Ich glaube, wir sind alle ein bisschen verloren, ein bisschen kaputt.
Das meine ich weder böse, noch verletzend oder beleidigend.
Manche mehr, manche weniger. Manche haben nur feine Risse in ihrer Selbst, während andere tiefe Schluchten und wieder andere nur noch zerbrochene Stücke übrig haben.
Ich stelle es mir oft als Spiegel vor, weil Spiegel reflektieren.
Trübe Fläche, kleine Risse, einige heraus gebrochene Teile oder einfach nur ein Haufen spitzen Glases.
Die Art und Weise wie wir mit unserem Spiegel umgehen, ist genauso unterschiedlich wie der Schaden.
Unterdrückung, Verleumdung, Versuch es zu reparieren, zur Schaustellung.
Manche strahlen vor Schmerz, es ist als würde ein großes schwarzes Monster über sie hängen und zerfressen.
Manche werden kalt und werden selbst zu diesem Monster.
Manche leben einfach weiter, als wäre nichts gewesen.
Wieder andere versuchen es verzweifelt zu fixen und zerstören dabei nur noch mehr.
Dann gibt es noch die, wo nur noch Scherben übrig sind und versuchen etwas neues daraus zu erschaffen, während andere darin versinken.
Irgendwie sind wir leicht angeschlagen schon zur Welt gekommen und gleichzeitig auch nicht. Neugeborene sind so unschuldig, so rein. Sie haben nichts verbrochen. Und doch weisen manche Spiegel schon Risse auf, einfach wegen dem Handeln der Eltern, ihrer Umgebung.
Ich denke, manche wissen das gar nicht, bis sie damit konfrontiert werden.Ich halte, dass nicht für unbedingt schlecht. Dieses Verlorene. Vollkommenheit liegt in Unvollkommenheit. Die Reaktionen der Menschen darauf macht es erst "schlimm". Natürlich nicht immer. Und "schlimm" ist relativ. Aber allein die Tatsache, dass Kaputtes, Ramponiertes, nicht Perfektes oft als schlimm angesehen wirdvon der Gesellschaft , ist nicht gesund. .
Und daraus, aus diesem Gedanken und dem daraus resultierenden Wunsch nach Perfektion, entstehen mehr verlorene Seelen, als man zählen kann.
Ich bin eine von ihnen. Und du?