Auf den zweiten Blick

First Boyfriend

Julien hatte sich rechts neben Leo gesetzt und sich zu ihr gedreht, was sie ihm gleich tat. Beide hatten ein Bein auf der Couch angewinkelt, so dass sich ihre Knie berührten.

"Du hattest vorher noch keinen Freund, oder?" fragte Julien sie vorsichtig, was sie ihm mit einer Kopfbewegung bestätigte.

"Ist das schlimm?" hakte sie nach.

"Was? Nein. Gar nicht. Ich wollte es nur wissen, ... weil ... ach ist nicht so wichtig," versuchte er zu erklären, brach dann aber ab.

"Weil ich nicht weiß wie das mit einer Beziehung ist?" Mit leicht gesenktem Kopf sah sie ihn unschlüssig an.

"Ja ... nein ... eigentlich mehr, weil wir alles ganz langsam angehen lassen können." Julien ließ die Luft aus den Wangen, weil er nicht wusste, wie er das erklären sollte und entschied sich schlussendlich für ein Beispiel. "Okay, bei den meisten Girls ist es so, dass sie schon Erfahrungen haben und dann auch recht schnell Sex wollen. Das macht es schwieriger, weil man nicht weiß, ob sie nur Sex wollen oder einen selber. Aber wir könen das langsam angehen lassen. Allerdings ist der erste Freund auch prägent. Was heißt," sagte er sanft und legte ihr seine Hand an die Wange, "dass ich mich auch etwas zusammen reißen und das im Hinterkopf haben muss. Die Frage ist: Kannst du dir eine Beziehung mit mir vorstellen?"

Leo überlegte, da sie nicht wusste was eine Beziehung mit ihm heißen würde. "Ju ich hab keine Ahnung, was eine Beziehung mit dir bedeutet." Traurig sah sie ihn an, weil sie ihm darauf keine Ja oder Nein Anwort geben konnte.

Nachdenklich erwiderte Julien ihren Blick und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Als sie daraufhin grinste wurde sein Blick fragend. Obwohl sie nur mit dem Kopf schüttelte hatte er doch eine Ahnung, was gerade in ihr vor ging, oder zumindest hoffte er es zu wissen. Deswegen beugte er sich etwas weiter zu ihr, sah ihr kurz in die Augen und senkte dann seine Lippen auf ihre. Die Hand wieder an ihrer Wange schob er sie langsam in ihren Nacken, als Leo ihre Arme auch schon um seinen gelegt hatte und sich leicht auf richtete. So rutsche Juliens Hand nach unten, wo er sie an ihrem Rücken näher an sich drückte. Er hatte Mühe, sich so auf der Couch in einer sitzenden Position zu halten, daher löste er den Kuss, ließ allerdings keinen großen Abstand zwischen sie entstehen. "Darf ich mal?" fragte er leise an ihrem Mund, was Leo einen Schauer über den Rücken jagte. Sie hatte keine Ahnung was er wollte, trotzdem nickte sie. Daher legte Julien seine Hände an ihren Po und hob sie kurzerhand auf seinen Schoss. Etwas verunsichert machte sie große Augen. "Ich will nur nicht, dass wir nach hinten kippen," erklärte er leise und legte seine Lippen erneut auf ihre. Sofort entspannte sie sich wieder und genoss einfach nur seine Lippen auf ihren, bis seine Zunge dann gegen ihre Lippen rieb und sie leicht den Mund öffnete. Ein Feuerwerk der Gefühle entbrannte in ihr, als seine Zunge diesmal weiter in ihren Mund vordrang und mit ihrer spielte. Gierig presste sie sich an ihn, erschauerte bei den Berührungen, die Julien mit seinen Händen verursachte, die sanft über ihren Rücken strichen. Am liebsten hätte sie diesen Kuss nie beendet, was auch Julien merke. Als sie sich jedoch lösten musste er grinsen und sagte mit rauher Stimme, während er mit seiner Nase an ihrer entlang strich: "Das würde eine Beziehung mit mir bedeuten. Und ... wesentlich mehr davon. Aber auch jede Menge Chaos. Manchmal werde ich auch nicht so viel Zeit für dich haben, wie du oder ich es gerne hätten."

"Damit kann ich leben," antwortete sie ihm nickend und einem breiten Lächeln auf dem Gesicht.

"Das hört sich verdammt gut an," raunte Julien, bevor er sie erneut küsste und sie glücklich fester an sich drückte. "Hmmm, ich muss jetzt aber leider wieder hoch."

"Ich weiß," sagte sie ebenso leise, während sie sich in die Augen sahen. "Ähm, ich hab ab Montag übrigens einen Job."

Verwundert ruckte Julien mit dem Kopf und er sah sie auch genauso an. "In dem Getränkemarkt hier vorne?" fragte er als ihm einfiel, dass Vince ihm das heute Mittag gesagt hatte.