Entscheidungen fürs Leben

110 1 0
                                    

Immer noch unwissend stieg Leo mit Julien etwa eine Stunde später in dessen Auto. Während der Fahrt bombadierte Leo ihn mit Fragen bezüglich des wohin - denen Julien allerdings auswich. Irgendwann gab sie es dann auf, lehnte ihren Kopf an die Fensterscheibe und döste nach und nach immer mehr weg, während sie nach draussen blickte. Nach einiger Zeit vernahm sie Julien, der sie ansprach: "Hey baby, wach werden. Wir sind da."

Ruckartig öffnete sie die Augen und sah .... Wasser. Wasser? Ihr Mund klappte auf, während ihr Blick durch die Frontscheibe ging. Auf einen Strand, der sich vor dem Auto, aber etwas weiter unten befand und dessen Ende weder zur linken, noch zur rechten Seite zu erkennen war.

"Wow," entwich es ihr, was Julien leise lachen ließ. "Wo sind wir?" Erst jetzt sah sie ihn an und wurde sofort von seinem breiten Grinsen angesteckt.

"Wir sind in Noordwijk, falls dir das was sagt," erklärte er ihr, den linken Arm locker über das Lenkrad gelegt.

"Sagt mir gar nichts," gab Leo Kopf schüttelnd zu.

"Das ist in den Niederlanden."

"Okayyyy. Und was machen wir hier?"

"Ich hab die letzten zwei Wochen nicht wirklich Zeit für dich gehabt," fing Julien zu erklären an. "Ich dachte, wir bleiben das Wochenende hier. Zwei Tage mal nur für uns." Sein Blick zeigte die Ungewissheit, ob diese Idee Leo gefallen würde. Doch ein immer breiter werdendes Lächeln huschte über ihr Gesicht, bis sie ihm um den Hals fiel.

Sie wusste nicht, was sie sagen sollte, daher drückte sie ihn nur, wollte ihn gar nicht mehr los lassen, was Julien erleichtert merkte und sie nun ebenfalls lächelnd in die Arme nahm.

"Dann lass uns aber mal die Schlüssel für das Haus holen," flüsterte er an ihrem Ohr.

"Unser Haus?" fragte sie verwundert.

"Also nicht so ein großes, wie ich hab. Aber die vermieten hier in Strandnähe viele kleine Häuschen. Und ja, eins davon hab ich uns für das Wochenende gemietet."

"Wow," hauchte Leo. Julien beugte sich zu ihr nach vorne und gab ihr einen sanften Kuss.

"Na dann komm." Damit nickte er zu dem kleinen Häuschen, welches sich links ein Stück vor seinem Fahrzeug befand, bevor er ausstieg. Leo folgte ihm sogleich. Mit schnellen Schritten war sie rechts neben Julien.

"Aber ich hab doch gar keine Klamotten dabei." Fiel es ihr ein.

Grinsend nahm er ihre Hand. "Ich hab ein paar Sachen eingepackt. Ist alles in einer Sporttasche im Kofferraum."

Da waren sie auch schon an der Tür, die zu dem kleinen Häuschen gehörte, welches sich als Anmeldung und Rezeption heraus stellte. Hinter dem kleinen Thresen, der direkt rechts war, stand eine ältere Dame und begrüßte sie freundlich auf deutsch.

"Hallo, ich habe ein Haus auf den Namen Bam reserviert," begrüßte Julien die Frau.

Nach einem kurzen Blick in ein Buch, welches auf der Ablage unterhalb des Tresens lag drehte sie sich um und holte aus einem Sideboard einen Schlüssel, den sie Julien überreichte. "Es ist das dritte Haus auf der linken Seite, die Nummer 17," sagte sie dabei.

Dankend nahm Julien diesen entgegen und verabschiedete sich mit Leo von ihr. "Wir müssen das Auto hier stehen lassen."

Leo verstand und so holten sie zusammen nur die Sporttasche aus dem Kofferraum und gingen gemeinsam den Weg entlang, der zwar gepflastert aber dennoch nicht gerade breit war. Für ein Auto auf jeden Fall zu schmal. Da die Häuser etwas auseinander lagen brauchten sie knapp 15 Minuten, bis sie bei dem kleinen Haus mit der Nummer 17 über der Tür waren.

Auf den zweiten BlickWo Geschichten leben. Entdecke jetzt