5 Wochen später.
"Du machst Schluss mit mir.", es war eher eine Feststellung, als eine Frage.
"Es tut mir leid."
Er saß mir ganz ruhig gegenüber.
"Bitte sag mir, dass das ein schlechter Scherz ist, Kaylee."
"Nein."
"Gibt es irgendetwas, was dir in unserer Beziehung nicht gefällt? Ich versuche es zu bessern, ich würde mich für dich ändern." Es tat weh, ihn so verzweifelt zu sehen. Warum gab er sich die Schuld? Er hatte alles richtig gemacht.
"Hunter, es hat nichts mit dir zu tun. Du bist perfekt, jedes Mädchen, dass dich hat, sollte sich glücklich schätzen."
"Ich will aber nur dich glücklich machen."
"Das kannst du nicht und das ist nicht deine Schuld." Hunter sah verletzt zu Boden und schwieg. Ich hätte ihn gerne in den Arm genommen, aber ich wusste, das wäre schlecht gewesen.
"Es ist wegen ihm oder? Wegen Kyle." Ich versuchte gar nicht zu lügen. Er hätte mich sofort durchschaut. Ich schwieg.
"Wie lange schon?", Hunter's Stimme brach. Ich sah aus dem Augenwinkel, wie er sich energisch eine Träne von der Wange wischte. Scheiße, scheiße, scheiße.
"Eigentlich... Ich glaube eigentlich schon immer."
"Jetzt wird mir so einiges klar. Deswegen hast du nie auf ich liebe dich geantwortet. Ich dachte mir, hey vielleicht braucht sie Zeit. Aber alle Zeit der Welt hätte niemals gereicht, weil du ihn liebst und mich einfach herzlos ausgenutzt hast." Hunter klang noch verletzter als zuvor, doch dass aller schlimmste war, dass in seiner Stimme kein Hauch von Vorwurf lag. Es wäre mir lieber gewesen, hätte er mich wutentbrannt angeschrien.
"Ich hasse mich dafür."
"Ich nicht, das ist ja das Schlimme."
Ich schluckte.
"Vielleicht sollte ich besser gehen."
"Vielleicht solltest du das." Ich erhob mich, drehte mich um und verließ Hunter's Wohnung.
Es war, als würde die kalte beißende Luft mir in die Haut schneiden. Der erste Schnee stand kurz bevor und es wurde immer kälter.
Ich fühlte mich seltsam erleichtert. Du bist ihn los.
Es war fies, doch genau das dachte ich. Ich zog den Reißverschluss meiner Jacke höher und ließ die Hände in die Taschen gleiten. Es war dunkel gewurden, nur die Straßenlaternen und die Autos auf den Straßen spendeten mir Licht.
Ich lief Richtung Innenstadt, denn ich hatte keine große Lust, nachhause zu gehen. Ich rief Ruth an."Naaaaaaa.", meldete sie sich.
"Hey, hast du gerade Zeit?"
"Kommt drauf an, Jordan ist gerade bei mir."
"Habt ihr Lust mit mir Pizza essen zu gehen?"
Am anderen Hörer knisterte es.
"Geht klar, soll ich den Rest der Clique auch fragen?"
Ich dachte nach. Clique beinhaltete auch Kyle. Es schien, als könnte Ruth Gedanken lesen.
"Bei Kyle machen wir eine Ausnahme."
Erleichtert atmete ich aus.
"Okay, dann treffen wir uns in einer halben Stunde bei Pizza Hut."
"Geht klar. Bis nachher."
"Bis nachher." Ruth legte auf.
Ich holte meine Kopfhörer heraus, steckte sie in die Ohren und ging weiter.
I want you to notice
When I'm not around
You're so fucking special
I wish I was specialIch übersprang das Lied. Es erinnerte mich an Kyle und ich war momentan ziemlich gut darin, nicht an ihn zu denken. Mittlerweile ignorierten wir uns nicht mehr komplett. Durch die Clique, wechselten wir täglich 2 Wörter miteinander.
Hi und Tschüss.
Ab und zu kamen auch Sätze wie "Gibst du mir mal die Cola rüber?" zustande. Es gab so viel zu klären. Doch wir schwiegen. Es war deprimierend. Ich lieg noch eine ganze Weile, bis ich schließlich bei Pizza Hut ankam, anschließend wartete ich noch 10 Minuten auf die anderen.
Als sie schließlich da waren, begrüßte ich jeden mit einer Umarmung und zusammen betraten wir die Pizzeria. Wir setzten uns an einen großen Tisch und ließen uns die Speisekarten bringen. Ich beobachtete meine Freunde. Carrie und Alex, die unterm Tisch Händchen hielten und sich immer wieder verliebte Blicke zu warfen.
Ruth und Jordan, die zwar nicht extrem einen auf Pärchen machten, bei denen man das knistern aber trotzdem deutlich spüren konnte. Lynn, die in Gedanken bei Mason zu sein schien und Ben, der scheinbar an nichts anderes dachte, als an seine Pizza.
Und plötzlich hatte ich einen richtigen Liebesanfall.
"Oh man ich hab euch alle so lieb.", quietschte ich. Die Augenpaare lagen auf mir."Awww, wir dich auch.", sagte Ruth während Jordan meine Stirn nach Fieber abtastete.
"Hast du was auf den Herzen Kaylee?", fragte Lynn.
"Ich hab mir Hunter Schluss gemacht."
Ruth lächelte leicht. "Sehr gut."
"Na endlich, fand schon immer, dass der ne Pussy ist.", brachte Ben sich ins Gespräch ein.
"Fang was mit Kyle an, ich glaub der steht auf dich.", fügte er hinzu.
Ich schluckte und auch die anderen wurden still. Ben hatte von dem ganzen Gefühlschaos nichts mitbekommen. Er wusste das von Kyle und mir nicht.
"Lass mal.", murmelte ich. Zum Glück kam in diesem Moment die Kellnerin. Ein rothaariges Mädchen mit Sommersprossen und schönen grünen Augen. Ben beäugte sie von oben bis unten.
"Was darf ich Ihnen bringen?", fragte das Mädchen.
"Einmal dich zum mitnehmen bitte."
"Ben!", riefen wir empört und schlugen ihn alle gleichzeitig. Das Mädchen lief rot an. Eine Schüchterne also.
"Ich ähm... Ich meinte eigentlich Essen." Jordan rettete sie und sprach als erstes seinen Wunsch aus, wir anderen folgten.
Das Mädchen nickte zufrieden, drehte sich um und lief Richtung Küche.
"Was ein Arsch Alter.", meinte Ben anerkennend.
"Und was ein dämlicher Anmachspruch. Einmal dich zum mitnehmen bitte. Das hattest du schon mal besser drauf.", sagte Alex und wir lachten. Ben warf ihm Todesblicke zu.
So warteten wir also auf die Pizza, redeten, lachten und waren einfach für diesen Moment glücklich. Ich verschwendete keinen Gedanken an Kyle oder an Hunter und dafür war ich meinen Freunden unendlich dankbar. Nach eine Weile kam die rothaarige Kellnerin mit unseren Pizzen zurück. Sie schenkte Ben ein schüchternes Lächeln und verschwand dann wieder. Ben hob seine Serviette an und begann zu jubeln.
"Die kleine hat mir ihre Nummer gegeben was sagt ihr jetzt Bitches yeah Highfive!" Ben lief durch Pizza Hut und holte sich von allen Gästen ein Highfive. Die meisten Leute lachten, andere guckten verwirrt, wenn nicht sogar verstört.
"Spast.", meinte Ruth und nahm das erste Stück ihrer Pizza
So aßen wir also unsere Pizzen und waren in weniger als einer halben Stunde pappsatt.
"Hey, am Wochenende macht der Weihnachtsmarkt auf. Wollen wir hin?", fragte Ruth nach einer Weile. Lynn verneinte, da sie mit Mason wegfuhr, doch wir anderen sagten zu. Ruth warf einen Blick auf die Uhr."Uff, ich muss nachhause. Sonst stresst meine Mutter."
"Ich fahr dich." Meinte Jordan und dann verabschiedeten sich die beiden und gingen.
Wir saßen noch eine Weile, bis auch wir schließlich bezahlten und gingen. Ben hatte es nicht sehr weit, doch Lynn und ich wurden von Carrie und Alex gefahren.
Ich saß auf der Rückbank und sah aus dem Fenster, sah wie die Lichter der Stadt an uns vorbeirauschten.
"Das wird schon wieder alles Kaylee.", meinte Carrie. Wir mussten alle, was sie meinte.Schließlich kamen wir vor meinen Haus an. Ich bedankte mich fürs fahren und stieg aus. Ich steuerte auf meinem Vorgarten zu und versuchte Kyle zu ignorieren, der an seinem Fenster saß, kiffte und auf mich herabschaute.
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Heymeinesüßen,
Sorry, dass das Update solange auf sich warten lassen hat & dann auch noch so schlecht und kurz ist und es passiert auch nichts spannendes. Naja ist auch unrealistisch wenn da immer was los ist :b
Aber ich kann euch sagen: freut euch auf das nächste Kapitel. Denn ich kann euch versprechen, da wird es richtig abgehen.:D-nimmerlandstraum
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Kiss Me Softly (abgeschlossen)
Teen FictionKleine Vorwarnung: Ich bin ein 99er Kind und habe die Story mit 14 geschrieben, ich denke, ihr wisst, was ich damit sagen will. Ranking: #1 in Jugendliteratur/Teen #1 in Teenlove »Es war verdammt schwer, dich zu lieben.« Fünf Jahre ist es her...