➶ 53th

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Das erste was ich spüre als ich wach werde, ist nichts als Schmerz, welcher sich über meinen wohl gesamten Rücken ausbreitet und mich leise aufstöhnen lässt

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Das erste was ich spüre als ich wach werde, ist nichts als Schmerz, welcher sich über meinen wohl gesamten Rücken ausbreitet und mich leise aufstöhnen lässt. Ebenfalls fühlt es sich so an, als könne ich keinen einzigen Muskel an mir bewegen. Nicht einmal meinen Kopf kann ich drehen, um zu schauen, wem die ganzen Stimmen angehören, welche um mich herumschwirren. Keine einzige davon kann ich einem Menschen zuordnen. ich fühle mich, als hätte man mich in Watte gepackt! Ebenso will ich was sagen, schaffe es aber nur meinen Mund zu öffnen, kein Ton gelangt an die Außenstehenden.

Mit der Zeit wird es stiller, sodass ich meinen eigenen Atem hören kann und somit ruhiger werde. Langsam schaffe ich es auch, meinen Kopf ein wenig zu drehen, allerdings trägt es nicht gerade dazu bei, dass die Schmerzen gelindert werden. Jedoch vergesse ich die Schmerzen kurz, als ich Taehyung erkenne, welcher ruhig neben mir auf einem Stuhl sitzt und sogar meine Hand hält, was ich allerdings auch erst jetzt realisiere. "Engel..", seine Stimme klingt rau. Als hätte er sie lange nicht benutzt oder geweint. Jedoch tippe ich eher auf letzteres - lange liege ich hier noch nicht, immerhin trägt er die Klamotten die er auch anhatte als wir auf dem Rummel waren. Außerdem sind seine Augen gerötet, was meine Vermutung bestätigt, mich aber keineswegs glücklicher stimmt. "Wie fühlst du dich?", fragt er mich leicht lächelnd und streichelt meinen Handrücken. Jedoch räuspere ich mich erstmal, um ein Gefühl für meine Stimme zu bekommen.

"Den Umständen entsprechend", sage ich leise, wende meinen Blick aber langsam wieder ab, als ein älterer Mann den Raum betritt und mich warm anlächelt. "wie ich sehe sind sie wieder bei Bewusstsein.", er klingt wirklich erfreut und nimmt sich ebenfalls einen Stuhl, womit er sich neben mich setzt. Ich sage nichts - wozu auch?

"sie sind sich ihrer gesundheitlichen Lage bewusst, richtig?", fragt er mit einem doch ernsten Unterton wobei ich still schlucken muss. Erst da fällt mir auf, wie trocken mein Rachen eigentlich ist. Nach einer ganzen Minute nicke ich zaghaft und schaue auf einen Punkt an der weißen Wand. "ich denke nicht ganz", fängt er an und holt eine Art Folie heraus, welche er mir hinhält. "das ist das Bild einer gesunden Wirbelsäule, wie du siehst, sind nirgends weiße Flecken zu sehen, oder?", ich nicke leicht, mir noch nicht ganz im klaren, was er damit sagen will. Er legt das Bild wieder in seine Mappe und holt ein anderes Ultraschallbild heraus. "das ist deine.", ich mustere auch dieses Bild, bevor ich meine Augen weite und beinahe vergesse wie man atmet. Da ist.. eine Art Riss zu sehen, drumherum überall weiße Flecken. Manche größer als andere. "dadurch dass du nicht isst, werden deine Knochen mit keinerlei Vitaminen versorgt. Und dadurch dass du dazu noch Sport betreibst, überlastest du sie noch extra. Also waren deine Knochen sowieso weicher als andere, was dazu geführt hat, dass du dir, als du gefallen bist, 3 Wirbelbrüche zugezogen hast.", erklärt er und ich starre nur still gegen die Wand. Ich wusste irgendwo doch immer, dass meine Art abzunehmen nicht gesund ist, aber das hätte ich nie gedacht.

"das kann man operieren, nicht?", fragt mein Freund leise die Frage, welche mir ebenfalls im Kopf herumschwirrt. Der Mann bleibt kurz still und schaut zwischen uns her, ehe er sich räuspert. "man kann fast alles operieren, da liegt das auch nicht dran.", meint er und kurz baut sich Hoffnung in mir auf, sodass ich schwach lächle. "allerdings.. die Chance, dass du diese 8 stündige Operation überlebst, ist ziemlich gering. Flicken können wir das, ob dein Herz das aber mitmacht, ist nicht klar."





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anorexia athletica |ᵗᵃᵉᵍᵍᵘᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt