Kapitel 13 - Er liebt mich er liebt mich nicht

20.9K 782 92
                                    

(noch nicht überarbeitet, oben findet ihr den Booktrailer)

"Möchtest du noch ein wenig Ei?",fragte Dad. Ich lehnte dankend ab und rührte abwesend in meinem Kaffee herum. Meine Gedanken kreisten um den gestrigen Tag.
"Hast du Mum schon angerufen?",fragte Mason. Dad sah ihn warnend an.
"Nein.", antwortete ich knapp.
"Nimm dir so viel Zeit, wie du brauchst.", warf Dad ein und tätschelte meine Hand. Wann war er zum überfürsorglichen Vater mutiert? Ich nickte bloß und leerte dann meinen Kaffee. Als auch mein Bruder und mein Vater aufgegessen hatten, räumte ich das Geschirr in den Geschirrspüler und wischte den Tisch nass ab. Danach ging ich in mein Zimmer, schnappte mir mein Lieblingskleid und begab mich ins Bad. Dort warf ich einen Blick in den Spiegel. Meine Lippen waren immer noch ein wenig geschwollen und ließen mich an die Küsse zurückdenken. Ein gigantisches Grinsen machte sich auf meinem Gesicht breit. Kyle. Es kribbelte, als ich den Namen in Gedanken sprach. Glücklich streifte ich meinen Pyjama ab und sprang unter die Dusche. Ich ließ das warme Wasser über meine Haut laufen, wusch mir die Haare, spülte sie ab und stieg schließlich frisch aus der Dusche. Dann föhnte ich mein karamellbraunes Haar, brachte es in Form und zog mein weißes Sommerkleid an. Zuletzt schminkte ich mich mit Eyliner, Mascara und etwas Lipgloss. Ich war seltsam nervös. Ich würde mich in weniger als einer Stunde mit der Clique treffen und die beinhaltete auch Kyle. Wie sollte ich reagieren? Würde er mich wieder küssen? Vor allen? Waren wir jetzt ein Paar? Gaaaaaaanz langsam Kaylee Parker. Du machst dich total verrückt. Ich atmete ein paar Mal tief ein und aus, lächelte meinem Spiegelbild zu und verließ das Bad.

Ungefähr eine halbe Stunde später befand ich mich auf den Weg in den großen Stadtpark. Es war ziemlich voll, als ich ankam. Kinder auf dem Spielplatz, Menschen, die einfach auf dem Rasen saßen und ihre Nase der Sonne entgegen streckten, ältere Herrschaften auf Bänken, Liebespaare und und und. Ich suchte eine Weile, bis ich Ruth, Carrie, Lynn, Alex, Jordan, Ben und Kyle am Brunnen sitzend entdeckte. Mein Herz schlug augenblicklich schneller, als ich auf meine Freunde zusteuerte. Ruth sah mich von weitem und winkte. Nun sahen auch die Anderen zu mir herüber und ein Schauer lief über meinen Rücken, als Kyle's Blick meinen traf. Ich begrüßte jeden einzelnt mit einer Umarmung. Bei Kyle war ich unsicher, was ich tun sollte. Er nahm mir die Entscheidung ab und umarmte mich kurz. Kaum merklich spannte sich sein Unterkiefer an. Warum so unterkühlt? Ich war so irritiert, dass ich gar nicht merkte, wie Ruth wild auf mich einredete.

"Hallooooo? Erde an Kaylee!"

"Ähm.. T-tschuldigung. Hab nicht zugehört."
Sie legte den Kopf schief und zog die Augenbrauen hoch.

"Das hab ich gemerkt. Komm, wir holen dir ein Eis!" Sie nahm mich an die Hand und zog mich mit sich. Gemeinsam schlenderten wir zum Eisstand.

"Warum guckst du denn so nachdenlich? Ist alles in Ordnung?", meine beste Freundin sah mich fragend an. Ich zuckte nur mit den Schultern und kratze mich am Arm. Ruth blieb stehen.

"Was ist los? Wars gestern nicht gut mit Kyle? Ihr wirkt beide so distanziert. Hat er gestern etwa schon wieder seine Stimmungsschwankungen an dir ausgelassen? Ich hätte ihn nicht anrufen sollen! Tut mir so leid Kaylee, ich wusste ja nicht...-"

"Wir haben uns geküsst.", unterbrach ich sie. Ich musste mit jemandem darüber reden.

"Was hast du gerade gesagt?", Ruth klappte der Mund auf. Also erzählte ich ihr alles. Von dem Kuss bis jetzt.

"Meine Fresse.", sie grinste, "Das ist sooooooo süß!"

"Find' es nicht so süß, dass er sich jetzt so komisch aufführt."

"Okay, das ist in der Tat nicht so super. Vielleicht ist er einfach nur unsicher, wie er sich dir gegenüber verhalten soll. Rede einfach mal mit ihm, wenn wir wiederkommen! Er wird schon eine Erklärung haben." Ermutigend legte sie den Arm um meine Schulter und wir schlenderten weiter Richtung Eisstand. Ruth hatte wahrscheinlich recht. Ich hätte ja auch den ersten Schritt machen können. Er war nur unsicher. Ich holte mir eine Kugel Schokoeis und dann gingen wir wieder zurück zu den Anderen. Sie hatten einen der Tischtennistische ergattert und spielten chinesisch. Ich beobachtete Kyle. Er spielte hervorragend. Er traf den Ball jedes Mal und er war verdammt schnell. Anders als ich. Ich war schon mit normalem Tischtennis überfordert, also hoffte ich, dass ich nicht mitspielen musste.

Kiss Me Softly (abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt