Volturi oder Cullen?

Stell dich der Angst

Aria POV:

Meine Befürchtungen hatten sich bewahrheitetet, denn schon fünf Minuten später standen Bella, Alistair, Kate, Emmett, Benjamin und ich vor der Tür. Bella trainierte ihre Gabe und versuchte den Schild über sich hinausgehen zu lassen und schließlich klappte es. Zwar nicht perfekt, aber es klappte. Nachdem Bella beschloss allein zu üben kam Edward und Benjamin zu mir herüber. Benjamin stellte sich mir gegenüber und ich sah ungläubig zu ihm. Der Ägypter stand neben mir als wäre es das normalste der Welt und nicht als wollte er hier mit mir meine Gabe trainieren. Ja er hatte gesagt es wäre ok, aber das er sich nun dazu bereit erklärt das ganze noch mal absichtlich geschehen zu lassen,  konnte ich nicht glauben. Das war doch irrsinnig. „Das meinst du doch nicht ernst?!",meinte dann in Richtung meines Bruders.

Dieser zuckte nur mit den Schultern. „Doch. Du hast Angst vor dem, was du getan hast und nur wenn du deine Angst überwindest kannst du wirklich mit deiner Gabe umgehen.",antwortete er mir. Am liebsten hätte ich ihn dafür geschlagen. „Was versprichst du dir davon Edward? Das ich ihm nun auch den letzten Rest seiner Erinnerungen an mich nehme oder gar alle die er hat?",wollte ich wissen und verschränkte die Arme vor der Brust. Das was er mir aber daraufhin antwortete, überraschte mich noch mehr. „Ja. Naja jedenfalls sollst du ihm Teile der Erinnerungen nehmen und ihm dann wiedergeben.",erklärte er mir und ich konnte mir nicht vorstellen, wie das gehen sollte. Vorsichtig sah ich zu Benjamin, der mich aufmunternd anlächelte. „Was wenn ich es nicht schaffe?",fragte ich unsicher.

„Du wirst es schaffen Aria. Ich glaube an dich.",sprach Benjamin mir Mut zu und ich lächelte leicht. Was brachte es wenn andere an mich glaubten, aber ich nicht an mich? Ich hatte einfach nur Angst. „Er hat recht Aria. Ich weiß dass du das kannst. Versuch einfach das selbe zu tun, was du immer tust wenn du jemanden etwas anderes glauben lässt.",schlug Edward vor. Ja klar das klappte zwar, aber das waren doch immer nur Kleinigkeiten. Fragend sah ich zu dem Ägypter. „Ist das wirklich ok für dich?",wollte ich noch mal wissen. Er nickte. „Ok. Ich versuch es.",seufzte ich. „Gut. Dann nimm ihm die Erinnerung von dir bis vor deinem Gespräch mit ihm.",bestimmte mein Zwilling und sah abwartend zu mir.

Verunsichert blickte ich Benjamin in die Augen, der nur nickte. Ok Aria konzentriere dich. Ein tief ein und ausatmend stand ich da, schloss dann die Augen und konzentrierte mich darauf ihm diese Erinnerung zu nehmen. Als ich die Augen wieder öffnete sah mich Benjamin fragend an. „Was mache ich hier?",wollte er wissen, da er sich nicht mehr erinnern konnte, was gerade passiert war. Schnell erklärte Edward ihm alles, woraufhin Benjamin nickte. „Scheint als hätte es geklappt, denn ich kann mich echt nicht erinnern.",sagte er. „Gut Aria und nun versuch ihm die fehlenden Erinnerungen wieder zu geben. Lass ihn glauben, das es wahr ist.",machte Edward weiter. Na super. Wie sollte das bitte gehen. Ich wusste doch gar nicht, wie Benjamin die Sache gesehen hatte. „Er hat eine ganz andere Auffassung als ich. Es werden nie seine Gedanken sein.",stellte ich klar und sah hilfesuchend zu Edward.

Warum konnte es nicht einfach leicht sein? „Versuch dich daran zu erinnern was genau du ihm weggenommen hast. Gedanke für Gedanke. Du musst das denken was er Gedacht hat. Dann gibt es ihm wieder.",meinte Edward und sah abwartend zu mir. Wieder schloss ich die Augen und versuchte daran zu denken, was ich ihm genommen hatte. Ich versuchte es wirklich, aber es klappte einfach nicht. „Es klappt nicht.",sagte ich enttäuscht. „Du konzentrierst dich nicht genug.",stellte Edward fest. Was war das bitte?! „Ich konzentriere mich nicht? Verdammt ich versuche es doch!",widersprach ich ihm genervt. „Versuch es nochmal. Nichts klappt beim ersten mal.",forderte er dann und verschränkte die Arme vor der Brust. Na toll.

Wieder schloss ich die Augen und versuchte mich zu konzentrieren, doch wieder schaffte ich es einfach nicht. Das ging mehrere Minuten so bis Carlisle zu uns kam. „Und kommt ihr voran?",wollte er wissen. Enttäuscht öffnete ich die Augen und sah zu ihm. „Nein. Ich schaffe es einfach nicht.",antworte ich und sah verzweifelt zu ihm. Warum musste das mir passieren? „Sie konzentriert sich zwar, aber irgendwas hält sie davon ab es hinzubekommen.",erklärte Edward nun und Carlisle überlegte. „Das ist wirklich komisch. Habt ihr schon mal versucht das die beiden sich berühren? Möglicherweise hilft das.",schlug Carlisle vor. Wir schüttelten den Kopf, doch ich fand die Idee gut und ging auf Benjamin zu.

Ich legte meine Hände auf seine Schultern und schloss wieder die Augen. Konzentrierte mich und versuchte es noch mal. „Es klappt nicht.",stellte ich nach einer Weile fest und ließ wieder von Benjamin ab. Das war meine Hoffnung gewesen. Ich hatte wirklich gehofft, das es klappten würde. Einen Moment hatte es sich so angefühlt als würde es was bringen. „Vielleicht glaubt du nicht genug an dich selbst Aria.",warf Edward dann ein. Hatte der noch mehr so tolle Ideen? Natürlich hoffte ich, das es funktionierte. „Was soll das denn heißen? Ich hoffe und wünsche doch das es funktioniert, aber genau das tut es eben nicht.",erwiderte ich und sah dann zu Boden. Wie lange hatten wir jetzt schon geübt? Eine Stunde? Zwei? Ich wusste echt nicht wie lange ich hier gestanden hatte. „Sehen wir es ein. Ich kann es nicht.",sagte ich enttäuscht und sah dann zu Benjamin.

„Es tut mir leid Ben...",wollte ich gerade weiter machen, doch nun sah er mich streng an. „Nein Aria! Du schaffst das schon! Du musst nur noch fester daran glauben. Wir alle glauben das du  es schaffst! Du kannst das. Ich weiß es und du weißt es auch. Du hast die Kraft erlebt die du hast. Versuche sie zu wecken und zu nutzen." Er hatte ja recht. Ich hatte diese Kraft schon mal gespürt. Ich musste sie nur noch nutzen. „Er hat recht. Versuch in ihn hineinzuhören und versuch an das zu denken, was du ihm genommen hast.",warf Carlisle ein. Wieder nickte. Ich würde alles versuchen und ich wollte nicht aufgeben, auch wenn ich Zweifel bekam. „Ok ich versuche es nochmal.",sagte ich überzeugt, legte die Hände wieder auf Benjamins Schultern und konzentrierte mich. Hörte in ihn und mich hinein.