Kapitel 19

531 20 1
                                    

Nach dem Konzert saß die ganze Band mit Maite und Lea noch eine Weile im Backstage Bereich.
Sie lachten viel und Lea und die Bandmitglieder waren sich sofort sympathisch.
Nach einer Weile schaute Maite auf die Uhr. "Ich will euch beide ja nicht auseinander reißen, aber wir müssen jetzt los." Traurig guckte Lea Paddy an. Paddy reagierte sofort. "Wir fahren sie später nach Hause! Danke Maite, dass du sie hergebracht hast." Paddy stand auf und umarmte seine Schwester. Diese erwiderte die Umarmung. "Ach da nicht für Brüderchen." Auch Lea bekam danach eine Umarmung von ihr "Ich hoffe wir sehen und bald wieder" Maite zwinkerte Lea zu. "Bestimmt!" antwortete diese und zwinkerte grinsend zurück. Maite war in Leas Augen eine tolle Frau. So humorvoll und so stark.

Als Maite weg war trennten sich auch die Wege der Band. Paddy und Lea fuhren zum Hotel um noch in Ruhe ein wenig reden zu können.
Im Hotelzimmer angekommen verabschiedete sich Paddy als erstes in die Dusche. Er war ziemlich geschwitzt und fühlte sich langsam eklig. Lea setzte sich auf das Bett und schaute auf die Uhr. Es war bereits ein Uhr nachts. Sie schrieb eine Nachricht für Jens.

Haben ein bisschen zu viel getrunken, schlafe mit Maite in Hotel.

Sie legte ihr Handy wieder weg. Paddy meinte zwar er würde sie später wieder nach Hause fahren aber, dass wollte sie ihm jetzt auch nicht mehr zumuten. Als Paddy mit nacktem Oberkörper aus der Dusche kam stockte Lea der Atem. Seinen Brustkorb zierte eine dicke Narbe. Sie erstreckte sich fast bis runter zum Bauch.
Paddy merkte Leas geschockten Blick auf ihm. Er lächelte um die Stimmung zu heben. "Sie mussten einiges flicken." Schnell schnappte er sich ein Tshirt und setzte sich neben Lea. Auch ihm fiel jetzt die Uhrzeit auf. "Oh man es ist schon halb zwei, musst du nicht nach Hause wegen deines Mannes?" "Ich habe ihm geschrieben, dass ich mit Maite im Hotel schlafe." Paddy guckte sie erstaunt an, was sich aber schnell in ein Grinsen verwandelte. Auch Lea grinste. "Ey bilde dir nichts drauf ein, ich wollte dir nur nicht zumuten mich jetzt noch durch die Gegend zu fahren." "Ja ne ist klar." Kam von Paddy lachend. Kurz schwiegen beide. "Deine Schwester ist wirklich nett. Obwohl sie mich mit ihrem Überfall doch ein wenig überfordert hat." Paddy und Lea lachten beide. "Jaaa so ist Maite. Immer schön direkt und gerade raus." Lea machte es sich auf dem Bett gemütlich und gähnte herzhaft. "Bist du müde? Wir können auch schlafen gehen?" fragte Paddy sie. "Nene Mister, wir sind ja nicht zum Spaß hier!" lachte Lea. "Wir reden fast immer nur über mich. Ich möchte jetzt mal was von dir wissen!" "Na dann leg los." sagte Paddy grinsend. "Wie kam es dazu, dass du dich damals fast umgebracht hast?" "Ich seh schon, du hast deine Hausaufgaben gemacht." Paddy lächelte ein wenig gezwungen. Dann begann er ernst zu erzählen. "Mir hat Musik immer Spaß gemacht mein ganzes Leben lang, und dann war das plötzlich nicht mehr so. Wir waren am Höhepunkt unserer Karriere und ich fühlte mich so alleine wie noch nie. Bei jedem Konzert musste ich auf glücklich tun und das obwohl es ganz anders in mir aussah.
Ich habe einfach keinen Ausweg gesehen.
Verstehst du?"
Lea nickte. Auch sie tat schon lange so als ob alles gut war. Das einzige, was sie hier hielt waren nun wirklich die Kinder. Wenn diese nicht wären, vielleicht hätte sie dann auch schon über so etwas nachgedacht.

In My DreamsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt