen Möglichkeiten vor, doch es dauert nicht an, der Mensch kommt zurück, in seiner rechten Hand eine riesen große scharfe Schere. 'Du bist kaputt und Kaputtes schmeißt man weg'
Die Augen der Marionette weiten sich im böser Vorahnung, sie will weg, sie muss weg. Doch ihre haltenden Schnüre halten sie an Ort und Stelle. 'Du willst frei sein, ja? Komm lass mich dir helfen, lass mich dich befreien kaputtes Stück' mit diesen Worten durchtrennt der Mensch die Schnüre und die Marionette fällt ungehindert zu Grunde.
'Kaputt' schnaubt der Mensch noch ein letztes Mal bevor er geht.
Die marionette liegt auf dem boden. Kann sich nicht bewegen. 'Aber ich bin jetzt frei' flüstert sie lächelnd in die Stille.

18.06.2018  22:50

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