Auf den zweiten Blick

Kiss, boom, bang

"Fuck, ich hab mein Portemonaie vergessen." Julien suchte erneut sämtliche Taschen ab, auf der Suche nach seiner Geldbörse, doch sie war nicht da. Er hatte es bestimmt im Wohnzimmer verloren, als er gestern aus seiner Hose gestiegen war. "Leute, ich fahr nochmal schnell zurück und hol es." Mittlerweile war es fast Mittag und sie wollten sich eigentlich was zu Essen holen, dadurch war ihm der Verlust erst aufgefallen. Heute Morgen hatte Passi das Frühstück bezahlt.

"Ja okay mach das," bekam er als Antwort. "Wir treffen uns dann bei Pedro. Sollen wir für dich schon mal was mit bestellen?"

"Hm, mach die 14. Ich beeil mich auch."

"Warte, ich fahr mit, dann brauchst du nicht alleine fahren," hörte er Jasmins Stimme, was ihn erst die Brauen hoch ziehen ließ. Julien wusste, dass sie vernarrt in ihn war, deswegen war sie auch für jeden Dreh sofort begeistert zu haben. Sie war hübsch, keine Frage. Mit ihren langen dunklen Haaren und den braunen Augen, sowie ihrer hammer Figur war sie auf jeden Fall als aktraktiv an zu sehen. Deswegen hatten sie auch schon ein paar mal etwas Spaß gehabt, doch eigentlich war Julien heute nicht danach zu mute, groß smalltalk zu halten oder ihr zu erklären, warum er keine feste Bindung wollte. Doch dann besann er sich eines besseren. Hatte er nicht selbst die Nacht fest gestellt, dass er dringend Sex bräuchte?

"Okay," gab er deswegen zurück, worauf sie freudig grinste und mit ihm zum Auto ging, wo beide einstiegen. Da der Dreh in Aachen statt fand brauchte Julien auch nicht lange, bis er bei seinem Haus ankam und mit Jasmin ausstieg. Schon als er die Tür öffnete und einen Blick in den Flur warf fiel ihm auf, dass Leo's Jacke und ihre Schuhe nicht da waren. Er fragte sich, wo sie wohl sein könnte. Vor allem, weil gestern Jan und Tom aufgetaucht waren, behagte ihm das Ganze nicht. "Ich muss mal kurz hoch zu Vince," sagte er an Jasmin gewandt. "Wartest du grad hier?" Sie nickte und er eilte hoch zu seinem Freund. Ohne an zu klopfen betrat er dessen Zimmer und fragte ihn gleich, ob er wüsste wo Leo sei.

"Beim Getränkemarkt vorne beim Netto. Die haben einen Mini-Job ausgeschrieben," bekam Julien die Antwort.

"Und was ist, wenn Tom oder Jan ihn in die Finger kriegen? Hast du da mal drüber nachgedacht?" fuhr er Vince an, worauf dieser überrascht mit dem Kopf nach hinten ruckte und die Stirn runzelte.

Ihn?

"Ich dachte du weißt ...," fing er an, doch Julien unterbrach ihn.

"Egal, ich hab jetzt nicht die Zeit mit dir darüber zu diskutieren. Ich wollte nur schnell mein Portemonaie holen und dann wieder zum Dreh. Wir reden später darüber." Damit drehte er sich um und ging schon wieder durch die Tür auf die Treppe zu.

"Ju, wir sollten jetzt darüber reden." Auch Vince war jetzt aufgestanden und ihm hinterher.

"Ich hab jetzt nicht die Zeit und die Lust Vince. Später!" Ohne sich um zu drehen ging Julien weiter und eilte die Treppen runter. Oben stand Vince und seufzte, die Augen verdrehend. Jetzt war ihm klar, warum Julien so schnell nach Leo's Kuss abgehauen war. Er dachte wohl immer noch, dass Leo ein Junge war. Das musste sich ganz schnell klären. Und Vince schwor sich Julien heute nach dem Dreh zur Not an einen Stuhl zu binden, damit er ihm zuhören würde.

Da Julien Jasmin nicht im Eingangsbereich vorfand fiel sein Blick suchend als erstes ins Wohnzimmer, wo sie auf der Couch saß, sein Portemonaie winkend in der Hand und mit einem Grinsen im Gesicht. Julien war genervt und hatte auf solche Spielchen eigentlich gerade keinen Bock. Während er auf sie zu ging stand sie auf. Als er nach der Geldbörse greifen wollte zog sie es jedoch grinsend zurück und fragte kokett grinsend: "Was bekomm ich denn dafür?" Normalerweise wäre er darauf eingegangen, doch gerade war ihm nicht danach.

Daher seufzte er während er ihr anwortete: "Hör zu Jasmin, ich hab auf solche Spielchen gerade echt keinen Nerv."

"Keine Spielchen Ju, nur ein bisschen Spaß und Entspannung." Und sie legte ihren verführerischsten Blick dauf, den sie auf Lager hatte.

"Spaß?" fragte er zur Sicherheit nochmal mit hoch gezogenen Brauen nach.

Nickend steckte sie sein Portemonaie vorne in ihre Jeans, machte einen letzten Schritt auf ihn zu und legte ihm die Hand in den Ncken, bevor sie ihn sanft küsste. Sofort kamen in Julien die Bilder von Leo in den Kopf, wie er sie gestern geküsst hatte und er entzog sich kurz dem Kuss.

"Ach scheiß drauf," flüsterte er dann und griff stürmisch mit einer Hand in ihren Nacken, während er die andere an ihre Hüfte legte. Gierig presste er seine Lippen auf ihre und verlangte sofort mit seiner Zunge einlass. Mit einem wohligen seufzen öffnete Jasmin ihren Mund und ließ ihn ein. Seine Hand an ihrer Hüfte wanderte zu ihrem Po, den er knetete. Sie drückte sich enger an ihn und Julien spürte, wie es in seiner Hose enger wurde. Durch die wachsende Erektion animiert hob er sie kurzerhand hoch und trug sie zu seinem großen Bett im Wintergarten, als sie ihre Beine um ihn geschlungen hatte.