Die Gefahr läuft immer noch frei rum

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Es war noch Vormittag, als am nächsten Tag Leo's Handy klingelte und es Oberkommissar Förster war. Julien war mit seiner Crew gerade dabei ein Video in seinem Wohnzimmer zu drehen. Deswegen ging sie auch runter in die Küche, wo sie in Ruhe das Gespräch führen konnte. "Hallo Frau Breitling, hier ist Oberkommissar Förster vom Nördlichen Revier Aachen," meldete er sich.

"Hallo Herr Förster," erleichtert atmete Leo auf. "Danke, dass sie zurück rufen."

"Ich bitte sie. Nachdem, was gestern passiert ist," versicherte er. "Könnten sie hier auf der Wache vorbei kommen? Dann könnten wir die Anzeige auf nehmen und ... ja ... es haben sich da noch ein paar Dinge ergeben, die ich gerne persönlich mit ihnen besprechen würde."

"Ja klar. Ich mach mich gleich los."

"Gut, dann bis gleich Frau Breitling."

Während Leo das Handy wieder weg steckte fragte sie sich, welche Dinge er denn mit ihr besprechen wollte. Sie wollte gerade wieder nach oben gehen, als ihr Julien auch schon entgegen kam. "War das der Kommissar?" fragte er sie gleich, was sie ihm nickend bestätigte.

"Er hat mich gebeten vorbei zu kommen. Damit ich die Anzeige machen kann. Und er will irgendwas mit mir persönlich bereden." Dabei hob sie die Schulter um Julien zu verdeutlichen, dass sie keine Ahnung hatte, was das sein könnte.

"Okay, ich komm mit," sagte er sofort.

"Aber du musst doch das Video drehen," wollte Leo protestieren, da war er auch schon auf dem Weg zurück ins Wohnzimmer.

"Das Video kann warten," rief er jedoch noch, so dass es Leo verstand. Langsam ging nun auch sie nach oben ins Wohnzimmer, wo Julien die anderen schon über die neue Situation informierte. "... denke ich mal, dass wir so in zwei Stunden wieder da sind," hörte sie ihn gerade sagen und blieb am Kamin stehen.

"Ja okay. Wir können in der Zeit ja schn mal die Aussenaufnahmen machen," schlug Passi vor.

"Okay macht das. Dann bis später." Er verabschiedete sich von seiner Crew, ebenso wie Leo, bevor die beiden sich ihre Schuhe und Jacke anzogen.

Nicht mal zwanzig Minuten später saßen sie bei Oberkommissar Förster im Büro. Nervös spielte Leo an dem Saum des Hoodies, den sie von Julien bekmmen hatte, während er ihre rechte Hand hielt und sie beruhigend streichelte. Dabei gab sie Herrn Förster einen Bericht über das Geschehene vom Vortag, den er dabei auf dem Rechner mittippte. Deswegen musste sie auch manchmal eine Pause machen, wenn er nicht nachkam.

"Da haben sie gestern aber verdammtes Glück gehabt," sagte Oberkommissar Förster, als sie geendet hatte. "Gut, also Kommissar Kemicz hat mich gestern Abend noch informiert, was vorgefallen ist. Die Staatsanwaltschaft hat gegen Tomczek und Herrn Brauner Haftbefehl erlassen, der heute morgen vollstreckt werden sollte," fuhr er fort. "Das heißt, die Kollegen von der Schutzpolizei sind heute morgen bei den Herren zu Hause vorbei gefahren, um sie in Gewahrsam zu nehmen." Er machte eine Pause, bevor er fortfuhr: "Allerdings waren sie nicht vor Ort. Und wie es aussieht auch seit längerem nicht mehr."

Nach diesen Sätzen ließ Julien die Luft aus den Wangen und fuhr sich mit der rechten Hand durch seine Haare am Hinterkopf. Leo drückte seine Hand und sah Herrn Förster mit großen Augen an, während sie tief durch die Nase Luft holte. "Und was jetzt?" fragte sie fast tonlos.

Auch Herr Förster atmete jetzt erst mal durch, bevor er ihr die Antwort gab: "So leid es mir tut können wir nichts weiter machen, als sie zur Fahnung aus schreiben. Und hoffen, dass sie bei einer Kontrolle erwischt werden."

"Was?" rief Julien. "Das heißt, die rennen jetzt draussen rum und können jederzeit bei uns auftauchen oder Leo erwischen?"

"So leid es mir tut, ja."

Auf den zweiten BlickWo Geschichten leben. Entdecke jetzt