Jimin
Ich zuckte leicht bei Taehyungs bedrohlicher Stimme zurück und biss dann strafend auf meine Unterlippe. Wenn ich mich so leicht einschüchtern ließ, konnte ich ihm sicherlich nicht helfen. Es war ein Zeichen von Schwäche und Taehyung brauchte jemand, der ihn stärkte. Das bedeutete, ich musste mich zusammenreißen. Für ihn.
"Taehyung... beruhige dich. Da ist kein Blut und auch niemand, der dich verletzen will", sprach ich beruhigend auf ihn ein, jedoch schlug er nur harsch meine Hand weg, die ich auf seine Schulter legen wollte.
"Du hast keine Ahnung, Jimin! Von nichts! Und jetzt lass mich einfach in Ruhe!", fauchte er mich giftig an. Ich wusste, dass es nur ein Schutzmechanismus war, eigentlich war er geschwächt und zu nichts mehr fähig. Aber er hatte Angst und diese gab ihm noch etwas Kraft. Wovor er Angst hatte, konnte ich allerdings nicht sagen.
"Dann sag mir doch einfach, was los ist, statt mich anzumotzen und wegschicken zu wollen. Siehst du denn nicht, wie sehr Jungkook gerade leidet? Er will dir helfen, aber er kann es nicht und ich biete dir Hilfe an, weil ich es kann, aber du stößt mich von dir. Willst du lieber, dass deine Freunde verzweifeln und selbst zugrunde gehen oder akzeptierst du endlich, dass ich dich nicht alleine lassen will?", erwiderte ich harscher als gewollt. Überrascht davon weitete Taehyung leicht seine Augen und sah mich so einen Moment lang an, schnaubte dann jedoch und sah zur Seite. Mir war bewusst, dass er nicht antworten würde, also stand ich nun auf und griff nach einer Decke.
"Leg dich schlafen, Taehyung. Es wird dir gut tun", meinte ich dann etwas sanfter und legte die Decke über ihn. Er nickte leicht und kuschelte sich in das weiche Sofa, ehe er seine Augen schloss. Die Erschöpfung war ihm anzusehen, daher dauerte es auch nicht lange, bis er schließlich einschlief.
Solange blieb ich noch im Türrahmen vom Wohnzimmer stehen und ging dann in die Küche. Hier saß Jungkook und starrte auf seine Kaffeetasse. Namjoon war vermutlich arbeiten, darum waren wir nur zu zweit, aber mir sollte das recht sein. Ich hoffte einfach, dass wir nicht wieder streiten würden.
"Woher wusstest du, dass wir Taehyung wegbringen mussten?", wollte er wissen und schaute langsam auf. Ich setzte mich ihm gegenüber und lächelte schwach. Am liebsten hätte ich auch Kaffee oder zumindest einen Tee, aber das zu verlangen wäre wahrscheinlich etwas unhöflich, weshalb ich es sein ließ.
"Ich hatte es im Gefühl. Diese Erfahrung habe ich heute auch zum ersten Mal gemacht, aber dank Yoongi weiß ich einiges", erklärte ich ihm und seufzte dann leise. Ich spürte Jungkooks Blick auf mir liegen und wie er mich musterte.
"Du kannst damit umgehen, nicht wahr? Du weißt, wie wir Taehyung helfen können?", fragte er mich weiter. Ich seufzte erneut und senkte meinen Blick. Um ehrlich zu sein hatte ich keine Ahnung, aber ich wollte es versuchen. Ich musste es versuchen. Immerhin musste ich Taehyung helfen. Irgendwie.
"Ich hoffe es. Ich weiß, was ich nicht tun darf und ich denke, ich kann einen Weg finden, um Taehyung zu helfen. Aber ich brauche Zeit. Und ich brauche deine Hilfe, Jungkook. Du weißt genau, wie sehr Taehyung mich von sich stößt. Du musst mir helfen, dass ich an ihn heran komme. Sonst schaffe ich das nicht."
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Don't Leave Me ★ Vmin
Fanfiction»Right now I am between your past and future. Even if I'm struck by rain, Even if I'm erased by darkness, I will definitely save you. You are not alone.« Aufgrund eines tragischen Unfalls wurde Taehyung von seiner Familie verstoßen und fing an, sich...