Nea
Als er seine Lippen auf meine legte durchfuhren mich etliche Stromstöße. Augenblicklich wurde mir warm und mein Herz setzte aus.
Meine Knie wurden weich und ich war froh, dass Damian mich hielt. Ich krallte mich an seinem Tshirt fest und legte sämtliche Gefühle in den Kuss.
Dass er verschwunden war.
Dass er wieder da war.
Dass alles was ich versucht hatte zu verdrängen wieder hoch kam.
Dass meine Gefühle für ihn nicht verblasst sind.
Ich war zwar erst 6 Jahre alt, aber ich hatte geliebt. Ich hatte ihn mehr geliebt als alle meiner Puppen und als ich das gemerkt hatte bin ich zu meiner Mutter gegangen.
"Liebe kennt kein Alter. Wenn man der richtigen Person begegnet spielt das Alter keine Rolle mehr", hatte sie gesagt und mir über meine Haare gestrichen.
Damian drückte mich noch enger an sich. Seine Zunge strich leicht, so leicht dass ich es kaum spürte, und sanft, so sanft dass ich jegliches Gefühl in meinem Körper verlor, über meine Unterlippe. Ich nahm nur noch das Kribbeln in meinen Lippen wahr.
Leicht, vorsichtig, unsicher trennte ich meine Lippen voneinander und gewährte seiner Zunge Einlass.
Als seine Zunge mit meiner in Berührung kam hielt ich den Atem an. Sie tanzten miteinander. Lieferten sich ein Duell.
Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Ich wusste nichts mehr, nur, dass ich nicht wollte, dass Damian seine Lippen von meinen löste.
Doch leider tat er es. Er sah mich an und hatte ein atemberaubendes Lächeln auf seinen, leicht geschwollenen und geröteten, Lippen.
Meine Lippen fühlten sich taub an. Verträumt sah ich in seine grünen Augen. Sie strahlten Liebe und Geborgenheit aus.
Er drückte mir einen sanften Kuss auf den Scheitel und drückte mich eng an sich.
"Das war... Wow", nuschelte er in meine Haare. Ich konnte nur zustimmend nicken und sah ihm ins Gesicht.
"Was... wie wird es jetzt weiter gehen? Also mit uns", unsicher beiße ich mir auf die Unterlippe.
"Wie willst du, wie es weiter geht?", stellte er die Gegenfrage. Ich spürte wie meine Wangen heiß wurden und ich versteckte mein Gesicht an seiner Brust.
Ich wollte, dass er mich öfter so küsste. Ich wollte, dass er mich im Arm hielt. Ich wollte, dass er auf mich aufpasste. Ich wollte, dass er zu mir gehörte.
Über die 12 Jahre hatte ich nie aufgehört ihn zu lieben. Meine Gefühle hatten sich vergrößert. Sind leidenschaftlicher geworden. Das hatte ich gemerkt als er im Schulflur gegenüber von mir stand.
Seine Brust vibrierte als er leicht lachte. Er fasste an mein Kinn und zwang mich somit dazu ihn anzusehen.
Er strich mir eine Strähne aus dem Gesicht und küsste mich ein weiteres Mal. Jedoch nur kurz.
"Ich will, dass du Mein bist. Ich will, dass du meine Freundin bist. Wenn es dir aber zu schnell geht, kann ich auch noch warten. Ich habe 12 Jahre gewartet."
"Ich habe 12 Jahre gewartet dich wieder zu sehen. Ich warte nicht nochmal so lange und ich will dich auch nicht so lange warten lassen", sagte ich und hatte plötzlich so eine Sicherheit in der Stimme.
Ich zog Damian an seinem Nacken zu mir und küsste ihn. Doch leider löste er sich viel zu schnell wieder von mir.
"Nea, ich liebe dich. Ich hab dich vor 12 Jahren schon geliebt. Ich dachte, das hört auf wenn ich dich nicht mehr sehe, aber ich habe krampfhaft nach jemandem gesucht, der so ist wie du. Ich habe nie aufgehört dich zu lieben", diesmal küsste er mich.
Nach seinem Liebesgeständnis waren die Schmetterlinge in meinem Bauch nur noch stärker vorhanden.
"Ich liebe dich auch", brachte ich zwischen den Küssen heraus. Es war mir egal wie seltsam es war, dass wir jetzt wahrscheinlich zusammen waren, obwohl er erst seit zwei Tagen wieder da war. Es war mir egal was andere sagen würden. Denn für mich zählte nur, dass ich ihn wieder hatte.
Diesmal noch enger verbunden als vor 12 Jahren.
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We can reach the Moon
Teen FictionEin Junge, der seine beste Freundin verlor. Ein Junge, der nur ein Mädchen wieder haben möchte. Ein Junge, der sein Mädchen wieder in den Armen halten kann. Als Damian vor 12 Jahren verschwand brach für Nea eine Welt zusammen. Doch dann stand er plö...