51| Ein Interview?

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Wie ich mir gedacht hatte, musste ich mich in ein enges Kleid reinquetschen. Glücklicherweise war aber der Stoff vom Kleid weich und kuschelig. Langsam merkte man das der Winter da war und  Weihnachten vor der Tür stand.  

"Was ist los? Als ich rein gekommen war, befand sich hier eine komische Stimmung...So als könnte man diese zerreißen." sprach Amy vom nichts an. Sie tauchte plötzlich vor mir auf und sah mich fragend und neugierig an. "Seit wann gehen so welche Themen den Angestellten an?" stellte ich ebenfalls eine Frage.

"Hey, das ist fies. Sag doch. Immer willst du das ich dich normal behandele und jetzt behandelst du mich wie eigentlich sonst nicht." schmollte Amy dann empört.  "Ach Amy, manche Sachen musst du nicht wissen." sagte ich dann und musste mir ein schmunzeln verkneifen. Amy war schon eine süße. Für mich war sie wie eine kleine Schwester, die ich nie hatte. Und kleine schwester mussten ja nichts vom liebes-Leben der großen Schwester wissen. Eigentlich war Amy zwei Jahre als ich. Glaubte ich. Nie hatte ich mal nach ihren Alter gefragt. Warum auch? Wir verstanden uns super. Egal ob tausende von Jahre Unterschiede oder gar nicht. 

"Muss ich heute eigentlich irgendwo hin?" fragte ich sie. Soweit ich wusste hatte ich heute nichts zu tun, aber man wusste ja nie was kommen konnte. Deswegen immer auf alles gefasst sein. Letztes mal befand sich auch plötzlich der Prinz von Spanien in meinem Haus und war es immer noch. 

Die Miene von Amy veränderte sich drastisch. "Was los?"fragt ich sie dann besorgt. 

"Heute werden heute kommen, die dich interviewen wollen. Die wollen dich darüber befragen was passiert war. Wegen deiner 'angeblichen' Entführung." erzählte sie mir entsetzt. 

Meine Augen weiteten sich. irgendwelche Leute wollten mit mir sprechen? Über was mir passiert war? 

Da war aber noch etwas.

"Wie meinst du das mit 'angeblich'?" fragte ich sie verwirrt. 

Ihre Miene wurde wieder hell und beim lächeln kamen ihre kleinen Grübchen zum Vorschein. "Glaubst du echt, ich bemerke nicht wie du dich aus dem Schloss schleichst?" meinte sie pfiffig. "Aber..." setzte ich mit weit geöffneten Mund an. "Nichts da" brachte sie mich dann zum verstummen. "Jahre lang hatte ich dich gepflegt und tue ich immer noch. Da bemerkt man halt sowas. Aber keine Sorge. Nur ich habe das bemerkt." versicherte sie mir. 

Erleichtert darüber das es nur sie war, pustete ich die angehaltene Luft an. 

Amy lachte dann. Ich dann auch.

"Du bist echt die beste. Ehrlich danke. Danke das du es niemandem gepetzt hast." bedankte ich mich herzlich. "kein ding." sagte sie. 

An der Tür klopfte es auf einmal und wir beide verstummten. "In einer Stunde im Wohnzimmer sein." gab Amy mir noch schnell bescheid, bevor sie Richtung Tür lief. Sie schloss die Türe auf und lief raus. Der Butler trat einen Schritt hinein und wie immer hatte er seine Hände vor seinem Körper verschränkt. "William." fiel mir wieder ein. William hieß der Butler. Letztens hatte ich ja seinen Namen vergessen. irgendwo in meinen Kopf befanden sich doch noch nützliche Sachen. 

"Wollen sie bevor die Leute kommen, noch etwas essen?" fragte mich William höfflich. Dabei verbeugte er sich leicht vor mir. "Danke William, ich esse gerne noch etwas." antwortete ich ihm. "Dann werde ich Ihnen was herbestellen. Ich werde rasch wieder hier sein. Dieses mal aber mit Essen." gab er mir mit seiner ruhigen und rauen Stimme bescheid. Ich nickte ihn einfach nur dankbar zu, da war er schon hinter der Tür verschwunden. 

Ghetto Princess  (Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt