In My Dreams

Kapitel 51

Als Paddy wieder nach Hause kam hing Lea am Telefon.
"Okay, also auch nicht seine Blutgruppe. Trotzdem danke, bis dann." Lea legte auf und seufzte. Als sie Paddy bemerkte sprang sie sofort auf und ging auf ihn zu. "Wie war die Beerdigung?" "Hart! Viele haben extrem geweint und fast alle haben mich angeguckt, als wäre ich ein Monster."
Geschafft setzte sich Paddy aufs Sofa. "Er hat mich doch verprügelt, sodass ich im Krankenhaus gelandet bin und nicht ich ihn." Lea setze sich neben ihn und nahm seine Hand. "Das wissen wir beide, aber Jens Familie sieht nur, dass wir beide ihn in den Knast gebracht haben und sogar dafür verantwortlich sind, dass er sich umgebracht hat."
Jens hatte sich in seiner Zelle mit einem Feuerzeug angezündet.
Es war ein qualvoller Tod und niemand wusste, wo er das Feuerzeug überhaupt herbekommen hatte.
Lea wollte nicht auf diese Beerdigung. Zu viele Erinnerungen, zu viele Menschen die ihr die Schuld an allem gaben.
"Wie geht's Ole?" Fragte Paddy und gähnte, er war für seine Verhältnisse viel zu früh aufgestanden. "Es wird schlechter Paddy. Er kann jetzt kaum noch aufstehen. Ich war den ganzen Vormittag bei ihm, bis er eingeschlafen ist. Morgen haben wir wieder einen Termin beim Arzt. Ich habe Angst davor, was er sagt." Paddy zog sie zu sich und nahm sie einfach nur in den Arm. "Wen hast du eben angerufen?" Fragte er nach einer Weile. "Ich habe einfach mal ein paar Leute angerufen, von denen ich gehofft habe, dass sie als Spender infrage kommen könnten, aber Fehlanzeige."
Wieder schwiegen beide.
Paddy ging schon ein paar Tage etwas durch den Kopf, aber er hatte Angst vor Leas Reaktion darauf. "Lea hast du schon mal daran gedacht vielleicht deine Eltern zu fragen?" Ruckartig löste sich Lea aus der Umarmung und guckte Paddy geschockt an.
"Nein!"
Sie stand auf und blickte aus dem Fenster. "Paddy das kann ich nicht! Du weißt was sie mir angetan haben!" Jetzt stand auch Paddy auf und ging wieder näher auf Lea zu. "Ja das weiß ich, aber es geht um deinen Sohn! Sie könnten seine letzte Rettung sein!" Bei diesem Satz lief Lea ein kalter Schauer über den Rücken.
Paddy hatte recht.
Aber sie konnte es nicht!
Diese Leute, die sich ihre Eltern nannten, haben sie einfach verstoßen!
"Mama?" Plötzlich stand Ole hinter ihnen. Paddy bekam Gänsehaut. Er hatte dicke Augenringe, war blass und hatte definitiv abgenommen. Außerdem sah er so aus als ob er jeden Moment umkippen würde.
Lea sprang geschockt zu ihm. "Ole! Du solltest doch im Bett bleiben!" "Ich hatte Durst." "Ich bring dir was, geh bitte wieder ins Bett." Als Lea sich auf den Weg in die Küche machte und Ole sich wieder umdrehte, sah Paddy wie Ole zu schwanken begann.
Paddy machte einen Satz auf ihn zu und konnte ihn gerade noch so auffangen als er umkippte. "Ole! Mein Gott!" Lea war sofort wieder bei den beiden. "Kumpel was ist los?" Fragte Paddy und trug Ole auf das Sofa." "Mir geht's gar nicht gut." Flüsterte Ole nur, mit geschlossenen Augen. Paddy eilte zum Telefon.
"Ich ruf jetzt den Notarzt!"