Kapitel 5

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Nea

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Nea

Mein Bruder hatte mich nach Hause gefahren. Er saß mit mir auf meinem Bett und hatte mich herausfordernd angesehen. Ich sollte ihm erklären was vorgefallen war. Aber ich konnte nicht. Es tat so weh. Alleine daran zu denken zerriss mich.

Hatte er wirklich erwartet, dass mich dieser kleine Zettel umstimmt? Mir den kompletten Schmerz einfach nehmen würde, an dem er Schuld war? Ich hatte mir unser Wiedersehen oft genug ausgemalt. Das war jedoch noch am Anfang. Mit der Zeit tat es immer mehr weh und ich wollte ihn nicht mehr sehen.

Es tat weh als ich am nächsten Tag vor der Haustür meines damals besten Freundes stand und eine Nachbarin mir sagte, dass sie weg sind und auch nicht wieder kommen würden. Es tat so weh. Stundenlang saß ich auf den Treppenstufen und hatte die Hoffnung nicht aufgegeben, dass er gleich mit seinen Eltern in die Auffahrt fuhr.

Irgendwann kam auch ein Auto, jedoch waren es nur meine Mutter und mein Bruder. Sie hatten mich gesucht und dann verheult aufgefunden. Sie hatten sich Sorgen gemacht.

Als es an der Tür klingelte zuckte ich erschrocken zusammen. Ich verließ mein Bett und ging zur Haustür. Als meine Eltern starben zog meine Tante mit meiner Cousine zu uns. Sie wollte, dass wir in unserer gewohnten Umgebung bleiben konnten.

Als ich die Tür öffnete wollte ich sie direkt wieder schließen, doch er stellte seinen Fuß in die Tür.

"Können wir reden?", bittend sah Damian mich an. Seine grünen Augen fesselten mich.

"Wieso? Um nochmal darauf herumzutrampeln wie sehr du mich verletzt hast? Nein danke, darauf kann ich verzichten", ich verschränkte meine Arme vor der Brust.

"Lass uns von vorne anfangen. Bitte", flehte er mich an. Falsch lachte ich auf.

"Von vorne anfangen? Ist das dein scheiß ernst? Soll ich alles einfach vergessen? Soll ich so tun als hätte ich dich vorher nie gekannt? Als hättest du mir nie versprochen immer bei mir zu sein? Für mich da zu sein wenn ich dich brauche? Soll ich vergessen, dass du einfach weg warst? Das ich heulend bei dir vor der Tür saß? Tagelang? Das mein bester Freund verschwunden ist und sich nie wieder bei mir gemeldet hat? Wie soll ich das vergessen, verdammt nochmal? Ich kann das nicht vergessen. Ich kann nicht vergessen, dass du nicht da warst als ich dich am meisten gebraucht hätte. Du warst nicht da also fang damit auch jetzt nicht mehr damit an. Ich bin die letzten Jahre ohne dich ausgekommen. Und das werde ich auch weiterhin. Verschwinde einfach wieder. Sofort", ich zeigte auf die Tür. Mein Blick war auf einen Punkt neben seinem Kopf gerichtet. Ich konnte ihn jetzt nicht ansehen. Ich wollte es nicht.

Kaum hatte er das Haus verlassen sank ich auf die Knie und fing an zu weinen.

Als meine Eltern damals starben fiel ich in ein Loch. Ich war alleine. Mein Bruder teilte zwar den selben Schmerz wie ich und auch meine Tante hatte ihren Bruder verloren, doch mich traf es unglaublich stark.

Vielleicht lag es daran, dass mein Bruder lange Zeit auf einem Internat war und erst kurz vor dem Unfall wieder nach Hause kam.

Meine Mutter war gleichzeitig auch meine beste Freundin. Mit ihr konnte ich über alles reden.

Mein Vater war mein Held. Er war mein Vorbild. Ich hatte ihn vergöttert.

Als die beiden Polizisten vor unserer Haustür standen und uns mitteilten, dass unsere Eltern Opfer eines Autounfalls wurden, war es als hätte man mich in Watte gehüllt. Für mehrere Jahre.

Und Damian war nicht da. Er hatte sein Versprechen gebrochen.

 Er hatte sein Versprechen gebrochen

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