e l e v e n

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Harry

Ich stellte Louis' Teller ab und lief ins Wohnzimmer, wo ich schockiert stehen blieb. Louis weinte und ich hatte nichts besseres zu tun, als zu kochen. Er wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und flüsterte: "Scheiss Depressionen."

Mein Herz pochte, wie keine Ahnung was. Ich lief zurück zur Küche und starrte ins Waschbecken. "H-Hat er etwa Depressionen?" "L-Lou, Essen", rief ich noch immer etwas schockiert. Er kam zum Tisch und sah mich an. Er lächelte, doch sein Lächeln sah so falsch aus.

Ich setzte mich an den Tisch und stocherte lustlos im Essen rum. "W-Willst du nicht essen?", Louis sah mich an. "L-Lou, bist du Gesund?", fragte ich schnell und zögerlich. "Sehe ich denn krank aus?", kam es aus ihm ebenfalls zögerlich.

"Naja", kam es nur aus mir. "Kannst du nicht mal deine Fresse halten?!", flüsterte er, doch es schien, als würde er mit sich selber reden. "Alles okay?", ich sah ihn besorgt an. "Alles gut, mir fehlt nicht, alles läuft gut, kein Schmerz nichts!", sagte er schnell, doch ich kannte die Art wie er redete: Dann ist etwas eben nicht in Ordnung!

"Lou, was ist los?", ich sah ihn besorgt an, doch fing an langsam zu essen. "Nichts, ich habe doch gesagt, dass alles gut ist und ich keinerlei Schmerzen habe!", sagte er wieder schnell. "Wenn du sagst", sagte ich skeptisch.

Was hast du nur Louis? Hast du wirklich Depressionen?

Nach dem Essen machte Louis den Abwasch. Ich sah ihn skeptisch an und lief in sein Zimmer, wo ich mir erstmal den Kopf zerbrach.

Louis, warum willst du mir nicht sagen, was los ist? Hast du wirklich Depressionen? Warum? Warum redest du nicht mit mir? Weiss überhaupt jemand davon? Rede endlich mit mir...

Louis kam ins Zimmer und umarmte mich. "Louis, was ist los?", ich sah ihn an. Er fing an zu weinen und schluchzte: "N-Nichts." "Und jetzt die Wahrheit bitte?", ich schlang meine Arme um ihn. Er fing an fester zu weinen und drückte sein Gesicht in meine Brust.

Ich strich ihm beruhigend über den Rücken. "W-Was ist los?", wiederholte ich meine Frage. "Nichts", flüsterte Louis wieder schluchzend. Ich wiederholte die Frage erneut, doch dieses Mal schwieg Louis. Ich zog ihn zu mir hoch.

Mit Tränen in den Augen sah er mich an und drückte dann sein Gesicht in meine Schulter. "Red doch mit mir, ich würde dich nie auslachen", flüsterte ich. "I-Ich weiss, a-aber ich ka-kann nicht", flüsterte er schluchzend.

"Warum denn?", kam es aus mir besorgt. Louis schlang seine Arme um meinen Nacken und flüsterte: "W-Weil nichts ist", flüsterte er. So war er nicht mal, als seine Mutter gestorben ist, was ist nur los?

Er lächelte mich an, obwohl ich das relativ unnötig fand. Ich zog ihn zu mir runter und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn. "Ich weiss, dass es dir nicht gut geht, du bist einer der stärksten von uns und weinst nicht so schnell. Aber wenn du die ganze Zeit rumheulst, dann kannst du mir einfach nichts vormachen", flüsterte ich.

Louis nickte nur und flüsterte: "Ich kann aber nicht darüber reden." "I-Ich habe heute was mitbekommen und zerbreche mir schon die ganze Zeit den Kopf: D-Du hast gesagt: 'Scheiss Depressionen', was hat es damit auf sich?", ich sah ihn an. Dann fing er an lauter zu schluchzen und drückte seinen Kopf in meine Brust.

"H-Heisst das, du hast De-Depressionen?", kam es aus mir. Er nickte nur und schlang seine Arme um meinen Nacken. "U-Und warum?", kam es aus mir. Er atmete aus und flüsterte: "Du." "W-Wegen mir?", ich begann zu zittern. Er setzte sich auf und flüsterte schluchzend: "I-Ich bin selber schuld." "W-Warum?", ich sah ihn an.

Er atmete aus und flüsterte: "Weil ich die Freundschaft gekündigt hatte." "A-Aber warum warst du nicht zu mir gekommen?", kam es aus mir. "Weil ich mich schützen wollte." "Wovor?", ich sah ihn an.

"D-Dir sagen, dass i-ich schwul bin...", flüsterte er und sah bedrückt und verletzt auf den Boden. "Ach Boo", flüsterte ich und umarmte ihn. "Wo lag denn das Problem?" "I-Ich wollte nicht, dass du mich eklig findest und viel schmerzvoller zu mir gewesen wärst.

Ich dachte, so wäre es nur halb schmerzlos, aber keiner war für mich da. I-Ich habe angefangen, alles in mich reinzufressen, bis Eleanor draufbestand, dass ich mich mal überprüfen gehe. Ich sagte, nein, hab' es aber trotzdem gemacht. Dann kam Liam und meinte Come Back, ja oder nein? Ich habe ja gesagt und dann habe ich nach all den Jahren dich in einem solchen Zustand gefunden.

Ich wusste nicht, was tun. Ich hatte Angst wieder so verletzt zu werden und ich hatte angst dich wieder zu verlieren. Ich habe realisiert, dass ich deine Nähe liebe und sie brauche, weil du mich einfach viel besser kennst als Eleanor. Du kannst mich besser trösten wie Eleanor. Und bei dir fühle ich mich wohler, als bei Eleanor.

I-Ich will einfach nie mehr ohne dich sein. Ich kann nicht ohne dich. Du bist alles für mich. De-Depressionen sind eine schlimme Krankheit. Wer nicht aufpasst, nimmt sich das Leben. Ich will nicht gehen, aber alles tut so schrecklich weh. Ich will für immer bei dir bleiben. Ein Leben ohne dich wäre schrecklich. Du weisst, wie man ein Leben retten kann.

Ich will einfach nur bei dir sein, wo ich weiss, dass du mich nicht gehen lässt. Ich will dich nicht wieder verlieren. Es tut mir so leid, was ich vor fast fünf Jahren getan habe." Er fing wieder an zu weinen und stand auf. Dieses Mal war ich der, der ihn an der Hand festhielt. Er sah mich an. Ich zog ihn zurück aufs Bett und auf mich.

Dann lächelte ich nur und sagte: "Boo bear, ich werde dich ganz bestimmt nicht verabscheuen. Ich bin doch nicht rassistisch. Du bleibst für immer bei mir und ich versichere dir, ich werde niemals gehen." Louis lächelte und dieses Mal war es echt.

Ich hielt immer noch seine Hand und verschränkte unsere Finger ineinander. Er lächelte und schmiegte sich an mich. "Wart mal Lou", ich stand auf und zog ihm seine Jogginghose aus. Meine ebenso. Dann legte ich mich wieder hin und spürte, wie sich Louis wieder an mich kuschelte.

"Danke Hazz", flüsterte er und schloss seine Augen. Ich schloss auch meine Augen und fiel in einen ruhigen Schlaf.

Infinity || L. S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt