Amüsiert stand ich hinter Luke im Flur.
Er und seine Mutter hatten gerade ein ziemlich lautes Wortgefecht miteinander. Luke sollte mir eigentlich leid tun, aber aus irgendeinem Grund war genau das Gegenteil der Fall. Es geschah ihm Recht. Ich glaube, Liz und Andrew hatten ihn schon genug verschohnt und das er jetzt so angeschnauzt wurde, würde ihm vielleicht die Augen öffnen und er würde sich etwas ändern. Klar, ein Idiot würde er zwar immer bleiben, aber er würde wenigstens etwas erträglicher werden.
Doch irgendwann zwischen den ganzen "Luke du verantwortungsloser Punk" und "Wie konntest du nur sowas machen?!" wurde es dann zu viel. Ich stellte mich neben Luke in den Türrahmen seines Apartments und versuchte die Lage etwas zu entschärfen.
"Liz, ich glaube es reicht jetzt", meinte ich und Liz verstummte erstaunt. Sie hätte wohl nicht damit gerechnet das ich mich für Luke einsetzen würde. Genau so wenig wie ich damit gerechnet hätte um zehn Uhr Abends Draußen nach seiner Schwester zu suchen.
"Es tut ihm leid, wirktlich", erklärte ich und ihr Blick wurde sanfter. Ich hörte ein leises Grummeln von Luke und legte meine Hand auf seinen Oberarm, ein Zeichen für ihn das er die Klappe halten sollte weil sich gerade zwei Erwachsene miteinander unterhielten.
"Ich glaube, er hat verstanden das er ein verantwortungsloses Arschloch ist", grinste ich und Liz stimmte mit ein. Das war ein gutes Zeichen. "Aber das nächste Mal sollten sie sich vielleicht besser überlegen wer auf Megan aufpassen soll"
"Da hast du wohl recht", lachte Liz und ich nahm meine Hand von Lukes Oberarm. "Vielleicht würdest du den Job das nächste Mal übernehmen?"
"Ehm...", ich wechselte einen kurzen Blick mit Luke bevor ich mich wieder seiner Mutter widmete. "Ich glaube ich sollte erstmal mit einer Mutter darüber reden" Ich schenkte ihr ein breites Lächeln welches sie annahm.
"Verstehe", nickte sie. "Aber übernächstes Wochenende sind Andrew und Ich zum Essen verabredet und nachdem was Luke da verzapft hat, brauche ich einen neuen Babysitter. Also überleg dir das bitte schnell"
"Mach ich", stimmte ich zu und Liz seufzte.
"Also gut, ihr könnt euch gerne doch voneinander veraschieden oder was Teenager sonst noch so tun", sie zwinkerte Luke und mir zu und ich spührte wie die unangenehme Wärme in meine Wangen schoss. Danach ließ sie uns allein im Flur zurück.
"Uhm...", machte ich. Ich wusste wirktlich nicht was ich in diesem Moment sagen sollte.
"Danke für deine Hilfe undso...", bedankte er sich. Es war ihm wirktlich unangenehm sich zubedanken aber ich entschloss einfach zu nicken und zu grinsen, vorallem weil mir klar war das er sich bestimmt sonst nie bedankte.
"Kein Problem", meinte ich. "Uhm...wenn dir das nächste Mal irgendeine Schwester abhaut dann bitte mich nicht um Hilfe"
"Ha ha ha", er verdrehte spielerisch die Augen und ich lachte leicht. So eine gute Unterhaltung hatte ich noch nie mit Luke geführt.
"Dann würde ich sagen: Wir sehen uns", verabschiedete ich mich und ging an ihm vorbei.
"Was?", rief er mir hinterher. "Kein "Ich hasse dich Luke Hemmings" ?!"
Ich lachte und drehte mich zu ihm um. "Ich glaube, du wurdest heute schon genug davon überzeugt das ich dich hasse. Naja, nach meinen ganzen Vorwürfen müsste dir das eigentlich ziemlich klargeworden sein aber naja, Ich hasse dich Luke Hemmings!"
"Und ich hasse dich, Lauren Evans!", rief er grinsend zurück und ich lachte.
Sollte ich darüber lachen? Ich wusste es nicht. Aber mir war einfach danach zu lachen. Es war wirktlich schön eine ernte Unterhaltung mit Luke Hemmings zu führen. So gelacht hatte ich in seiner Gegenwart noch nie. Es war seltsam. Aber so war unsere ganze Beziehung zueinander. In der einen Minute könnte ich ihm wirktlich die Augen auskratzen und in der anderen herzlich mit ihm lachen.
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Infinity
FanfictionFast ihre gesamte Kindheit musste Lauren Evans in Krankenhäusern verbringen. Ihr Alltag bestand aus Untersuchungen, Schmerzmittel schlucken und Sitzungen beim Psychologen. Umso glücklicher war sie als sie endlich ein neues Leben anfangen konnte. Zu...