Kapitel 23

496 22 1
                                    

Lea war gerade nach Hause gekommen und war am Essen kochen.
Die letzten Monate waren auch für sie nicht leicht. Noch oft ist sie mit Jens aneinander geraten und beim letzten mal hatte er sie sogar wieder geschlagen.
Lea erkannte nichts mehr von dem Mann in ihm wieder, den sie vor Jahren geheiratet hat. Sie hatte sich selber ein Limit gesetzt. Sie wollte Jens bis nächsten Monat noch eine letzte Chance geben und wenn er diese nicht nutzt, war sie mit den Kindern weg!
Seit sie keinen Kontakt mehr mit Paddy hatte, hatte sie auch leider niemanden mehr zum reden und war unglücklicher als je zuvor. Sie weinte oft abends im Bett, was sie nicht wusste war, dass ihr Sohn sie oft dabei hörte.
Paddy hatte anfangs ständig angerufen und sie musste jedes mal aufs neue mit sich kämpfen, nicht ran zu gehen. Aber auch jetzt, wo er nicht mehr anrief, dachte sie in jeder freien Minute an ihn.
An seine dunkblauen Augen,
an sein herzliches Lachen,
einfach an IHN!
Beim Essen kochen hörte sie Radio. "So und nun die neue Singel von Michael Patrick Kelly. Er habe sie für eine ganz bestimmte Frau geschrieben, wer das ist, wollte er uns leider nicht verraten.
Hier ist Roundabouts."
Lea wollte so schnell wie möglich umschalten, weil sie es einfach nicht ertragen konnte ihn zu hören, aber dann achtete sie einen Moment auf den Text. Sie wurde blass und ließ den Kochlöffel fallen. Ole der am Tisch Nintendo spielte guckte zu ihr und sprang auf "Mama was ist? Ist dir nicht gut?" Lea setzt sich langsam auf einen Stuhl. "Geht schon wieder mein Schatz." Lea hörte ungläubig weiter dem Lied zu.
Hatte Paddy es wirklich für sie geschrieben?

"So last night when I saw you out
In another man's arms
It cut like a knife"

Diese Zeile beschäftigte sie besonders. Sie hatte Paddy so weh getan. Er musste es sogar in einem Song verarbeiten.
So weh wie ein Messerschnitt!
Genau so fühlte es sich bei ihr auch an.
Ob Paddy ihr das jemals verzeihen kann?
Tränen sammelten sich in ihren Augen. Ole stand immer noch besorgt vor ihr. Sie zog ihn einfach an sich und weinte. Ole erwiderte verwirrt ihre Umarmung und sagte nichts. Schon länger war auch für ihn klar, dass seine Eltern Probleme haben und, dass seine Mutter mehr als unglücklich ist. Er wollte etwas tun, aber er wusste nicht was. Deshalb versuchte er so gut wie möglich für sie da zu sein.

In My DreamsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt