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Louis

Harry sah echt nicht gut aus. Das sah ich ihm an. Nach einer fast sechs jahrelangen Freundschaft kam Eleanor noch nicht an, doch sie unterstützte mich, wo sie konnte. Sie tröstete mich schon Jahre nach dem Ereignis mit Harry.

"Okay, welche Lieder wollen wir singen?", warf dann Liam in die Runde und sah Harry an und erwartete so eine Antwort von ihm, doch seine einzige Antwort war ein weiteres Schultern-zucken. Liam seufzte auf. "Infinity", murmelte Harry dann.

"Als Einstieg?", wollte dann Liam wissen. Harry nickte nur und starrte ein weiteres Mal Löcher in die Luft. "Lou, ich mache mir langsam Sorgen um ihn, ich meine, du kennst ihn so gut, willst du nicht mal mit ihm reden?", flüsterte Eleanor mir ins Ohr.

Wieder zuckte ich mit den Schultern. Eleanor sah mich aufgebracht an und sah dann wieder besorgt zu Harry.

...

Nachdem alles festgelegt war, rief Liam in der besagten Konzerthalle an. Er ging auf die Terrasse und schien sich mit dem Typ dort zu unterhalten und alles abzumachen. "Ich sag's dir Lou: Mit Harry stimmt was nicht, allerdings weiss nur Liam, was mit ihm los ist", sagte Niall zu mir.

Dann kam Liam wieder rein und sagte: "Okay, wir sollten die Tickets auf die Website packen, damit die Fans bestellen können." Alle nickten. Nur Harry nicht. Er sass weiterhin emotionslos da und schien sich nicht gerade dafür zu interessieren, was wir gerade besprochen haben.

"Louis, kommst du mal eben?", Liam sah mich an. Ich nickte und lief zu ihm. "Warum hast du eigentlich die Freundschaft gekündigt, denn was auch immer er hat: Er hat leider keiner, der ihn trösten könnte", kam es aus ihm

"Weil die Fans einfach unsere Freundschaft mit Larry Stylinson zerstört haben", erklärte ich. Liam sah mich skeptisch an, nickte dann aber und liess sich neben den anderen wieder auf die Couch fallen, doch dieses Mal setzte ich mich neben Harry und sah ihn an.

"Lou, ich muss los, mein Kumpel wollte mit mir reden!", rief Eleanor und verliess das Haus. Bei diesem Kumpel handelte es sich um ihren Freund, der ihre Hilfe zwar zu schätzen wusste, aber nicht gerade begeistert davon war, mich aber trotzdem unterstützte.

"Ich sollte auch mal gehen, sonst macht Hailee sich sorgen", Niall sprang auf und verliess ebenso das Haus. "Bear ist momentan bei mir, so muss ich jetzt auch gehen", Liam warf Harry noch einen entschuldigenden Blick zu und verliess ebenso das Haus.

Also waren wir jetzt alleine. Schweigend sass Harry neben mir mit angewinkelten Beinen und einer Fassade, die zu brechen drohte. Seine einst so grünen Augen waren matt und bläulich. Seine Augenringe umso grösser.

Er sah zwar noch trainiert aus, aber es fiel mir schwer zu glauben, er würde wirklich noch trainieren. "Alles gut?", unterbrach ich dann die Stille und seine noch emotionslose Fassade brach und in seinen Augen bildeten sich Tränen, die er anscheinend zurückhielt.

Ich wiederholte meine Frage, doch es geschah nicht viel, ausser dass Harry anfing leise zu schluchzen und sein Gesicht in seinen Knien vergrub. Ich sah zu ihm und wusste nicht, wie handeln.

Ich legte meinen Arm um ihn, worauf er sich gegen mich lehnte.

Lass das bitte nicht meine Schuld sein!!

Harry weinte in mein Shirt und zog an diesem ein wenig. Aber was sollte ich denn sonst machen? Zusehen, wie der, den ich liebe und der mal mein bester Freund war, am Weinen ist?

Harry löste sich von mir und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und sass weiterhin nichts sagend und noch immer weinend da. Ich hatte das Gefühl, er wollte nicht, dass ich gehe.

...

Um vier Uhr morgens schien Harry endlich eingeschlafen zu sein, doch er schien sich in den Schlaf zu weinen. Ich legte meinen Arm um ihn und schloss dann auch meine Augen.

Warum habe ich mir einen solchen Schaden hinzugefügt? Warum habe ich mir versucht einzureden, ich würde Harry nicht lieben? Und warum muss ich als Person des öffentlichen Lebens eine fake-Beziehung mit Eleanor führen, wenn ich doch Harry liebe...

Warum muss eigentlich immer alles so schwer sein? Warum muss mein Leben mich so abgrundtief hassen? Warum? Warum Leben Warum?

Ich fing an zu weinen, hielt aber meine Augen fest verschlossen. Ich wurde erst wieder aufmerksam, als Harry mir eine Träne aus dem Gesicht wischen wollte. Er sah mich an und dann wieder weg.

"Warum Harry?", flüsterte ich nur. Er schloss seine Augen und sah mich dann an. Er wischte eine weitere Träne aus meinem Gesicht, ehe ich mich in seine Arme fallen liess und mein Gesicht in seine Brust drückte.

Harry reagierte zuerst etwas geschockt, schlang dann aber seine Arme um mich und tröstete mich. "Lou?", Harrys Stimme war zerbrechlich und kalt. Ich sah zu ihm hoch. "E-Es ist doch alles okay", schluchzte nun auch er.

Ich drückte meinen ehemaligen besten Freund fester gegen mich und flüsterte dann: "Nein, eben nicht.."

In dieser Position schlief ich dann ein.

...

Als ich aufwachte, schlief Harry noch. Ich zögerte kurz und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht, wodurch er aufwachte. Ich schenkte ihm ein leichtes Lächeln und stand auf. "Bis bald Harry", flüsterte ich. "Ähm Louis- Ähh egal". murmelte Harry nur und setzte wieder eine emotionslose Fassade auf. Ich umarmte ihn noch kurz und lief dann nach Hause, da ich nur fünf Minuten entfernt mit Eleanor und ihrem Freund Max wohnte.

Ich hatte noch nicht die Kraft in meine eigene Wohnung zu ziehen, da diese noch so viele Erinnerungen mit Harry aufwies.

Ich betrat die Wohnung und wurde von Eleanor begrüsst. "Wie war die Nacht?", lächelte sie. "Ganz okay, nur ziemlich kurz, aber es tat gut nach fast fünf Jahren wieder Harrys Nähe zu spüren", antwortete ich und lächelte leicht.

"Hauptsache dir geht es gut", lächelte Eleanor und umarmte mich. Max kam auch zu mir und umarmte mich ebenfalls. Er war auch mein bester Freund. "Zum Glück küsst du El, wenn überhaupt, nur in der Öffentlichkeit", grinste er.

"Sie gehört eh dir, ich meine, sie ist schon hübsch, aber ich steh' nun mal auf Männer", erwiderte ich sein Grinsen und ging in mein Zimmer.

"Harry, können wir mal eben reden?", ich sah Harry an. "Na klar Lou", lächelte er und umarmte mich, doch ich drückte ihn weg.

"Ähm also, ich muss leider die Freundschaft künden...", stammelte ich und sah ihn an. Sein Lächeln verschwand. "A-Aber wieso?", er sah mich an.

"Ich kann nicht mehr, diese ganze Larry-Sache steigt mir zu Kopf, es tut mir leid...", ich drehte mich um und lief weg.

Infinity || L. S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt