3|schon längst zuhause*

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Entsetzt trat ich aus dem Hintereingang und lief an den Wachen vorbei. Kopfschüttelnd lief ich durch das Labyrinth im Garten und blieb mitten drin stehen. In der Mitte des Labyrinthes stand ein riesiger Kirschbaum. Seine Rosanen Blätter waren wunderschön und blühten nur so vor sich hin. Um dem Baum war nur Rasen, eine Steinbank und eine Schaukel am Baum befestigt. Seit ich ein kleines Kind war ich immer hier hin gegangen und hatte geschaukelt. Nur die Königliche Familie wusste wo lang es im Labyrinth lang ging, um hier anzukommen. Wie jetzt auch setzte ich mich unter dem Baum auf die Schaukel und schaukelte. Mit dem Kleid was ich anhatte, war es gar nicht so leicht zu schaukeln. Trotzdem beruhigte mich das. 

Es war einfach unfassbar, dass meine Eltern wollten, dass ich heirate. Mir war schon klar gewesen, dass ich irgendwann heiraten musste. Aber nicht wenn ich erst 19 geworden war. Das war viel zu früh. Und nicht nur das! Ich würde jemandem Fremdes heiraten müssen. Hoffte nur, dass er auch nett war und nicht selbstverliebt, wie die anderen Prinzen. Schon genügend Prinzen war ich in Partys begegnet und es war schrecklich. Der eine war nervig und anhänglich zu gleich. Ein anderer schwärmte nur von sich selber und vergaß die anderen. Da gab es noch einen der schrecklich war. Manche redeten nicht und einer war einfach eiskalt. Wie konnte man nur so unhöfflich sein? Klar gab es auch freundliche Prinzen. Jedoch war der eine mein Cousin. 

Schaukelnd schloss ich meine Augen und hörte die Rufe der Leute im Schloss, wie sie meinen Namen riefen. Doch ich reagierte nicht darauf. Sie sollten mich mal schön suchen. Die Sache war, dass niemand wusste wo ich mich befand. Außer meine Eltern und Amy die ich es ihr gesagt hatte.Aber Amy hatte schon längst Feierabend. Also konnte mich keiner finden. 

Plötzlich fiel in der nähe mein Name. Erschrocken schlug ich meine Augen auf und schaute zum Gebüsch. Da stand Amy und sah sehr erschöpft aus. "Amy." fing ich an. "Nein. Blair, du musst zum Unterricht. Alle suchen dich. Das ganze Schloss wird auf den Kopf gestellt." erzählte sie mir und ich kam zu ihr. "Tut mir leid, ich brauchte zeit für mich. Ich erzähle es dir Morgen. Nur solltest du nicht schon längst zuhause sein?" fragte ich sie verwirrt. "Ja schon,aber als ich gerade gehen wollte, fingen alle an dich zu suchen und meinten ich solle mithelfen. Natürlich half ich mit. Du weißt gar nicht wie anstrengend es war den weg hier her wieder zu finden." sprach sie wie ein Wasserfall und gleichzeitig führte sie mich aus dem Labyrinth. Manchmal musste ich mal die Führung übernehmen, da sie in die falsche Richtung lief. 

Als wir daraus waren empfang mich auch schon ein Wache und schlürfte mich in das Gebäude. Der Wache öffnete mir die Tür vom Tanzsaal und schubste mich leicht rein. Wütend da er mich rein geschubst hatte, schaute ich ihn finster an. Doch dann schloss er einfach die Tür vor meiner Nase. "Da sind sie ja." Sprach jemand hinter mir und diese Stimme hätte ich überall wieder erkannt. "Komm wir müssen sofort anfangen. Immerhin müssen sie mit den Prinzen aus Spanien bald tanzen." forderte sie mit ihrer hellen schrilligen Stimme.

Augen verdrehend wand ich mich zu meiner Tanzlehrerin. Sie hatte lange strohblonde Haare. Zwischen ihre Haare, waren schon graue Haare zu sehen. Ihr Haar ging ihr glatt bis unter den Hintern. Im Gegensatz zu ihren, waren meine Lockig und bis zur Brust lang.  

In ihrer Hand hielt sie ein Stock und damit schlug sie leicht auf mein Rücken. Es fügte keine Schmerzen zu oder so. Nur war der Stock dafür da, damit sie mir hinweisen konnte, wie ich stehen sollte. "Hop hop." sagte sie und schaltete mit der Fernbedienung in der Hand die Anlage an. Aus der Anlage lief ein ruhiges Klassisches Stück. 

"Rücken gerade, Schultern nach hinten, Brust nach vorne und tanz." Zählte sie auf, was ich zu tun hatte. Wie befohlen fing ich dann an zu tanzen. Ein Schritt nach hinten, rechst und dann nach vorne. Leider war ich ein kleiner Trottel und stolperte über meine eigenen Füßen. Somit fiel ich zu Boden und zischte vor schmerz auf, denn in das enge Kleid wurde mir die Luft aus den Lungen gepresst. "Aufstehen! Du bist aber auch tollpatschig.Mal sehen wie es mit dir und den Prinzen sein wird." meinte sie und ihr rechter Mundwinkel zuckte leicht amüsiert nach oben. Schnell wurde jedoch ihre Miene streng und wackelte mit dem Stock, um mir zu signalisieren, dass ich aufstehen sollte. 

Gezwungenermaßen stemmte ich meine Hände auf den Boden ab und stand schlussendlich auf. Als ich gerade meine Schritte wiederholen wollte, klopfte es an der Tür. Nachdem Klopfen öffnete sich schon die Tür und jemand trat ein. "Der Cousin der Prinzessin ist gerade zu besuch eingetroffen." gab uns den Butler bescheid, der heute morgen mir die Tür geöffnet hatte. 

Mein Cousin? 

Mit schnellen schritten näherte ich mich den Butler und befahl: "Bring mich zu ihn." 

Sofort machte er sich auf den Weg und zusammen ließen wir meine Tanzlehrerin allein im Raum zurück. "Wie heißt du eigentlich?" fragte ich den Butler neugierig aber auch leicht streng. "Miss,für was brauchen sie mein-", "befragst du gerade meine Frage? Wer hat dir das Recht gegeben?!" unterbrach ich ihn hochmütig und streng. "Tschuldige Miss. Ich heiße William." antwortete er und führte mich weiter durch die Gänge. 

Na geht doch. Immer diese Leute die alles befragen mussten.


Ghetto Princess  (Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt