Kapitel 3

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Als Lea nach Hause kam saßen ihre Kinder am Tisch und aßen Tiefkühlpizza. "Hallo ihr Süßen, hat der Papa euch die gemacht?"
Ihr Sohn Ole schüttelte den Kopf "Der meinte wir sollen warten bis du uns was machst, aber du kamst als nicht." Lea zog Ole an sich und gab ihm einen Kuss auf den Kopf. Für seine 11 Jahre war er schon sehr erwachsen und kümmerte sich liebevoll um seine kleine Schwester. "Es tut mir leid, ich wurde aufgehalten, morgen koch ich euch Spaghetti versprochen." "Jaaaaa" kam von ihrer Tochter Greta, sie nahm sie hoch und gab auch ihr einen Kuss.
"Ist Papa im Wohnzimmer?" fragte sie die beiden. "Ja und der stinkt wieder" Greta verzog das Gesicht. Lea lachte und setzte sie wieder auf ihren Stuhl. "Ich komm gleich wieder zu euch ich will nur kurz mit Papa reden."

Als sie das Wohnzimmer betrat verstand sie sofort was ihre Tochter meinte. Ihr kam ein Geruch entgegen, es war eine Mischung aus Alkohol, Schweiß und Rauch. Sie wäre am liebsten gleich wieder raus gegangen.
Ihr Mann Jens saß auf dem Sofa, hatte ein Bier in der Hand und starrte auf den Fernseher.
"Hallo" fing Lea an, doch von ihm kam nur "hm". "Warum hast du den Kindern nichts zu essen gemacht? Ich habe doch angerufen, dass es später wird." "So spät hast du nicht gesagt, außerdem bin ich ja nicht hier um alle DEINE Pflichten zu übernehmen." Lea guckte ihn geschockt an "Meine Pflichten? Es sind schließlich auch deine Kinder, ich sorge momentan dafür, dass wir uns das Essen überhaupt leisten können. Du sitzt den ganzen Tag nur hier und bemühst dich nicht mal darum einen neuen Job zu finden." Langsam aber sicher kochte in Lea die Wut auf.
"Ach so siehst du das also, gönn mir doch mal meine Pause, ich musste DICH schließlich jahrelang ernähren, während du Hausfrau gespielt hast" er wandte sich endlich vom Fernseher ab, stand auf und wurde lauter, auch ihr platzte langsam der Kragen.
"Pass mal auf, du machst momentan NICHTS, du kümmerst dich nicht um unsere Kinder, du trinkst zu viel, du machst nichts im Haushalt und einen Job hast du weit und breit nicht in Sicht, also pass auf, was du zu mir sagst!"

Im nächsten Moment merkte Lea wie seine Hand mit voller Wucht auf ihrer Wange landete.

Sie wurde blass und hielt sich die Wange, aber auch Jens guckte geschockt. "E...Es tut mir leid L...Lea, d...Das war ein Unfall. Das wollte ich nicht..." Er machte einen Schritt auf sie zu. Sie hielt ihre freie Hand schützend vor sich und machte ein paar Schritte rückwärts. Ängstlich blickte sie zu ihm.

Was hatte sie nur für ein Monster geheiratet?!

Mit Tränen in den Augen rannte sie ins Bad, schloss sich ein und weinte hemmungslos. Jens klopfte immerwieder, von seinem schlechten Gewissen geplagt, gegen die Tür und versuchte zu erklären, warum er es getan hat.

Lea hörte gar nicht zu, sie weinte und weinte.
Was war das heute nur für ein Tag?
Erst der Unfall und jetzt auch noch das!

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