Harry
Ich starrte leicht bedrückt auf meinen Teller und stocherte rum, bis sich Liam, den ich zum Essen eingeladen hatte, zu Wort meldete: "Harry, iss doch mal was, nur das Essen anzustarren bringt dir auch nicht sonderlich viel"
"Aber so esse ich immer.. Seit viereinhalb Jahren um genau zu sein...", murmelte ich. "Das ist ja das Problem Harry!", rief Liam aufgebracht. "Wieso?", gab ich nur knapp von mir. "Seit das mit Louis ist, war, was auch immer, isst du so langsam, bist extrem verschlossen, redest nicht viel und wenn man dich irgendetwas fragt, antwortest du nur extrem knapp. Dabei ist das schon fast fünf gottverdammte Jahre her!", rief Liam aufgebracht. "Sagt der, der so aufgebracht war, als mit Sophia Schluss war", gab ich nur knapp von mir.
"Das ist doch gar kein Vergleich!", rief Liam. Ich schob mir meine Gabel befüllt mit Nudeln in den Mund. Ich starrte Liam nur etwas deprimiert an und ass ganz langsam weiter. "Tut mir leid Harry-", ich unterbrach ihn: "Liam, wie hast du dich gefühlt, als Zayn die Band verlassen hat? Anfangs warst du auch extrem verschlossen, bis Sophia dich ENDLICH aufgemuntert hat..."
"Lass uns jetzt nicht weiter darüber streiten und essen lieber weiter. Nochmal vielen Dank für die Einladung, aber etwas verstehe ich immer noch nicht: Warum schneidest du deine Haare so kurz, um sie dann wieder etwas wachsen zu lassen? Ich meine jetzt nicht so übertrieben, wie in 2015, aber trotzdem?", kam es aus Liam.
"Ich fand, dass mir diese ultra kurzen Haare einfach nicht gestanden haben", sagte ich knapp und widmete mich wieder dem Essen. Ich schob mir noch eine Gabel in den Mund und stand auf. "Wo gehst du hin?", kam es aus Liam. "Bin nur satt", kam es aus mir. Ich nahm seinen und meinen Teller und stellte diese in die Küche. "Schon lustig, dass wir alle einfach in London wohnen, aber nie etwas miteinander machen", lächelte Liam. "Lustig", sagte ich knapp. Meine Mimik war deprimiert und traurig. Ebenso kampflos und schwach.
"Zieh doch nicht so ein Gesicht, du bist der erfolgreichste von uns, also warum immer so ein trauriges Gesicht?", Liam lächelte und versuchte mich stehts aufzumuntern, was ihm aber nicht gelang. "Nur, weil ich alles habe, was ich brauche, muss es mir nicht gut gehen, ausserdem passt diese Aussage sowieso nicht, denn ich habe Louis nicht", sagte ich knapp und setzte mich auf die Couch. "Harry, das wird wieder", versuchte Liam mich weiter aufzumuntern, doch ich blieb ein hoffnungsloser Fall.
Fünfzehn Minuten lang herrschte eine extrem angespannte Stille, die Liam und ich meiner schlechten Laune zu verdanken hatten, doch dann klingelte es an der Tür. Liam stand ohne ein weiteres Wort auf und ging zur Tür, wo ich einen irischen Akzent wahrnehmen konnte und wusste, dass es Niall war. Doch seine Stimme verstummte schnell wieder.
Er setzte sich neben Liam auf die Couch und flüsterte: "Warum ist es hier so still?" Liam schwieg und auch ich sagte kein Wort. Ich winkelte meine Beine an und starrte Löcher in die Luft. Meine Arme schlang ich um meine Beine, während Liam besorgt zu mir sah.
Weitere dreissig Minuten vergingen und ich bekam das Gefühl, wir schwiegen uns einfach an. Doch dann wagte es Niall, die Stille zu durchbrechen mit den Worten: "Wie lange wollen wir uns denn noch anschweigen?" "Ich weiss es nicht, Harry?"
Ich sah zu ihm rüber. "Wie lange willst du nichts sagen?", er sah sehr besorgt aus. Ich zuckte nur mit den Schultern und schwieg weiter. "Wir könnten doch ein Come back planen", warf dann Niall in die Runde.
Ich zuckte wieder nur mit den Schultern. "Dafür muss Harry sich mit Louis vertragen", sagte Liam zu Niall. "Ja schon, aber er ist ja wieder mit Eleanor zusamm-", bevor Niall fertig reden konnte, zischte Liam: "Shhh!"
Ein weiterer Schmerz durchfuhr meinem Herz und ich musste mich jetzt zusammenreissen, nicht loszuweinen. Louis ist glücklich. Glücklicher als ich je sein werde. Oops, vergessen. Das werde ich sowieso nie. Ich werde immer einsam bleiben, einfach weil ich Louis nicht aufhören kann, zu lieben.
Warum muss eigentlich ich immer verletzt werden? Warum kann es mir nicht einmal gut gehen und warum komm ich nach all den Jahren immer noch nicht über Louis hinweg?
"Harry? Come Back? Ja oder nein?", Niall sah mich an. Ich schüttelte nur emotionslos den Kopf. "Sagte ich doch!", rief Liam aufgebracht, sah mich aber dann besorgt an. Ich zuckte mit den Schultern und sagte knapp: "Wenn Louis will." "Ha! Siehst du Li!", grinste Niall.
"Harry, darf ich ihn herbringen?", Liam sah mich an. "Wenn's sein muss", sagte ich weiter emotionslos, doch hatte trotzdem eine deprimierte Mimik. "Versuch ihn mal ein wenig aufzumuntern", flüsterte Liam zu Niall, ehe er verschwand.
"Harry", fing Niall an, doch das er es schaffen würde, mich aufzumuntern, bezweifelte ich. "Wo sind deine wunderbaren Grübchen? Dein Lächeln? Wo ist es nur?", versuchte Niall es, doch meine Mimik änderte sich nicht wirklich.
Normalerweise konnte Niall perfekt aufmuntern, aber wie Liam schon bemerkt hatte, war ich einfach ein hoffnungsloser Fall. Niall überlegte sich vieles: Witze erzählen, Quatsch machen und, und, und...
Doch ich hatte nicht ein einziges Mal gelacht, sass nur deprimiert und traurig auf der Couch und sah Niall zu, wie er scheiterte, mich aufzumuntern. "Du bist eine harte Nuss!", rief er völlig aus der Puste und liess sich neben mir fallen.
Es kam mir fast so vor, als wäre Niall enttäuscht, also sah ich ihn an. "Was?", sagte er nur. "Was los?", wollte ich nur wissen. "Naja, ich kann jeden aufmuntern, nur dich kann ich nicht...", sagte er niedergeschlagen.
Dann fiel die Haustür ins Schloss und Liam stand mit Louis in meinem Wohnzimmer. Hinter Louis tauchte Eleanor auf. Seine tolle Freundin...
Er setzte sich auf die Couch neben Liam, der sich neben Niall fallen liess. "Harry, Louis ist für ein Come Back", sagte Liam und ich seufzte auf. Louis sah fragend zu Liam, doch dieser zuckte nur mit den Schultern.
Irgendwie peinlich, dass ich immer noch nicht über Louis hinweggekommen bin, aber ich meine, ich liebe ihn ja...
Eleanor sah zu mir und flüsterte Louis etwas ins Ohr. Er zuckte nur mit den Schultern und sah mich kurz an. "Also, wie wäre es, mit einem kleinen Konzert in London?", kam es aus Liam. "Würde gehen, aber einfach mit den alten Liedern, weil irgendwie habe ich keine Lust, erst noch neue zu schreiben", kam es aus Louis.
Wie ich seine Stimme vermisst habe...
"Wir haben ja nicht mal eine Tour zu 'Made In The A.M.' gemacht Louis, natürlich mit den alten", sagte Liam schmunzelnd. "Und wann?", Niall sah in die Runde, doch ich sagte weiterhin nichts. "Ich würde irgendwie 17. August vorschlagen", kam es aus Liam. "Ich bin eher für 28. September", sagte Louis und sah mich an.
"Was sagst du Harry?", Liam sah mich an. Ich zuckte nur mit den Schultern und wieder sah Eleanor mich an. Sie flüsterte demnach wieder etwas Louis ins Ohr, welcher mich dann wieder ansah und erneut mich den Schultern zuckte.
"Vielleicht 28. September, weil das ist mehr im Voraus", kam es aus Niall. Liam sah mich an. Ich nickte nur und starrte Löcher in die Luft. "Dann steht es fest: 28. September 2020", lächelte Liam. Auch Louis lächelte, doch meine Mimik blieb deprimiert, traurig, kampflos und schwach.
Eleanor sah mich besorgt an und teilte Louis wieder was leise mit. Dieser sah mich wieder an und zuckte wieder mit den Schultern, so als wäre ich ihm scheissegal.
Ach Lou, ich liebe dich..
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Infinity || L. S.
Fanfiction[Dirty] Vier Jahre ist es her, als One Direction das letzte Mal aufgetreten ist. Vier Jahre ging es Harry immer schlechter. Vier weitere Jahre musste er sich eingestehen Louis zu lieben, doch dieser ist wieder mit Eleanor zusammen. Vier weitere Jah...