Kapitel 57

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Taehyung

Mit großen Augen beobachtete ich die großen Hunde, die entweder schliefen oder mich ebenfalls neugierig musterten. Schon immer wollte ich einen Hund haben. Oder überhaupt ein Haustier, aber das würde vielleicht niemals geschehen.

Gerade, als ich fragen wollte, ob man mit ihnen Gassi gehen konnte, zog mich Jimin an der Hand wieder weg und woanders hin, woraufhin ich direkt schmollte. Dabei wollte ich den Hunden doch etwas Gutes tun.

Ich wusste natürlich, dass die sich hier im Tierheim gut um die Tiere kümmerten, aber es brach mir dennoch das Herz zu sehen, wie viele Tiere hier eigentlich waren, weil sich niemand um sie kümmern wollte.

Darum hatte ich mir immer gesagt, dass ich mir ein Tier aus dem Tierheim holen würde, wenn es jemals soweit kommen würde.

Die Pflegerin führte Jimin und mich zu einem anderen Platz durch eine Tür und sofort weitete ich noch mehr meine Augen. Hier waren viele noch wirklich kleine Hunde und betrachteten uns mit neugierigen und ja, vermutlich sogar mit hilfesuchenden Augen.

Sofort lächelte ich breit und setzte mich auf den Boden zu den Kleinen, ließ damit zu, dass ich von ihnen überfallen wurde. Leise lachte ich und drückte die kleinen Körper an meinen eigenen. Jimin setzte sich neben mich und streckte seine Hand nach einem Ball aus, den er auch warf und sofort rannten die Hunde ihm nach.

,,Eine alte Dame hat sie uns alle gebracht", erklärte die Pflegerin, die im Raum mit uns geblieben war. ,,Offensichtlich wurden die Kleinen in Mülltonnen ausgesetzt und wären dort fast erfroren. Zum Glück hatte sie deren Wimmern gehört."

Wie konnte man nur so grausam sein? Wenn man schon keine Lust auf die Tiere hatte, dann sollte man sie gefälligst selbst abgeben und nicht so etwas tun. Das war einfach nur schrecklich und zeigte, dass diese Person kein Herz besaß.

Immer wieder spielte ich mit den Kleinen, warf zu ihnen den Ball oder rannte von ihnen weg, während sie mich direkt verfolgten und erneut auf mich sprangen. Ich wusste nicht mehr, wann ich jemals so herzlich und vor allem so lange gelacht hatte, aber auch Jimin schien das zu merken.

,,War wohl eine gute Idee, was?", grinste dieser breit und sofort nickte ich, ehe ich selbst spielerisch knurrte und auf die Hunde zuging, die mich direkt ebenfalls anknurrten und einen Schritt zurück gingen.

Wieder lachte ich und setzte mich hin, strich immer wieder durch ihr plüschiges und flauschiges Fell. Doch vor allem ein Hund erweckte meine Aufmerksamkeit. Ein kleiner, niedlicher Pomeranian.

Er hatte schwarzes und hellbraunes Fell und streckte mir gelegentlich die Zunge raus. Auch mit Jimin schien er sich gut zu verstehen, denn eben lag dieser in den Armen des Schwarzhaarigen und ließ sich kraulen.

,,Wer ist er?", fragte Jimin und warf einen kurzen Blick auf die Pflegerin. ,,Er scheint mir sehr zutraulich zu sein, dabei sind wir völlige Fremde für ihn."

,,Das ist Yeontan. Er ist einer der, der es fast nicht geschafft hätte. Sein Zustand war ziemlich kritisch, aber er war tapfer und stark. Und jetzt ist er vollkommen gesund und genießt es einfach, dass er Aufmerksamkeit bekommt."

Verstehend nickten Jimin und ich gleichzeitig, bis mich ein Gedanke beschlich. Ich wollte ihn haben, unbedingt.

,,Jimin? Ich will ihn haben."

Don't Leave Me ★ VminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt