11. Spitzname

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Jungkooks P.o.V

Taehyung schaltete den Motor aus. Ich seufzte leise und blickte hoch zu dem Appartement. Meine Mutter war wahrscheinlich noch nicht zuhause, aber das störte mich nicht. Ich brauchte jetzt etwas Zeit alleine. Auch wenn Taehyung da anscheinend anderer Meinung war. "Sicher, dass du nicht noch bei mir bleiben willst, bis deine Mutter wieder zuhause ist?", besorgt sah der Größere zu mir. Ich nickte leicht. Mittlerweile müsste die Schule bereits vorbei sein und Taehyung war die ganze Zeit mit mir in seinem Zimmer geblieben und hatte mich beruhigt. Mir schoss heiße Röte ins Gesicht, als ich daran dachte, dass er wegen mir jetzt wahrscheinlich auch noch von unseren Lehrern angeschnauzt werden würde.

"Nein, ist schon gut. Danke, Tae", murmelte ich leise und versuchte ihn dankbar anzulächeln. Der schöne Junge vor mir musterte mich fragend und nickte leicht. "Kein Problem. Aber ruf mich an, wenn etwas ist, ja?" Meine Augen wurden rund und ich legte leicht den Kopf schief. Verwirrung schlich sich in meinen Blick, während ich anfing mit meinen Handschuhen zu spielen. Warum nur schien sich Taehyung so sehr um mich zu kümmern? "Ä-Ähm... Ich habe deine Nummer gar nicht...", flüsterte ich erneut etwas beschämt und kratzte mich am Nacken. Ich fühlte mich ausgelaugt und schläfrig. Ich hatte zwar in Taes Auto geschlafen, aber bei ihm zuhause hatte ich mich doch nicht überwinden können, in einem fremden Bett zu schlafen.

Der Braunhaarige schmunzelte leicht und zog sein Handy aus der Tasche. "Wie ist deine Nummer?", fragte er mich und blickte fragend zu mir. Stotternd zählte ich die verschiedenen Zahlen auf und wartete geduldig, dass er die Nummer gespeichert hatte. Dann zog er leicht die Stirn kraus. "Jungkook ist ziemlich lang, hast du keinen Spitznamen?" Prompt wurde ich feuerrot und dachte an den absolut grausigen Spitznamen, welchen ich von meinem Vater bekommen hatte. Ich liebte meine Eltern wirklich, aber das war sogar mir einen Schritt zu weit gegangen. Sofort schüttelte ich nervös den Kopf und versuchte seinem Blick auszuweichen. "Ä-Ähm, nein!", stotterte ich. Taehyung lachte tief und zwinkerte mir frech zu. "Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du ganz grausam im Lügen bist?"

Augenblicklich schoss noch mehr Blut in meine Wangen.

"Also, sag ihn mir. Ich verspreche dir, ich werde nicht lachen!", grinsend hielt er seine Hand hoch. Das Blut schoss mittlerweile bis in meine Ohrenspitzen, während ich unwohl auf meiner Lippe herumknabberte. "Kookie...", murmelte ich so schnell, dass sogar ich mich nicht verstand. Verwirrt zog Tae die Augenbrauen zusammen. "Bitte was?", erkundigte er sich verwundert und grinste mich dabei freundlich an. Ich atmete tief durch und erwiderte todesmutig seinen Blick. Wobei es mir vorkam, als würden seine dunkelbraunen Augen, welche mich an geschmolzene Schokolade erinnerten, fast hypnotisieren. "Kookie!", gab ich diesmal lauter von mir und schluckte, als von dem Jungen keine Reaktion kam.

"Und hat dir eigentlich schon einmal jemand gesagt, wie unglaublich niedlich du bist?", kam es unerwartet auf einmal von diesem. Dabei starrte er mich ehrlich fragend an und schien die Frage ernst zu meinen. Ein nicht ganz männliches Quietschen entwisch mir erschrocken und ich zuckte zusammen. "W-Warum sollte man sowas auch behaupten?", hauchte ich absolut vor den Kopf gestoßen. Ich war doch nicht niedlich! Das klang irgendwie... Schwach und dumm! "Weil du zum Sterben süß bist!", erwiderte Taehyung, ehe er mit einem kecken Grinsen hinzufügte, "Kookie~" Mir stockte der Atem. Was hatte ich noch mal alles über diesen Namen gesagt? Ich nehme alles zurück. Es hörte sich verboten himmlisch an, wie diese sechs Buchstaben über Taes Lippen rollten.

"Naja, ich hoffe man sieht sich morgen. Ich werde dir schreiben, dann kannst du meine Nummer einspeichern", grinsend blickte der Junge zu mir. Mein Herz blieb stehen, nur um dann doppelt so schnell weiter zu schlagen. Ich nickte leicht und konnte mir ein wackliges Lächeln nicht verkneifen. "Okay! Und... Danke für alles, Taehyung", flüsterte ich aufrichtig dankbar und schluckte leise. Der Junge vor mir strich sich durch das zimtfarbene Haar und nickte grinsend. "Gar kein Problem. Es hat mir ehrlich gesagt Spaß gemacht!" Er seufzte kurz und blickte besorgt zu mir. "Wenn wir den Teil mit deinem Zusammenbruch vergessen." Sofort wurde ich rot und blickte auf meine Hände. "Tut mir leid.", entschuldigte ich mich rasch.

"Nein! Du sollst dich doch dafür nicht entschuldigen! Das war ja wohl kaum gewollt", entrüstete sich der 19-Jährige. Dann hob er leicht die Hand. Diese blieb in der Luft stockend stehen. "Darf ich dein Haar berühren?", fragte er mich sanft und blickte auf das verwuschelte Vogelnest auf meinem Kopf. Obwohl ich Hygiene über alles stellte, meine Haare schienen stets ihren eigenen Willen zu haben und abzustehen, wie sie gerade wollten. Ich versteifte mich. Meine Haare waren nicht geschützt. Außerdem konnte sich leicht Schmutz oder dergleichen darin sammeln. "Ä-Ähm... Lieber nicht...", flüsterte ich leise und behielt dabei aufmerksam seine Finger im Blick. Taehyung ließ sich seine Enttäuschung nicht anmerken. "Na gut. Und deine Wange? Nur ganz kurz?"

"A-Aber sie ist nicht geschützt!", hauchte ich schockiert und betrachtete den Jungen aus großen Augen. Taehyung jedoch legte bloß vertrauenswürdig lächelnd den Kopf schief. "Ich habe ja Handschuhe an. Außerdem, ich verspreche dir es wird nur ganz kurz sein", seine raue, dunkle Stimme fegte wie ein heißer Wind über meinen Körper. Und diese dunklen Augen betrachteten mich schon fast fasziniert. Ich seufzte leise. Was solls, ich würde mich nachher ja sowieso duschen. Dann würde ich meine Wange halt extrem gut waschen. "Na gut, a-aber nur kurz!"

Wie ein warmer Windstoß, mehr war es nicht. Das war die einzige Vorwarnung die ich bekam, bevor sich seine von Stoff umhüllten Finger an meinem Gesicht befanden. Sofort versteifte ich mich. Die Luft blieb mir im Hals hängen und ich riss die Augen auf. Die Augenlider flatterten genüsslich und ich war mir fast sicher, dass ich mich stöhnen hörte. Wärme. Sanfte Finger glitten über meine Haut. Ich fühlte mich dreckig. Aber auch beschützt und irgendwie... von innen heraus ganz warm. Fast wie eine Katze rieb ich sanft meine Wange an seiner Hand und sah aus glasigen Augen hoch zu Taehyung. Dieser hatte die Augen weit aufgerissen und der Mund hing ihm sperrangelweit auf.

Als mir bewusst wurde, wie ich mich gerade an ihm rieb, wobei ich wahrscheinlich etliche Bakterien hin und her wischte, wurde ich sofort rot und löste mich von ihm. Ich sah schockiert zu Tae. Er sah genauso schockiert zurück. Dann räusperte er sich leise.

"Bis morgen, Kookie."

***

[10:05] Unbekannt: Hallo, kleines Häschen!

Verwirrt zog ich die Augenbrauen zusammen. Wer war das? Und warum nannte er mich 'kleines Häschen'?

[10:05] Kookie: Sorry, wer sind sie? Und warum kleines Häschen?

[10:06] Unbekannt: Tae, wer sonst! ;) Und Haae weil du mich an einen niedluchen Hasen erinnerst

Gott, war ich erleichtert, dass mich Tae gerade nicht sah. Ich glaubte nicht mehr so rot geworden zu sein, seit Jahren!

[10:08] Tae: Ich weiß ganz genau, dass du gerade rot wirst ;)

[10:09] Kookie: ... Bin ich doch sowieso immer...

[10:11] Tae: Stimmt auch wieder xD Ich wollte bloß fragen, ob es dir gut geht?

[10:12] Tae: Ist deine Mutter mittlerweile zuhause?

[10:13] Kookie: Ja, alles gut. Ich gehe jetzt gleich schlafen

[10:15] Tae: Was schon? Na gut, erhol dich schön und träum von mir ;)

[10:16] Kookie: ... Ich weiß nicht wirklich, wie ich darauf antworten soll...

[10:17] Tae: Naaw, macht nichts, einfach nett bedanken und dann wars das xD

[10:19] Kookie: Danke...

[10:20] Tae: Dann bis morgen, man sieht sich, Bunny!

[10:20] Kookie: Ja, bis morgen

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Ja, wir haben uns ein wenig gelangweilt und einen kleinen Chat rein gebracht xD Gewöhnt euch aber nicht daran, da dieses Format uns nicht sooo gut gefällt! Außerdem planen wir in den nächsten Kapiteln bereits den Smut zu bringen, als kleine Vorwarnung! Bis dann und voten nicht vergessen, eure M&M's ;)

1295 Wörter

Dirty. ᵛᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt