Jimin
Mitten in der Nacht wurde ich von einem unruhigen Taehyung geweckt, der sich neben mir wälzte. Ich hatte überhaupt nicht bemerkt, dass ich eingeschlafen war und richtete mich ein wenig irritiert auf. Müde rieb ich über meine Augen und gähnte dann einmal, ehe mein Blick wieder auf Taehyung fiel.
Er wimmerte und windete sich im Schlaf, sein Gesicht war angestrengt verzogen und Schweißperlen glänzten auf seiner Stirn. Sofort weitete ich besorgt meine Augen und legte eher zögerlich eine Hand auf seine Schulter, jedoch rüttelte ich noch nicht an ihr. Sollte ich ihn wirklich wecken?
Aber als Taehyung erneut wimmerte und seine Lippen fest aufeinander presste, war mir klar, dass ich ihn unbedingt wecken sollte. Denn er hatte einen Albtraum und wenn ich ihn weiterschlafen ließ, würde er nur mehr darunter leiden. Also rüttelte ich fest an seinem Körper und versuchte ihn aufzuwecken, bis er ruckartig seine Augen aufschlug und sich aufrichtete, während sein Brustkorb sich verdammt schnell hob und senkte.
"T-Taehyung?", fragte ich zaghaft und legte eine Hand auf seine Schulter, die er ohne zu zögern wegschlug. Dabei sah er zu mir, seine Augen waren groß und ängstlich und ich konnte sogar Tränen darin funkeln sehen. Er tat mir unglaublich leid und am liebsten würde ich ihn in den Arm nehmen, aber ich vermutete, dass er mich wieder von sich stoßen würde.
Ein leises Schluchzen holte mich aus meinen Überlegungen und besorgt musterte ich Taehyung, kaute dabei auf meiner Unterlippe herum. Doch so konnte ich ihm nicht zusehen, also überwand ich mich und nahm ihn vorsichtig in den Arm. Der Größere schluchzte leise auf und rollte sich zusammen, versuchte mich von sich zu drücken, allerdings ließ ich das nicht zu. Stattdessen streichelte ich beruhigend über seinen Rücken und überlegte, was ich sagen konnte.
"Es ist vorbei, Taehyung. Wir sind im Hier und Jetzt. Wir liegen zusammen in deinem Bett, nur wir beide. Keiner tut dir weh, denn ich beschütze dich davor", sagte ich leise und drückte ihn mehr an mich. Taehyungs Körper war angespannt und verkrampft, er versuchte sich selbst vor etwas zu schützen, das nicht da war. Nachwirkungen des Albtraums.
Ich streichelte weiterhin über seinen Rücken und wartete geduldig ab. Ihn jetzt zu fragen, was er geträumt hatte oder ob er darüber reden wollte, war vermutlich ein Fehler. Außerdem schätzte ich, dass es etwas mit seinen Eltern zu tun haben musste, da er zuvor empfindlich reagiert hatte, als ich ihn darauf angesprochen hatte. Und bei familiären Schwierigkeiten wollte ich erst recht nicht nachhaken.
Durch meine Streicheleinheiten und dem leisen "Shh", das ich immer wieder von mir gab, beruhigte sich Taehyung langsam. Sein Körper entspannte sich etwas und er fing an, sich an mich zu schmiegen, statt mich von sich zu stoßen, schluchzte aber weiterhin immer wieder. Dieses Geräusch verursachte jedes Mal kleine Stiche in meinem Herzen, jedoch musste ich das aushalten.
Ich durfte nicht erneut zulassen, dass jemand zerbrach.
Vorsichtig schaute ich zu Taehyung hinunter und strich über seine noch leicht verschwitzte Stirn. Er zuckte unter dieser Berührung leicht zusammen und schaute mich dann verweint aus seinen geschwollenen Augen an, die einen rötlichen Stich hatten. Kurz biss ich mir auf die Unterlippe, da mich dieser Anblick an früher erinnerte, und das weckte in mir den Drang, selbst zu weinen. Diesen schluckte ich dann aber einfach herunter, immerhin brauchte mich Taehyung gerade.
Darum beugte ich mich leicht herunter und platzierte einen Kuss auf seiner Stirn, ehe ich leise wisperte: "Du bist nicht allein."
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Ich glaube, Wattpad funktioniert jetzt wieder mit den Kapiteln... jedenfalls hoffe ich es. ^^'
~Cookie
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Don't Leave Me ★ Vmin
Fanfiction»Right now I am between your past and future. Even if I'm struck by rain, Even if I'm erased by darkness, I will definitely save you. You are not alone.« Aufgrund eines tragischen Unfalls wurde Taehyung von seiner Familie verstoßen und fing an, sich...