Kapitel 1

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Nea

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Nea

"Tante Fiona will heute Abend ausgehen. Wir sollen die Küche nicht wieder unter Wasser stellen", sagte mein Bruder und stieg aus dem Auto. 

"Das war alles deine Schuld!", lachend stieg ich auch aus dem Auto und ging meinem Bruder hinterher. Ich legte ihm einen Arm um die Schulter, was ziemlich seltsam aussehen muss, da ich um einiges kleiner war als er. 

Tyler schüttelte nur lachend den Kopf und verschwand dann zu seinen Freunden. Auch ich ging auf eine Gruppe von Mädchen zu. Sie alle waren falsch. Gaukelten dir tiefste Freundschaft vor, aber interessierten sich kein Stück für dich. Ich stellte mich gut mit ihnen. Ich wollte mit niemandem Stress. 

Ich verstand mich besser mit Jungs. Zack, mein bester Freund, war immer für mich da. Bei ihm wusste ich, dass er mir nichts vorspielte. Ihn kannte ich schon mein Leben lang. Früher hatte ich meine Zeit immer mit ihm, Tyler und Damian verbracht. Bis Damian verschwand und eine Welt für mich zusammenbrach. 

Damian war alles für mich. Ich wusste alles von ihm. Jede Kleinigkeit hatte ich mir von ihm eingeprägt. Ich konnte anhand von Gesten erkennen was in ihm vorging. Andersherum war es genauso. Zack würde mich nie so gut kennen wie Damian es getan hatte. Nicht einmal mein eigener Bruder würde es können. 

Von dem einen auf den anderen Tag war Damian mit seinen Eltern verschwunden. Ohne ein Wort. Ohne Abschied war er aus meinem Leben getreten. Nie wieder hatte er sich gemeldet. Nicht bei mir. Nicht bei Tyler. Nicht bei Zack.

"Nea!", Zack kam auf mich zu und rettete mich vor den Fängen der Mädchen. Ich ging an ihnen vorbei und auf meinen besten Freund zu. Er nahm mich in den Arm und drückte mir einen Kuss auf die Wange.

"Gestern sind welche in Damian's Haus gezogen. Ich hab's gesehen als ich dran vorbei gelaufen bin", sagte er als er sich von mir löste.

"Was hast du denn erwartet? Dass dieses unglaublich schöne Haus ewig leer steht?"

"Ich hatte gehofft Damian kommt zurück", ein trauriger Schatten lag auf seinem Gesicht. Als Damian damals verschwand traf es ihn auch. Jedoch nicht so sehr wie mich. Ich hatte eine ganz besondere Verbundenheit zu ihm, das hatte meine Mutter immer gesagt.

Ich ignorierte seine Aussage und machte mich auf den Weg zu meinem Spind. Dort holte ich meine Sachen heraus. Die Tür zum Sekretariat öffnete sich und ein Junge mit schwarzen Haaren kam heraus. Als er seinen Blick durch die Menge streifen ließ und schließlich bei mir hängen blieb, zogen mich seine grünen Augen in ihren Bann. 

Ich musste schwer schlucken und kämpfte gegen die aufkommenden Tränen an. Dieses Grün würde ich überall wiedererkennen. Verletzt drehte ich meinen Kopf weg und schob mich an Zack vorbei. Meine Tasche ließ ich stehen und ich machte mich auf den Weg zu meinem Bruder. Nur er konnte mir jetzt helfen.

"Tyler", sagte ich mit brüchiger Stimme als ich bei ihm ankam. Sofort nahm er mich in den Arm. Beruhigend strich er mir über den Rücken. Er war für mich da, als Damian verschwand. Ich hatte alle von mir gestoßen, beleidigt, angeschrien. Doch Tyler war trotzdem bei mir geblieben.

"Er ist wieder hier", hauchte ich in sein Tshirt. Jegliche Kraft hatte mich verlassen und ich wusste, dass Tyler es merkte. Langsam ging er mit mir im Arm in die Knie. Meine Tränen liefen in Wasserfällen über meine Wangen. 

Und so saßen wir da. Kniend auf dem Boden mitten in der Schule. Ich weinte in den Armen meines Bruders und spürte seinen brennenden Blick im Rücken.

 Ich weinte in den Armen meines Bruders und spürte seinen brennenden Blick im Rücken

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