Es war halb 7, als Lynn ging. Wir hatten viel zu erzählen gehabt. Ich hatte mir alles von der Seele geredet. Wirklich alles. Lynn hatte die ganze Zeit aufmerksam zugehört, mich nicht unterbrochen. Zum Schluss hatte sie gesagt, dass es okay war aber dass ich so schnell wie möglich mit Hunter Schluss machen musste, da es nicht fair war. Sie hatte Recht. Ich wusste, dass sie Recht hatte. Danach hatten wir noch ein wenig über sie und meinen Bruder geredet, was ein wenig merkwürdig war. Er war eben mein Bruder.
Nun saß ich in meinem Zimmer und machte mich für das Essen mit Kyle's Eltern fertig, als ich eine Nachricht bekam:
Liebling❤️:
Schön, dass mir auch mal jemand sagt, dass du mit uns isst. Dann hätte ich mich vielleicht mental darauf vorbereiten können. Miese Nummer von dir, Kleines. Zieh dir praktische Sachen an, die man schnell ausziehen kann. Wir haben nachdem Essen ein Date in meinem Zimmer ;) 😏
Ich musste grinsen. Spast. Ich schickte ihm ein paar anzügliche Smileys und setzte mich dann an meinen Schminktisch. Ich besserte mein Make up nach und kämmte mir noch mal die Haare. Danach band ich sie zu einem Zopf zusammen. Haare im Essen waren nicht so lecker. Ich zog mich nicht um. Ich fühlte mich wohl in meiner Jeans und dem roséfarbenen Strickpullover und ich wollte nicht overdressed aussehen. Als ich fertig war, ging ich ins Wohnzimmer.
"Dad? Ich bin heute zum Essen nicht da." Mein Vater klappte den Laptop zu.
"Ich wollte heute Abend eigentlich Pizza bestellen, wo willst du hin?"
"Mrs Jackson hat mich zum Essen eingeladen, sie kocht."
"Oh. Das ist ja nett von ihr. Grüß sie und Richard schön von mir."
"Mach ich."
"Aber sag mal, wir findet denn dein Freund das, wenn du mit Kyle und seinen Eltern isst? Ist er da nicht eifersüchtig?" Autsch.
"Lass das meine Sache sein Dad."
"Ist nicht mehr so doll mit euch, kann das sein?"
"Dad."
"Was denn? Lass deinen alten Herren doch auch mal an deinem Leben teilhaben!" Er klang so verzweifelt, dass ich lachen musste.
"Du weißt alles, was du wissen musst. Vertrau mir. Ich bin dann mal weg.", sagte ich und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Dann schnappte ich mir meine Jacke, schlüpfte in meine Schuhe und ging zu Kyle herüber.
Kyle trug einen stinknormalen schwarzen Pulli und eine Jeans. Er blickte mich aus seinen azurblauen Augen an, zog mich an der Taille zu sich heran und gab mir einen langen innigen Kuss. Oh mein Gott dieser Kerl machte mich wahnsinnig. Nach einer Weile ließ er von mir ab.
"Komm rein, sonst erkältest du dich noch.", grinste er & hielt mir die Tür auf. Als ich das Haus betrat und die Treppe sah, musste ich grinsen. Kyle schien an dasselbe zu denken.
-- Ich nahm den Karton in beide Hände und versuchte Kyle zu folgen, was sich schwierig gestaltete. Ich wusste nicht, was in dieser blöden Kiste drin war, aber ich hatte das Gefühl, sie wog mehr als ich selbst und Kyle machte sich nicht die Mühe auf mich zu warten. Und dann geschah das Unvermeidliche: Ich stolperte über eine Treppenstufe und packte mich der Länge nach hin. Der Inhalt der Kiste verteilte sich auf dem ganzem Boden. Bücher. Das hätte ich jetzt nicht erwartet. Ich sah nicht auf, als ich hörte, das jemand die Treppe herunter gelaufen kam.
"Alles in Ordnung?", fragte Kyle belustigt.
"Ja." Peinlicher geht's nicht, oder?!
"Schön, aber gleich nicht mehr, sollte einem meiner Bücher etwas passiert sein."
Schockiert hob ich den Blick.
DU LIEST GERADE
Kiss Me Softly (abgeschlossen)
Teen FictionKleine Vorwarnung: Ich bin ein 99er Kind und habe die Story mit 14 geschrieben, ich denke, ihr wisst, was ich damit sagen will. Ranking: #1 in Jugendliteratur/Teen #1 in Teenlove »Es war verdammt schwer, dich zu lieben.« Fünf Jahre ist es her...