Ich saß auf dem Stuhl, gegenüber von Vater. Er hatte eine Feder in der Hand und wippte sie zwischen den Fingern hin und her, während er wartete, dass ich sprach. „Nun, was möchtest du bereden?" Ich starrte gezwungen auf seinen Schreibtisch. Ich wollte nicht in sein Gesicht blicken. Ich war beschämt, eingeschüchtert und zu nervös. Ich konnte ihm nicht von Manuel berichten. „Ich liebe Anne nicht." Ich quetschte die Worte aus mir raus, dennoch waren sie leise. „Das entwickelt sich." Vater wirkte immer noch ruhig. Nun blickte ich doch auf und sah ihm störrisch in die Augen. „Ich werde keine Hochzeit antreten." Der Satz ist raus. Er hat meinen Mund verlassen und ist in Vaters Ohr eingedrungen. Ich kann es nicht mehr rückgängig machen. „Doch, natürlich wirst du das." Zu meinem erstaunen blieb er ruhig. „Du hast nur Angst davor. Das ist nicht selten." Er griff seinen Krug und trank etwas, ich vermutete Tee. Schlürfend trank er es. Ich verzog kurz bei dem Geräusch das Gesicht. „Nein. Ich habe gut darüber nachgedacht. Es tut mir auch leid, für unser Erbe, für Anne. Aber ich kann die Hochzeit nicht antreten. Ich weiß, dass ich bestraft werde. Aber das muss ich wohl annehmen, wenn ich mich für ein Leben ohne Frau entscheide." Ich bemerkte, wie sich auf Vaters Stirn eine Zornesfalte bildet. „König sein, ohne Königin, dass funktioniert nicht." „Hat es bisher nicht. In mir stecken Fähigkeiten, Vater. Ich werde das schaffen. Ohne Frau. Ich habe doch meine Knechte, die mir helfen. Noch habe ich dich und auch Mutter, die mir für den Anfang beiseite stehen. Vater, meine Entscheidung steht fest." Ich war euphorisch und stand beim reden auf, um mehr gestikulieren zu können. Die Zornesfalte wurde jedoch immer tiefer und ausgeprägter. „Ich bin damit nicht einverstanden." „Das weiß ich, nur weiß ich, dass es besser für mich, für alle ist, wenn ich Anne nicht heirate. Die Krönung kann trotzdem durchgeführt werden. Ich werde gerne König unseres Landes. Nur halt, ohne Frau." Unsicher hielt ich meinen Daumen fest und drückte ihn mit meiner schwitzigen Hand. „Setz dich wieder." Nun faltete Vater seine Hände vor seinen Mund und überlegte einen Augenblick. „Das Volk wird es ebenso nicht akzeptieren." „Seit wann kümmert dich das Volk?" Die Frage schoss aus meinem Mund, ehe ich sie selbst überhaupt begreifen konnte. Sie passte nicht in die Situation. Sie war ein Fehler. „Die Hochzeit wird stattfinden. Und jetzt, raus!" Er stand auf uns zeigte wutentbrannt zur Tür. Auch ich erhob mich wieder. „Ich werde nicht da sein." Und dann ging ich aus seinem Hinterzimmer, durch sein Gemach und raus aus der Tür.
Ich stellte mich schnaufend an ein Fenster und lehnte meinen Kopf gegen das kalte dünne Glas. Ich müsste Anne vor dem Altar stehen lassen. Sie bloßstellen, vor all den Menschen. Vor ihrem Vater. Und ich selbst wäre der Prinz mit den kalten Füßen. Mir stiegen tränen der Verzweiflung in die Augen. Warum konnte das Leben nicht einmal laufen und zwar so, dass es einen dabei gut ging. „So ein Mist", rief ich und haute mit der Faust gegen die Wand. Es tat furchtbar weh. Sofort drückte ich schmerzerfüllt meine Hand gegen meine Brust. „Das kann doch nicht wahr sein." Sie pochte. Augenverdrehend, mit der Hand an meiner Brust gedrückt, ging ich zurück zu meinem Gemach.
Als ich jedoch davor stand, machte ich einen Rückzieher. Ich konnte Manuel nicht in die Augen sehen und ihm berichten, dass es anders gelaufen war, als geplant.
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Hallo Leute :)
Ich hatte in einer meiner anderen Geschichten schon davon berichtet, dass ich ein "Buch" schreibe, welches ich auch hier hochlade. Es ist für mich ein Herzensprojekt, weil ich mit dieser Geschichte, damals vor circa zwei Jahren, angefangen habe zu schreiben und auch begonnen habe dadurch, die Fanfictions über Kürbistumor zu schreiben. Klar, habe ich vorher schon ab und zu Geschichten geschrieben und tatsächlich auch welche mit meinem Deutschlehrer besprochen. (mit 12,13, 14 circa (danke an mich selbst, dass ich meinen Laptop kaputt gemacht habe und über 200 Seiten verloren gingen) Aber das Buch, was zu Anfang "Complicated" hieß, ist das erste, was ich auch wirklich Ernst meine.
Bei dieser freue ich mich wirklich übertrieben, wenn mir ein Kommentar, egal ob positiv oder auch mit Kritik, da gelassen wird. Es ist zwar kein Kürbistumor oder so, aber dennoch irgendwie hier das wichtigste (für mich) auf meinem ganzen Profil. Ich würde es schön finden, wenn ihr in das Buch "Noah & Elio" rein liest. Natürlich müsst ihr das nicht, wenn ihr ausschließlich nur Kürbistumor lesen wollt und kein Interesse an anderen Geschichten habt.
Danke :3
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Unerklärliche Liebe / Kürbistumor
FanficDer Prinz des Landes ist ein gutherziger Mensch. Er kann die Sitten der Zeit nicht nachvollziehen. Die Reichen stehen über den Armen und ihnen zu Helfen, das würde von seinen Vater, dem König, niemals in Frage kommen. Doch als der Prinz eines Tages...