vom ertrinken

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Ich fühl mich wie ein Löwe auf einer Eisscholle. Hilflos, bewegungslos, hoffnungslos.
Ich treibe auf den Weiten des Ozeans. Abgeschottet, fremd, allein.
Und ich warte, warte auf die nächste Welle, auf den nächsten Sturm.

Blitze donnern am Himmelzelt, erleuchten die Kulisse in einem unheimlichen Licht.
Welle über Welle schwabbt über meinen Körper.
Ich versuche mich ins Eis unter mir zu krallen. Aber es bietet einfach keinen richtigen Halt. Meine Haare peitschen in mein Gesicht, Salzwasser verätzt meine Augen, meine Lungen. Und die Luft ist zu dick zum atmen. Wasser hingegen fließt ununterbrochen.
Aber ich bin kein Fisch, ich kann den Sauerstoff nicht heraus filtern. Ich bin ein Löwe.

Über mir türmt sich eine Welle über die Nächste und plötzlich reißt die Flut mich herunter und ich ertrinke.

Wasser füllt meine Lungen und ich versuche versuche versuche so verzweifelt aus der Dunkelheit zu kommen.
Ich durchbreche die Oberfläche nur um von der nächsten Welle wieder runtergedrückt zu werden. Wieder und wieder und wieder.

Meine Muskeln ermüden und ich ermüde und ich kann nicht mehr länger kämpfen und ich schwebe.

Ich schwebe im Wasser. Nach oben oder nach unten?
Über mir die blitzende Lichter. Aber ich gehe unter.

Dunkelheit zieht mich zu Grunde. Meine Haare fliegen, mein Körper ist schwerelos. Und ich sinke und sinke und sinke. Und ich ertrinke ertrinke ertrinke in den weiten des Ozeans.
Und ich verspüre, das erste mal das Gefühl von Frieden. Und ich schließe meine Augen und begebe mich in die sanfte dunkle Obhut des Meeres.

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Sonne kitzelt meine Nase. Mit einem Brummen drehe ich mich auf die andere Seite, um den Strahlen zu entfliehen.
Strahlen? Bin ich nicht tot?

'Nein, nein, bist du nicht.'
Meine Augen schlagen auf und gleich wieder zu wegen der Helligkeit. Und was sehe ich, als ich mich endlich ans Licht gewöhnt habe? Einen Fisch. Ist das ein Quastenflossler?

'Ja, bin ich' antwortet mir der Fisch mit einem Schmunzeln. 'Du wärst fast ertrunken in dem Sturm, aber ich hab dich an Land gebracht.'
'Danke'

Stille breitet sich aus. Und meine Gedanken fliegen kreuz und quer. Dem Fisch scheint es ähnlich zu gehen.
'Warum hast du mich gerettet?'
'Das ist eine gute Frage' nachdenkliche Pause.
'Ich weiß es nicht wirklich. Vielleicht weil du mich an jemanden erinnert hast. Ich konnte dich nicht ertrinken lassen.' 'An wenn erinnere ich dich?' frage ich nun mit zunehmender Neugierde.
Der Fisch schaut mir in die Augen, ausdruckslos 'An mich'. 'Aber du kannst nicht ertrinke!' 'Aber ersticken'

Und ab da an wusste ich es. Und ich lächelte dem Fisch schwach entgegen 'Ich beschütze dich vorm ersticken und du beschützt mich vorm ertrinken.'

Und als mir der Fisch nun ebenfalls ein kleines Lächeln schenkte, war ich mir sicher.
Verbundenheit, Vertrauen, Freundschaft.

[05.02.2019]

Irgendwie Zusammenhangslos und irgendwie auch unterschiedliche Schreibstile, aber yo. Idk.
Der zweite Teil kam mir noch plötzlich und der erste Teil wirkte noch nicht fertig, deshalb hab ich es zu einem gemacht.

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