Eine kühle Sommerbrise streicht mir um den Nacken. Meine Haare liebkosen mein Gesicht, tanzen mit dem Wind. Meine Jeansjacke bietet mir Schutz und Zuflucht, vor den Blicken und nun auch vor Nacht.
Ich lasse Sand durch meine Finger rieseln, streiche mit meiner Haut darüber und fühle einfach alles. Die feinen Körner, den sanften Wind, die Kühle und die Feuchtigkeit in der Luft. Ich schmecke Salz auf meiner Zunge und lasse Sand durch meine Finger rieseln. Verbuddel meine kalten nackten Füße darunter, male Spuren wie Adern in der Haut. So beruhigend, so leicht und friedlich und sorglos.
Das Rauschen des Meeres hallt in der Dunkelheit wieder, übertönt leise flüsternde Wesen. Und die Stimme meiner besten Freundin erreicht mein Ohr. So sanft, so zerbrechlich und stark wie Glas. Legt sich über meine strapazierten Nerven wie ein warmer Umhang.
Und ich sinke nach hinten, langsam. Bette meinen Kopf auf meine verschränkten Arme, darauf achtend, dass kein Sandkorn darin nistet. Und neben mir spüre ich Bewegung. Meine beste Freundin ebenso zurückgelehnt. Ich spüre ihre Anwesenheit, die leichte Erahnung von Wärme. Und wir liegen da, über uns die Sterne und das rauschende Meer vor uns. Ich habe mich noch nie so jung gefühlt.
Die Sterne leuchten und strahlen, ziehen sich an und stoßen sich ab, bilden Bilder und ein Wirrwarr aus Strängen und Fäden und Punkte. Die Nacht ist klar und undurchlässig, warm und kühl.
Wir liegen schweigend in der Nacht und fühlen uns frei. Gedanken wechseln ihren Eigentümer, entstehen und fliegen hinaus. Flüsternde Stimmen werden von den Wellen hinfort gespült. Sorgen verlassen ihre Heimat, Ängste ziehen mit. Und Ruhe ist.
Ich habe mich noch nie so verbunden zu einer Person gefühlt, so frei und sorgenlos. Ich kann es kaum erwarten ihr meine zuhause zu zeigen und mit ihr die Nächte im Gebirge zu verbringen.
Friedlich, jung und unbeschwert.
[11.03.2019]
Alles Gute zum Geburtstag, gurrrl ¿°¿