Thin Ice • Buch II (Two Hearts Reihe)

20.Kapitel

Surprise!
Mir war gerade danach;) einen schönen Start in die Woche!

.-.-.-.

Noch in der Nacht verlasse ich das Haus der Tomlinsons. Louis ist vollkommen verschlafen, als ich ihn wecke, um ihm zu sagen, dass ich leider schon gehen muss. Er sieht unglaublich enttäuscht aus und mir tut es sehr leid, nicht hier bleiben zu können.

Aber ich muss mich mit Menzies treffen und das geht mitten in der Nacht am besten, da ist London still und man selbst unbeobachtet. Nach einem langen Kuss und dem Versprechen, bald wieder zu kommen, der Beteuerung, dass ich ihn liebe, lässt Louis mich gehen. Er begleitet mich noch bis zur Tür, denn die ist mit einem Zahlencode gesichert, sodass man nicht einfach rein und rausgehen kann, wie man will. Auf dem Treppenabsatz umarmt er mich nochmal fest und flüstert mir zu, wie ich die Gartentür aufkriege, denn auch die ist nachts gesichert, dann lässt er mich los. Auf dem Gartenweg drehe ich mich nochmal um und sehe Louis am Fenster stehen. Die weiße Bettdecke, in die er sich gewickelt hat, reflektiert das wenige Licht und er sieht aus, wie ein kleines Gespenst. Ich winke und er winkt zurück.

Heute fällt es mir besonders schwer, ihn zurück zu lassen. Ich will nicht, dass er sich wieder Vorwürfe macht und wenn ich weg bin, dann kann ich ihn nicht davon ablenken. So zieht sich der Knoten in meiner Brust unangenehm zu, als ich das Gartentor hinter mir schließe und die verlassene Straße hinuntergehe. Hoffentlich finde ich ein Taxi, das mich in die Nähe des MI5 Hauptquartiers bringt, denn die Bahnen fahren um diese Uhrzeit nicht mehr, was eigentlich ein Unding ist, immerhin sind wir in London und da sollte man meinen, dass die Stadt rund um die Uhr mobil ist. Aber nein. Es ist kühl draußen und ich schiebe die Hände in die Taschen, bevor ich die Straßenseite wechseln will. Ein Wagen kommt mir entgegen und blendet mich mit den grellen Scheinwerfern, weshalb ich rasch die Augen zusammenkneife und den Blick abwende.

Das Auto wird allerdings langsamer und rollt dann in Schrittgeschwindigkeit neben mir her. Was soll das? Irritiert sehe ich die dunklen Scheiben an und eine davon wird heruntergefahren. „Steigen Sie ein, Styles", sagt Menzies und als ich ihn erkenne, greife ich sofort nach dem Türgriff.

„Woher wussten Sie, wo ich bin?", frage ich verwirrt und schnalle mich an. „GPS in Ihrem Handy", entgegnet Menzies knapp und schaltet die kleine Lampe über unseren Köpfen ein, so haben wir ein wenig Licht.

Der Wagen fährt wieder an und ich frage mich, ob er mich zum Gebäude des MI5 bringt. „Sind Sie sicher, dass man mich nicht gesehen hat?", frage ich, als wir an einem dichten Gebüsch vorbeifahren und mich kurz der Gedanke beschleicht, Forster könnte mir jemanden auf die Fersen geschickt haben, um sicher zu gehen, dass ich auch wirklich nur bei Louis bin. „Natürlich. Wir haben die Umgebung mit einer Wärmebildkamera beobachtet. Jeder Mensch wäre uns aufgefallen", antwortet Menzies, als sei das doch selbstverständlich, dann klappt er einen Laptop auf und sieht mich erwartungsvoll an. „Sie haben einen Plan?", fragt er und ich nicke knapp. „Ja. Mr Forster hat einen wunden Punkt, den ich nutzen kann, damit er mir endlich vertraut. Der Vertrag mit dem Kunden, den Sie observiert haben, ist aufgrund der Polizei geplatzt und Forster denkt nun, dass ich damit etwas zu tun habe."

„Nun, damit liegt er ja im Grunde auch nicht falsch", meint Menzies und verzieht dabei jedoch keine Miene. „Ja, aber ich muss mich jetzt wirklich mal in seine Gunst arbeiten. Sie haben sich da ja nicht gerade diskret verhalten", beharre ich und der MI5 Mann nickt, ohne jedoch auf meinen Vorwurf einzugehen, sie hätten den Deal versaut. „Haben Sie dazu nichts zu sagen?", frage ich nach und er antwortet: „Der Polizei ist da eine Information zu Ohren gekommen und sie haben zu schnell gehandelt, bevor wir uns einmischen konnten. Auch bei uns läuft nicht alles rund."

„Na toll und ich muss mich jetzt neu beweisen", schmolle ich.

„Und da denken Sie an den Enkel?"