6. Stören

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Jungkook P.o.V

"Hey.", der stechende Blick Taehyungs fuhr über mich. Erschrocken blickte ich auf. Ich spürte, wie sich meine Nackenhaare aufstellten und eine Gänsehaut meinen Rücken runterlief. Irgendwie schien dieser Junge eine komische Wirkung auf mich zu haben. "H-Hallo...", murmelte ich leise und ließ mich neben ihn sinken. Es waren die letzten zwei Stunden am Montag und aus irgendeinem Grund war mein Sitznachbar erst jetzt aufgetaucht. Unwillkürlich fragte ich mich, wo sich der 19-Jährige wohl aufgehalten hatte. Dann jedoch dachte ich wieder an die Szene, welche ich vor einigen Tagen mitbekommen hatte. Als er mit Namjoon und Yoongi diesen Jungen bedroht hatte. Ich schluckte laut. Vielleicht wollte ich ja doch nicht wissen, wo er sich abgetrieben hatte. 

Ein lächelnder Jin erschien auf einmal neben meinem Tisch. "Jungkook, du hast den hier verloren!", grinsend streckte er mir einen Schlüssel entgegen. Sofort erkannte ich hin als meinen Haustürschlüssel. Er lag in Jins Hand, doch entgegen meiner Erwartungen, hielt er das Stück Metall in ein Stück Papier gewickelt, sodass seine Haut nicht damit in Kontakt geriet. Mir klappte die Kinnlade runter. Er hatte sich wirklich Gedanken darüber gemacht, wie er mir meinen Schlüssel zurückgeben sollte. Ich versuchte mich an einem sanften Lächeln. "V-Vielen Dank, Jin...", nuschelte ich leise und blickte dann unsicher auf seine Hand. Woher hatte er den Schlüssel überhaupt? Hatte ich ihn etwa verloren und er war auf die Straße gefallen? Auf den Gehweg? Auf den schmutzigen Hallenboden?

"Hier, bitte sehr!", lächelnd legte er den silbernen Gegenstand auf den Tisch. Damit drehte er sich fröhlich um und hüpfte zurück auf seinen Platz. Ich begutachtete immer noch den Schlüssel. Wie sollte ich diesen nun desinfizieren, ohne ihn zu berühren? Scheiße... Na gut, dann musste ich mir morgen halt neue Handschuhe bestellen. Laut seufzend griff ich in meinen Schulranzen und zog ein Desinfektionsmittel heraus. Dieses sprenkelte ich großzügig über das Metall, ehe ich es vorsichtig in die behandschuhte Finger nahm und anfing das Mittel darauf zu verreiben. Als ich schließlich überzeugt davon war, dass der meiste Schmutz weg sein musste, zog ich mir hastig die Handschuhe aus. Neben mir hörte ich Taehyung unter seinem Atem fluchen.

Verwirrt blickte ich zu ihm, während ich mein zweites paar Handschuhe hastig über meine Hände gleiten ließ. Leider nicht schnell genug. Ich bemerkte den fast schockierten Blick meines Gegenübers auf meinen aufgerissenen, rauen Händen nur zu gut. "Du scheinst Schmutz echt nicht zu mögen, oder?", fragte er leise. Augenblicklich schoss mir das Blut in die Wangen. Stumm schüttelte ich den Kopf, war mir dabei nicht sicher, ob ich verneinte, oder ob es bloß wieder ein Tick war. "N-Nicht wirklich...", flüsterte ich beschämt und senkte den Blick. Ungewollt biss ich mir auf die untere Lippe und kratzte mich unwohl am Nacken. Tae nickte leicht, wobei sein brennender Blick immer noch auf mir lag. "Tut mir leid, was am Freitag passiert ist!", seine dunkle Stimme sandte einen wohligen Schauer über meinen Körper. Ich stockte erschrocken und blickte peinlich berührt hoch.

"W-Was?", stotterte ich unverständlich und legte den Kopf schief, sodass mir das schwarze Haar etwas in die Stirn fiel. Tae's gestochen scharfer Blick schien mein Gesicht zu inspizieren und ein leichtes Schmunzeln legte sich auf die schön geschwungenen Lippen meines Gegenübers. "Na, als ich dich fast angefasst hätte. Wollt ich nicht.", und noch ehe ich irgendwie reagieren konnte, fügte er schelmisch grinsend hinzu, "Obwohl, das ist eine Lüge. Ich würde dich wirklich gerne anfassen." Mein Herz blieb stehen. Heißes Blut rauschte in meinen Ohren, während ich erschrocken die Augen aufriss. 

Warum sollte er mich anfassen wollen?

"Lässt du dich von niemandem anfassen?", kam kurz darauf die nächste seiner Fragen, während immer noch ein gefährliches Funkeln in seinen fast schwarzen Augen zu sehen war. Ich biss mir unsanft auf die Lippe. "Ä-Ähm... Nein, eigentlich nicht, a-außer manchmal meine Mutter und mein Vater", stotterte ich und rieb mir peinlich berührt über den Nacken. "Hm... Würdest du dich von mir berühren lassen?" Mir blieb der Atem weg. Eine warme Gänsehaut fegte über meinen Körper und unter den dünnen Handschuhen fingen meine Finger an zu schwitzen. Hastig atmete ich aus, als mir auffiel, dass ich den Atem angehalten hatte. Immer noch sah Taehyung schon fast neugierig zu mir und legte den Kopf fragend schief. Dann verschränkte er die Arme vor der Brust, sodass er unwillkürlich die Muskeln in seinem Oberarm anspannte.

"I-Ich..." "Mr. Jeon, können sie mir die Formel hierzu sagen?", breit grinsend sah meine Chemie-Lehrerin zu mir hoch. Sofort atmete ich erleichtert durch die Nase aus. "Ja, Miss." Gott, ich war noch nie so erleichtert über eine Unterbrechung gewesen. Den Rest der Stunde verbrachte ich damit, fleißig mitzuschreiben, mir Notizen zu nehmen und nervös Taehyungs Blicken auszuweichen. Dieser schien den Stoff den wir lernten einfach an sich abprallen zu lassen, da mein Gesicht anscheinend spannender als Chemie war...

~

"M-Mit wem, Sir?", meine Stimme klang viel höher, als beabsichtigt. "Kim Taehyung, euer Sitznachbar! Warum, stört er sie? Wenn ja, können sie uns das sofort mitteilen, wir-" Hastig unterbrach ich Herrn Yun. "N-Nein, nein... Er stört mich nicht!" Der Schwarzhaarige vor mir klatschte zufrieden in die Hände und nickte freudig. "Hervorragend! Dann werden sie ihm Dienstags und Donnerstags Nachhilfe in Mathe geben, okay?" Ich schluckte laut. Dann schüttelte ich krampfhaft den Kopf. "Ja, das kann ich tun.", murmelte ich unsicher und hielt den Blick fest am Boden klebend. Mein Lehrer nickte zufrieden und grinste leicht. 

"Ach ja, Mr. Jeon, bevor sie gehen! Ich bräuchte noch eine Entschuldigung, um euch vom Schwimmunterricht zu befreien. Die Entschuldigung, die ich von euch bekam, umfasst nur den Turnunterricht." Ich nickte leicht und hob nervös den Schopf. Ein Schaudern überlief mich, als ich an das verseuchte Wasser dachte. Ich war in meinem ganzen Leben noch nie schwimmen gewesen und hatte auch nicht vor das zu ändern. "Klar, ich bringe euch das Schreiben morgen mit", erklärte ich höflich und lächelte den Mann nett an. Herr Yun klatschte fröhlich in die Hände und schmunzelte. "Gut, dann können sie nun gehen, Mr. Jeon. Und vergessen sie morgen eure Entschuldigung nicht! Außerdem wird morgen auch eure Nachhilfe anfangen." Ich nahm tief Luft, dann nickte ich verkrampft. "Bis morgen, Sir."

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Unser liebster Jungkook muss also Taehyung unterrichten, tja, wer hätte bloß damit gerechnet, hm?! Wohl absolut jeder, da das hier immer noch eine Vkook Story ist, aber tut wenigstens überrascht xD Bis dann und voten nicht vergessen, eure M&M's ;)

1060 Wörter

Dirty. ᵛᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt