Damian
Ich beobachtete Nea wie sie neben mir lag und schlief. Sie sah unglaublich friedlich aus. Lächelnd stand ich auf und ging nach unten in die Küche.
Gerade als ich den Wasserkocher anstellte klingelte es. Ich ging zur Haustür und öffnete sie. Vor mir stand ein blondes Mädchen. Bevor ich irgendetwas machen konnte hatte sie mich in den Arm genommen und drückte mich an sich. An ihren Schultern schob ich sie zurück. Diese Nähe gefiel mir nicht, vorallem weil ich nicht wusste wer sie war.
"Damian! Ich freue mich so dich wiederzusehen", sagte sie begeistert und drückte sich an mir vorbei.
"Wann warst du das letzte Mal hier? Vor drei Jahren? Oder waren es vier?", überlegte sie und lächelte mich an. Verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen. Ich wusste nicht wer da vor mir stand und ihre hohe Stimme ging mir jetzt schon auf die Nerven.
"Jenni? Jennifer Miller? Die Enkelin von nebenan? Sag jetzt nicht du erinnerst dich nicht mehr an mich! Wir hatten so eine schöne Zeit vor ein paar Jahren. Erinnerst du dich nicht mehr?" Sie kam näher und strich meinen Arm entlang. Ihr Gesicht hatte sie verzogen, wahrscheinlich versuchte sie verführerisch zu gucken.
"Wenn du wichtig wärst würde er sich an dich erinnern meinst du nicht?", ich drehte mich zu Nea um. Sie stand am Ende der Treppe und trug nur mein Tshirt, das ihr von der rechten Schulter gerutscht. Lächelnd sah ich mein Mädchen an. Ihre grauen Haare waren zu einem seitlichen Zopf geflochten aus dem einige Strähnen abstanden.
"Und wer bist du um irgendetwas sagen zu können?", verachtend sah Jenni sie an.
"Sie ist meine Freundin", sagte ich und hielt meine Hand in Nea's Richtung. Als sie diese ergriff zog ich sie an mich und legte meinen Arm um ihre Taille. Jenni zog spöttisch eine Augenbraue in die Höhe.
"Du solltest gehen. Wir hatten in den letzten Jahren nichts und werden auch in den kommenden Jahren nichts haben. Ich bin mit dir einmal in die Eisdiele gegangen und verstehe nicht wie man da so viel rein interpretieren kann", meinte ich und öffnete ihr die Tür. Schnaubend verließ sie das Haus.
"Komische Schreckschraube. Erinnert mich an Chelsea", murmelte Nea hinter mir. Chelsea war die Stadtmatratze. Es gab kaum jemanden der noch nicht mit ihr im Bett war. Ich wusste eigentlich nur von Tyler und mir die noch nichts mit ihr angefangen hatten.
Für mich gab es immer nur Nea.
Nea kam auf mich zu und legte ihre Arme um meinen Bauch. Von unten sah sie zu mir hoch und grinste mich an. Dann stellte sie sich auf Zehenspitzen und küsste mich kurz. Dann ging sie in die Küche.
"Mein Tshirt steht dir übrigens ausgezeichnet", sagte ich und legte meine Arme von hinten um sie. Sie lachte nur leise auf und schüttete sich heißes Wasser in eine Tasse. Dann drehte sie sich aus meinen Armen und ging ins Wohnzimmer. Sie ließ sich auf dem Sofa nieder und schaltete den Fernseher an.
"Wir gucken das jetzt nicht", meinte ich und ließ mich neben ihr nieder.
"Doch. Der Film ist schön."
"Der Film ist langweilig. Wieso müssen wir den denn jetzt gucken?"
"Weil ich den Film liebe und das weißt du auch. Also halt jetzt die Klappe und sei ruhig. So ne Rose will ich übrigens auch mal haben", sagte sie und wand sich dann wieder dem Film zu.
Seufzend lehne ich mich an und sehe auch auf den Fernseher.
Die Schöne und das Biest
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We can reach the Moon
Teen FictionEin Junge, der seine beste Freundin verlor. Ein Junge, der nur ein Mädchen wieder haben möchte. Ein Junge, der sein Mädchen wieder in den Armen halten kann. Als Damian vor 12 Jahren verschwand brach für Nea eine Welt zusammen. Doch dann stand er plö...