Damian
Wir fuhren seit gut zwei Stunden zu dem Ferienhaus meiner Eltern. Es war in einem kleinen Dorf in der Nähe eines Sees.
Seit Jahren waren wir nicht hier, aber ich wusste, dass die Nachbarn sich um das Haus kümmerten.
Nea hatte ihren Kopf an die Scheibe gelehnt und ihre Füße lagen auf dem Amaturenbrett. Ihre Schuhe lagen im Fußraum und ihre, in lila Socken, steckenden Füße bewegten sich zur Musik hin und her. Ihre Augen hatte sie geschlossen.
"Wir sind gleich da", sagte ich und wand meinen Blick wieder zur Straße.
Aus dem Augenwinkel sah ich wie sie ihre Füße runter nahm und ihre Schuhe anzog.
"Danke, dass du mit mir weggefahren bist", hörte ich sie und sah sie lächelnd an.
"Für dich mach ich alles, Nea."
Als wir ankamen stieg ich aus und holte unsere Taschen aus dem Kofferraum. Zusammen gingen wir in das kleine Haus und ich brachte die Taschen in das Schlafzimmer mit dem Doppelbett.
Zurück im Flur sah ich Nea in der Küche stehen. Sie kochte gerade Wasser in dem Wasserkocher.
"Müssen wir eigentlich einkaufen oder so?", fragend drehte sie sich zu mir um.
"Mrs Miller hat für uns den Kühlschrank gefüllt. Wir müssen wahrscheinlich nicht einmal einkaufen in der Woche", lachte ich und zog sie an meine Brust.
Ihre Verletzungen waren zum Glück nicht schlimm und es schien ihr äußerlich nicht besonders viel auszumachen. Doch ihr gedankenverlorener Blick zeigte mir was anderes.
"Wie geht es dir?"
"Gut denke ich. Ich habe damit irgendwie gerechnet. Er war auf dem Marktplatz schon so aggressiv es war nur eine Frage der Zeit bis er wirklich handgreiflich werden würde. Trotzdem tut es irgendwie weh. Er war mein bester Freund", sagte sie und drückte ihr Gesicht in meinen Pulli.
Sanft strich ich ihr über den Rücken. Als Tyler und ich in der Einfahrt standen hatten wir Zack durch das Fenster gesehen. Tyler hatte sofort die Polizei gerufen und ich war reingegangen. Zu sehen wie mein Engel getreten wurde machte mich wütend.
Nea sah zu mir hoch und lächelte mich leicht an. Ich lächelte zurück und legte dann meine Lippen auf ihre.
Sie erwiderte den Kuss sofort und mir wurde augenblicklich warm. Meine Hand strich über ihre Taille und schob sich unter ihr Oberteil. Ich strich über ihre warme Haut. Strich hoch und wieder runter.
Ihre Hände fanden meinen Nacken und zogen leicht an meinen Haaren. Leise seufzte ich an ihre Lippen und strich mit meiner Zunge über ihre Unterlippe. Sie öffnete ihren Mund sofort und meine Zunge traf auf ihre. Sie tanzten miteinander.
Sie löste sich von mir und legte ihren Kopf an meine Brust. Sie drückte sich eng an mich und atmete tief durch.
Ich strich ihre über ihre Haare und ihren Rücken. Auf ihren Kopf drückte ich ihr einen Kuss.
"Ich liebe dich Damian", murmelte sie und drückte sich noch enger an mich.
"Ich liebe dich auch Nea. Mehr als irgendetwas sonst und ich werde nicht zulassen, dass dir irgendetwas passiert", sagte ich.
Später lagen wir kuschelnd auf dem Sofa und sahen uns einen Film an. Ich wickelte mir eine Strähne um den Finger und musterte sie. Sie sah so friedlich aus.
Man konnte nichts von all den Schicksalsschlägen sehen die sie durchgemacht hatte. Sie hatte ihre Eltern verloren, war vergewaltigt worden, hatte mich verloren, ihr bester Freund gestand ihr seine Liebe und hatte auf sie eingeschlagen. Doch trotz allem war sie stark geblieben und hatte nie aufgegeben.
Ich ließ ihre Haarsträhne wieder von meinem Finger und meine Finger glitten sanft über ihre Wange.
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We can reach the Moon
Teen FictionEin Junge, der seine beste Freundin verlor. Ein Junge, der nur ein Mädchen wieder haben möchte. Ein Junge, der sein Mädchen wieder in den Armen halten kann. Als Damian vor 12 Jahren verschwand brach für Nea eine Welt zusammen. Doch dann stand er plö...