Damian
Als ich nach Hause kam fing meine Mutter mich ab. Sie bat mich ein paar Dinge einzukaufen und ich machte mich direkt auf den Weg. Mit meinem Auto fuhr ich in die Stadt.
Gedankenverloren fuhr ich auf den großen Parkplatz vor dem Supermarkt. Ich stieg aus und lief in das große Gebäude. Schnell hatte ich alles zusammen und stand an der Kasse. Als ich den Supermarkt verließ war es draußen schon dunkel. Ich ging noch ein wenig über den Marktplatz und sah Nea wie sie auf Zack zu ging, der am Brunnen saß.
Sie unterhielten sich und ich konnte selbst aus der Entfernung erkennen wie unwohl sie sich plötzlich fühlte. Sie spielte mit ihren Fingern und malte mit ihrer Fußspitze kleine Kreise in den Boden.
Als sie aufstehen und gehen wollte griff er nach ihrem Handgelenk und zog sie auf seinen Schoß. Er fing an ihren Nacken zu küssen. Nea riss die Augen auf und versuchte sich zu wehren. Verzweifelt sah sie sich um und blieb mit ihrem Blick bei mir hängen. Ihre Augen schrien förmlich nach Hilfe, weshalb ich mich sofort auf den Weg zu ihr machte.
"Siehst du nicht, dass sie das nicht will?"
"Verpiss dich Hunter", zischte Zack mir zu.
"Wenn sich hier jemand verpissen sollte bist du das. Sie will das nicht. Sie will dich nicht. Das sieht man von weitem. Und jetzt lass sie los", sagte ich und griff nach Nea's Hand. Ich zog sie zu mir und legte meine Arme um sie.
Zack schnaubte und verschwand. Nea drückte ihr Gesicht an meine Brust und ihr Körper bebte.
"ich bin bei dir und ich werde auch nicht mehr gehen. Nie wieder", sagte ich und drückte ihr einen Kuss auf den Scheitel. Sie nach 12 Jahren endlich wieder in den Armen zu halten war ein unglaublich tolles Gefühl. Wie sie ihre Arme um meinen Körper geschlungen hatte und sich fest an mich drückte.
Sie hatte mich früher oft so umarmt. Einfach so und ganz plötzlich. Sie hatte dabei immer gelacht und mir ihre Haare beim Weggehen ins Gesicht geklatscht. Jedes Mal stieg mir der Duft ihres Rosenshampoos in die Nase. Auch jetzt rochen ihre Haare nach Rosen.
"Danke", mit zitternder Stimme löste sie sich von mir und wischte sich mit ihrem Ärmel die Tränen weg. Ich lächelte sie leicht an und zog sie noch einmal in meine Arme.
"Ich wusste nicht, dass er so für mich fühlt und so... so aggressiv sein kann", murmelte sie und sah unsicher auf ihre Finger.
"Er war schon immer so. Erinnerst du dich noch daran als ich mit dem blauen Auge rum laufen musste?", fragend sah ich sie an und schob sie sanft in die Richtung von meinem Auto. Sie nickte und sah mich verwirrt an.
"Das war das erste Mal, dass er ausgerastet ist weil wir so viel Zeit miteinander verbracht hatten. Er war schon immer in dich verliebt und so aggressiv war er auch schon immer. Er hat es nie ertragen, dass wir uns so nahe standen. Vor dir hat er es einfach nur versteckt", ich öffnete ihr die Autotür und sie stieg ein.
"Dein blaues Auge war wegen mir?", fragte sie unsicher.
"Es war wegen Zack und seiner Eifersucht. Du konntest nichts dafür, Nea", sagte ich und lächelte sie an.
Das war das erste Mal, dass ich in eine Schlägerei verwickelt war. Wobei man das nicht wirklich Schlägerei nennen konnte.
Seit 12 Jahren hatten Nea und ich uns wieder normal unterhalten. Auch wenn die Umstände nicht die besten waren. Ich hatte sie vermisst.
"Danke das du mir geholfen hast. Nochmal hätte ich das nicht ausgehalten", sagte sie und riss dann erschrocken die Augen auf. So als wäre ihr letzter Satz nicht für mich bestimmt gewesen.
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We can reach the Moon
Teen FictionEin Junge, der seine beste Freundin verlor. Ein Junge, der nur ein Mädchen wieder haben möchte. Ein Junge, der sein Mädchen wieder in den Armen halten kann. Als Damian vor 12 Jahren verschwand brach für Nea eine Welt zusammen. Doch dann stand er plö...