"Ihr müsst alle kommen! Wir machen ein großes Lagerfeuer und schlafen unterm Sternenhimmel! Außerdem ist da ein See, wir können nachts baden!", Ruth war total aus dem Häuschen, als sie uns nach den Ferien an einem Freitag vorschlug, am Wochenende im Wald zu übernachten. Wir hatten schon seit 2 Wochen wieder Schule und ich hatte jetzt schon die Nase voll.
"Ich weiß nicht. Das ist doch total gruselig im Wald.", Carrie schien Ruth's Begeisterung nicht zu teilen.
"Mein Gott, wir haben doch die Jungs dabei. Also was ist, habt ihr Lust?"
Ich bejahte und auch Carrie gab sich geschlagen.
"Okay dann frag ich nachher mal die Jungs. Rufst du Hunter an, Kaylee?" Ich wollte gerade mein Handy herausholen, als mir einfiel, dass Hunter dieses Wochenende mit seiner Familie zu entfernten Verwandten fuhr. Danke lieber Gott. Ich hatte mich mittlerweile zwar an die Sache mit Hunter und mir gewöhnt, doch mein Herz hing immer noch an Kyle. Ich weiß, ich hätte Schluss machen sollen, aber ich war einfach feige. Verdammt feige.
"Hunter kann nicht. Er ist nicht in der Stadt."
"Och menno.", jammerte Ruth. Ich fragte mich, warum Ruth mir nicht anmerkte, dass ich Hunter nicht liebte. Normalerweise bekam sie sofort mit, wenn etwas nicht stimmte. Ich verfluchte sie innerlich. Was tut man, wenn man jemanden zum Reden braucht, aber viel zu feige ist, von selbst damit anzufangen? Das war doch zum Kotzen.
"Hey ihr.", vernahmen wir eine piepsige Stimme. Wir drehten uns um und Lynn schaute uns unsicher an.
"Seit wann redest du denn mit Nutten?", fragte Ruth scharf und zog eine Augenbraue hoch."
"Hört zu, ich weiß ihr seid sauer auf mich. Vorallem Kaylee. Aber es tut mit leid. Ich kann mich nur entschuldigen. Mehr kann ich nicht tun." Das war nicht ganz die Wahrheit. Ich war überhaupt nicht mehr sauer auf sie. Mein Bruder unternahm nichts mehr mit diesen Junkies und wirkte wirklich glücklich, da konnte ich gar nicht wütend sein. Aber das würde ich natürlich nicht zugeben.
"Doch. Du kannst dich verziehen. Jetzt." Ruth's Blick war tödlich. Carrie wirkte nicht sonderlich glücklich. Lynn sah sie an und Carrie schaute unsicher auf den Boden.
"Okay. Es tut mir leid.", murmelte Lynn und ging.
"Gott, die hat Nerven.", stöhnte Ruth auf. Wir gingen zu einer Bank auf dem Schulhof und warteten dort auf die Jungs. Es war immer noch komisch, Kyle zu begegnen. Seit der Sache im Freibad, war er wieder normal mit mir umgegangen. Keine kalten Blicke mehr. Immer nur dieses überlegene Grinsen und dieses undefinierbare Kyle-Lächeln. Er redete normal mit mir, als wäre nichts gewesen. Wir waren wohl so etwas ähnliches wie "Freunde". Wahrscheinlich würde ich mit dieser Situation klarkommen, wenn Layla nicht neuerdings ständig mit uns rumhängen würde. Ständig war sie bei uns und klebte Kyle am Arsch. Es war offensichtlich, dass sie auf ihn stand. Ich konnte nur hoffen, das dass nicht auf Gegensetigkeit beruhte. In diesem Moment riss seine Stimme mich aus den Gedanken.
"Hab ich schonmal erwähnt, dass ich Mrs Thomsen hasse?", stöhnte er und setzte sich neben mich auf die Bank. Die kleinen feinen Härchen auf meinem Arm stellten sich auf, als er diesen streifte. Die anderen verfielen in ein Gespräch über Mrs Thomsen, während ich versuchte, Kyle's Nähe zu ertragen. Er riecht sooooo gut. Als ich dann wieder zuhörte, ging es wohl schon ums Zelten, denn der Name Layla fiel.
"Joa ich frag sie mal, ob sie Lust hat. Hättet ihr ein Problem damit, wenn meine anderen Freunde auch mitkommen? Travis und so? Ist bestimmt lustiger mit mehr Leuten."
"Ja klar, kein Problem. Sind die gut drauf?"
"Sehr. Nicht wahr Kaylee?" Ich sah ihn nur dumm an. Darauf war ich nicht vorbereitet gewesen.
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Kiss Me Softly (abgeschlossen)
Teen FictionKleine Vorwarnung: Ich bin ein 99er Kind und habe die Story mit 14 geschrieben, ich denke, ihr wisst, was ich damit sagen will. Ranking: #1 in Jugendliteratur/Teen #1 in Teenlove »Es war verdammt schwer, dich zu lieben.« Fünf Jahre ist es her...