Eingekuschelt lagen wir schläfrig in den weichen Kissen. Die Decke lag über unsere nackten Körper. Manuels Hand lag an meiner Taille. Ich war überglücklich. So glücklich, wie noch nie in meinem Leben. Doch was hatte das zu bedeuten? War das nur die Erregung gewesen? Von meiner Seite nicht. Ich spürte durchgehend tausende Schmetterlinge. Und wie ging es weiter? Ich schaute in Manus Gesicht. Seine Augen waren geschlossen. Er war hergekommen, um mit mir das zu tun, was eben passiert ist. War ich die ganze Zeit so blind gewesen? Hat er durchgehend so genervt reagiert, weil er etwas für mich empfand, was über Freundschaft hinaus ging? Ich räusperte mich, weswegen er seine Augen einen Spalt weit aufmachte und mich ansah. „Liebst du mich?", fragte ich direkt geradeaus. Manuels Augen öffneten sich nun vollständig. „Deswegen bin ich hier." Er drehte sich auf die Seite, stützte seinen Kopf ab. Seine Finger fuhren leicht über meine Haut an meinem Bauch. „Du liebst mich", wiederholte ich meine Gedanken laut. „Ich liebe dich", bestätigter er dann nochmal. Etwas erschrocken sah ich in sein Gesicht. Prüfend schaute er mich an. Der erste Schock, über diese Tatsache, war direkt verflogen. Vor Glück zog ich ihn zu mir und küsste ihn voller Liebe.
(...)
Wir standen auf dem Balkon, unseren Balkon, und schauten in die Ferne. „Wie geht es weiter? Du heiratest." Manuel klang nachdenklich. „Ist die Sonne nicht wunderschön?", fügte er noch seufzend hinzu. „Ich muss Heiraten, Manu. Das ist meine Pflicht. Ich werde bestraft, wenn ich mich verweigere." Die Worte ließen mich es erst selbst richtig begreifen, in was für einer misslichen Lage ich steckte. Oder besser, wir. „Wie?" Manuel schaute mich mit großen Augen an. Der Wind wehte ihm sein Haar zur Seite. Er war wunderschön. Wunderschön und mein. „Wie wollen wir denn die Hochzeit verhindern?" Er überlegte. „Wir müssen Anne beiseiteschaffen." „Ich werde niemanden umbringen!" Ich war empört, dass er über so ein Verbrechen überhaupt nachdenken konnte. „Wir müssen sie ja nicht umbringen." „Ich werde auch niemanden beauftragen, Manuel! Das muss anders funktionieren." Manuel lächelte schief. „Was willst du dann machen?" „Ich werde mit Vater sprechen. Ihm erzählen, dass ich sie nicht heiraten kann." Das war das einzig logische, was mir in den Sinn kam. „Du weißt, dass er das nicht akzeptieren wird?" Manuel drehte sich um und lehnte sich lässig gegen die Mauer. „Er muss es akzeptieren. Ich will schließlich dich und nicht Anne." Ich stellte mich vor ihm. „Du willst mich?", raunte er. Ich spürte seine Hand ruckartig auf meinem Schritt liegen. Wie er sachten Druck ausübte und anfing, sie zu Bewegen. „Ich will dich", schnaufte ich und hob ihn schnell auf die Mauer. Mir war es egal, ob es jemand sah. Ich war geblendet von ihm und seiner erregenden Art.
(...)
Ich strich mir den Kamm durch mein zerzaustes Haar. „Das ist meine letzte Chance", wiederholte ich meine Worte, die ich eben schon tausendmal gesagt hatte. Ich war furchtbar nervös. Manuel stellte sich hinter mich und fing an, meine Schultern zu kneten. „Du schaffst das, mein Prinz." Es folgte ein Kuss auf meinem Hinterkopf. „Dann werde ich mal." Wir gaben uns noch einen flüchtigen Kuss und dann ging ich aus unserem Gemach, um den Weg zu Vater einzuschlagen. Je näher ich kam, desto schneller pochte mein Herz. Ich versuchte mir meine Worte zurecht zu legen, sprach sie im Kopf und auch Laut aus. Ich kam mir wie ein Idiot vor.
Als ich dann vor seiner Tür stand, lief ich eine Zeit lang auf und ab. Die Wachen, wechselten immer wieder fragende Blicke miteinander. „Wollen sie zu ihm rein, Herr?", fragte mich der Linke, welcher kleiner war als der Rechte und eine ziemlich quietschende Stimme hatte. „Ich brauche noch einen Augenblick." Ich fuhr mir gestresst durch die Haare. Dann atmete ich tief durch. „Gehen wir es an." Ich trat hervor und klopfte mit der Faust gegen die Tür. Ich spürte die Blicke von den Wachen auf mir. Und dann öffnete sich Vaters Tür und seine Magd schaute mir lächelnd, dennoch fragend ins Gesicht. „Was kann ich für Sie tun?" „Mich rein lassen. Ich muss zu meinem Vater. Dringend. Jetzt sofort."
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Unerklärliche Liebe / Kürbistumor
FanficDer Prinz des Landes ist ein gutherziger Mensch. Er kann die Sitten der Zeit nicht nachvollziehen. Die Reichen stehen über den Armen und ihnen zu Helfen, das würde von seinen Vater, dem König, niemals in Frage kommen. Doch als der Prinz eines Tages...