Immer schön einen kühlen Kopf behalten

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Irgendwann in der Nacht wurde Leo wach, da es ihr entschieden zu warm war. Ja klar, sie war das auch nicht gewöhnt. Immerhin hatte es in dem Haus in Köln keine Heizung gegeben. Und da sie mittlerweile eng an Julien lag, mit dem Kopf auf seinem linken Arm und sein rechter Arm um sie, war es auch nicht verwunderlich, dass ihr warm war. Sie versuchte sich etwas von der Decke zu befreien, was gar nicht so einfach war, denn Julien hatte seinen Arm darauf liegen. Fast hatte sie es geschafft die Decke unter dem Arm hervor zu ziehen, da nuschelte Julien mit geschlossenen Augen: "Ist dir warm?"

"Hmmm etwas," bestätigte sie leise und verharrte in der Bewegung.

Er schob die Decke mit der Hand nach unten, bis sie nur noch bis zu ihren Oberschenkel ging und ließ dann seine Hand wieder nach oben gleiten, wie selbstverständlich unter ihr Shirt auf ihren Rücken, wo er sie liegen ließ. Im ersten Moment erschrak sie, doch die Wärme seiner Hand strahlte über ihren gesamten Körper aus, ließ ihr Herz schneller schlagen und sie unregelmäßiger atmen. Dieses ungewohnte aber angenehme Gefühl ließ sie sich auf die Lippen beißen. Irritiert über ihre Atmung runzelte Julien die Stirn und schlug die Augen auf, bevor ihm bewusst wurde, dass er seine Hand unter ihrem Shirt auf ihrem Rücken hatte.

"Oh shit, sorry ich ..." Er wollte gerade seine Hand wieder hervor ziehen, doch Leo hielt ihn an seinem Ellenbogen auf und schüttelte den Kopf. "Leo du musst das nicht, wenn du nicht willst, es ist okay," sagte er sanft. Doch sie schob sich nur ein Stück nach oben und presste ihre Lippen auf seine. Genau das wollte sie in dem Moment und sie konnte nicht erklären warum. Ihn küssen und seine Hand auf ihrem Rücken spüren, was ihr beides ein Gefühl der Euphorie und des Adrenalins verpasste. Wie ein Turboboost, der durch ihren Körper fuhr. Als sich ihre Zungen berührten zog Julien sie noch enger an sich und strich ihr mit den Fingern sacht über den Rücken. Ein Keuchen entfuhr ihr und die Gänsehaut ließ sie ihren Kopf in den Nacken legen. Sämtliche Vorsätze vergessend küsste Julien sie sanft auf den Hals, was sie mit einem erneuten schnellen Atemzug quittierte. Er spürte das Pochen in seinem Unterleib, der wochenlange Entzug rächte sich gerade und verlangte nach Erlösung. Langsam ließ er seine Hand von ihrem Rücken zu ihrer Hüfte gleiten, strich mit seinem Daumen leicht über ihren Bauch, während er mit seinen Lippen ihren Hals küsste, das Kinn, bis sich ihre Lippen wieder vereinten. Leo hatte ihren Arm um seinen Nacken geschlungen und drückte sich fest an ihn, ließ diesen unbekannten und berauschenden Gefühlen ihren feien Lauf. Schwer atmend drehte Julien sich mit ihr und richtete sich etwas auf, sodass er nicht direkt auf ihr lag. Sein linkes Bein hatte er in Höhe ihrer Hüfte, mit dem er sich etwas nach oben stemmte, während er mit dem rechten zwischen ihren Beinen kniete. Der Kuss turnte beide an, ließ sie komplett vergessen, dass sie es doch langsam angehen lassen wollten. Ließ Juliens Hand an ihrer linken Seite langsam nach oben wandern, mit dem Daumen über ihren Rippenbogen streichen, der sich deutlich unter ihrer Haut abzeichnete. Jede dieser sanften Berührungen ließ sie erschauern, ihren Herzschlag aufs Neue einen Marathon starten und sie das Atmen für einen Moment vergessen.

Julien löste ihre Lippen, betrachtete sie für einen kurzen Moment, in denen sie die Augen noch geschlossen hatte und sich ihr Brustkorb schnell hob und wieder senkte. Als sie ihre Augen öffnete und ihn ansah konnte er darin das Brennen sehen, was auch ihren Körper ergriffen hatte, gepaart mit Unwissenheit. Und genau diese Unwissenheit ließ ihn zur Besinnung kommen. Auch wenn sie beide das in dem Moment vielleicht gerade wollten, so wusste sie doch überhaupt nicht, was genau passieren würde. Und es würde ihr erstes Mal sein. Deswegen lächelte er sie an und sagte leise: "Leo wir müssen aufhören." Nur langsam verstand sie, was er damit sagen wollte und ihre Pupillen bekamen wieder einen klareren Ausdruck. "Auch wenn ich jetzt wirklich verdammt gerne mit dir Sex hätte, aber lass uns warten. Wir haben Zeit, okay?" fuhr er nun fort.

Langsam nickte sie. "Okay." Julien gab ihr noch einen kleinen Kuss auf die Nase, um nicht in die Versuchung zu kommen, das Ganze wieder neu aufleben zu lassen, bevor er sich wieder neben sie auf den Rücken legte. Die Decke über seine Hüfte versuchte er sich und sein Problem wieder in den Griff zu bekommen, während er Leo an sich zog. Ein paar mal atmete er tief durch, was Leo zu einem: "Tut mir leid" veranlasste.

Auf den zweiten BlickWo Geschichten leben. Entdecke jetzt