Während der Busfahrt Nachhause schwieg ich. Meine Freundinnen redeten über irgendwelche Dinge, doch ich hörte nicht hin, bekam nichts mit. Meine Gedanken kreisten um Kyle. Mein Herz hatte viel zu schnell geschlagen, als er mich gefragt hatte , ob ich kommen wollte. Dummes kleines Herz.
"Kaylee? Hast du irgendetwas von dem, was ich gerade gesagt habe gehört?!"
Ich zuckte zusammen."Äh was?", ich sah in Ruth's große Augen.
"Weißt du was? Vergiss es einfach.", sie sah stur gerade aus.
"Was ist denn jetzt los?", fragte ich verwirrt.
"Die Frage ist: Was ist mit dir los? Erst lässt du dir irgendeine jämmerliche Ausrede einfallen, um nicht mit mir feiern zu gehen und dann ist dir auch noch völlig egal, was gerade in meinem Leben geschieht." Carrie und Lynn saßen schweigend da und hielten sich raus. Vielen Dank auch.
"Das war keine Ausrede, Mason braucht mich wirklich. Und es interessiert mich wohl, was in deinem Leben passiert. Tut mir leid, dass ich mal in Gedanken versunken war!" Ich wusste nicht, warum ich nicht von dem Grillabend erzählte. Ich wollte es nicht. Ich wollte das ganz alleine für mich haben.
Ruth's Gesichtszüge wurden weicher. "Tut mir leid Kaylee. Du warst vorhin nur so abweisend und ich dachte, du willst nichts mit mir unternehmen... In was für Gedanken warst du versunken?" Scheiße.
"Ähm... Es ging um das Buch, dass wir in Englisch gelesen haben. Macht mich irgendwie nachdenklich. Was hast du eben erzählt?", versuchte ich abzulenken. Es funktionierte.
"Ich bin jetzt mit Jordan zusammen!", quietschte sie aufgeregt.
"Was? Wie das?!", ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht. Ich gönnte Ruth das vom ganzem Herzen. Nachdem ein Junge ihr vor 2 Jahren das Herz gebrochen hatte, gab es für sie nur noch Sex.
"Na ja, wir..." , ab da verlor ich den Faden wieder. Ich wusste, das war nicht okay von mir. Doch so sehr ich versuchte mich zu konzentrieren, es ging nicht. Meine Gedanken schweiften die ganze Zeit ab. Ich nickte einfach an den richtigen Stellen und wünschte ihr viel Glück. Dann stellte Carrie ihr irgendeine Frage und ich war wieder alleine mit meinen Gedanken.
Zuhause angekommen, stand ich erstmal ratlos in meinem Zimmer. Dann begann ich mir einen Rucksack zu packen und mich umzuziehen. Ich entschied mich für eine dunkle Hotpan und einen überweiten grauen Pulli. Die Haare band ich zu einem Zopf zusammen. Ich schminkte mich nicht, dann würde ich morgen aussehen wie ein Clown. Ich nahm mir mein Lieblingsbuch Eine wie Alaska von John Green zur Hand, setzte mich aufs Sofa und begann zu lesen. Ungefähr eine halbe Stunde später hörte ich, wie sich die Haustür öffnete und wieder schloss.
"Mason? Kaylee?", ertönte die Stimme meines Vaters.
"Hier oben!", rief ich.
"Hallo meine Süße.", sagte mein Vater und drückte mir einen Kuss auf die Stirn, als er oben war.
"Daddy? Ich schlaf heute Abend auswärts."
"Darf man erfahren wo?"
Ich war ein wenig irritiert. "Seit wann interessiert dich das?"
"Du bist meine Tochter und ich möchte wissen, wo du bist."
"Seit wann?" Er schmunzelte.
"Kyle hat mich zu einer Grillparty eingeladen und wir schlafen da in Zelten."
"Aber Jungs und Mädchen getrennt oder?!" Mein Vater sah so geschockt aus, dass ich lachen musste.
"Dad, das ist Kyle Jackson. Von nebenan. Kyle mit dem ich immer gespielt hab."
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Kiss Me Softly (abgeschlossen)
Teen FictionKleine Vorwarnung: Ich bin ein 99er Kind und habe die Story mit 14 geschrieben, ich denke, ihr wisst, was ich damit sagen will. Ranking: #1 in Jugendliteratur/Teen #1 in Teenlove »Es war verdammt schwer, dich zu lieben.« Fünf Jahre ist es her...