Kapitel 5

1.9K 144 11
                                    

Taehyung

,,Sitzen", gab ich als knappe, leicht genervte Antwort zurück und lehnte mich mehr gegen den Stamm von dem breiten Baum. Ich hatte keine Ahnung, warum dieser Junge hier saß und was er genau von mir wollte. Ich würde nicht einmal sagen, dass wir uns kennen gelernt hatten. Bis jetzt kannten wir nur den Namen des jeweils anderen und genau das reichte auch. Ich wollte nicht noch mehr Menschen in meinem Leben verletzen.

,,Aber warum sitzt du hier?", fragte mich der Schwarzhaarige und legte seinen Kopf schief, wobei ihm einige Strähnen ins Gesicht fielen, was doch relativ süß aussah. ,,Darf ich nicht?", fragte ich, richtete meinen Blick erneut auf seine Haare und dann auf sein Gesicht.

Doch Jimin seufzte nur, schien zu wissen, dass man mit mir nicht so leicht reden konnte und wandte seinen Blick wieder ab. Wie ein kleines Kind verfolgte er mit seinen Augen die Blätter, welche im Sonnenlicht tanzten und durch das Licht wirkte der Boden beinahe wie gesprenkelt. Bald würde es Winter sein und ich könnte hier nicht mehr sitzen, um die warmen Strahlen zu genießen.

,,Du wirkst anders als gestern", merkte Jimin leise an, hob aber nicht seinen Blick und sah mich auch nicht an, als er es sagte. Eine Antwort erhielt er von mir dieses Mal nicht, denn ich hatte nun wirklich keine Ahnung, was ich sagen sollte. Heute hatte ich ausnahmsweise mal keine Drogen genommen und auch nichts geraucht, denn Jungkook hatte mir so gut wie alles abgezogen, was ich bei mir hatte. Er wollte mit mir einen Entzug machen, aber der würde scheitern. So wie alle anderen Versuche.

,,Was hast du heute noch so vor?", fragte Jimin mich weiter, als würde er sich nichts daraus machen, dass ich nicht mit ihm sprach. Bestimmt hatte er einige Freunde, denn er war ein ziemlich offener Mensch. Ganz im Gegenteil von mir. Und schlecht sah er auch nicht aus. 

,,Feiern", beantwortete ich nun seine Frage, beobachtete, wie er sich kurz auf die Lippen biss und verstehend nickte. Ich merkte, dass er mich noch etwas fragen wollte. Er wollte etwas wissen, aber hatte auch Angst, dass ich dadurch ausrasten würde. Und deshalb legte ich zwei Finger an sein Kinn und drehte seinen Kopf in meine Richtung.

Die Augen von Jimin weiteten sich wegen meiner Aktion, sein Mund stand offen, doch ich legte nur den Kopf schief. ,,Was willst du mich noch  fragen? Ich sehe doch, dass da noch etwas ist."

Und damit ließ ich sein Gesicht los. Jimin schluckte kurz, schien sich fassen zu müssen und nickte dann leicht. Als er seinen Blick wieder hob konnte ich die Entschlossenheit sehen, die er hatte. ,,Sind dort auch Drogen im Spiel?"

Nun hatte er tatsächlich mein Interesse geweckt und schmunzelnd lehnte ich mich wieder zurück, verschränkte meine Arme vor der Brust und antwortete nicht. Natürlich waren da Drogen im Spiel, daraus bestand mein Leben. Aber das würde ich vor ihm nicht zugeben, niemals. Er ahnte etwas und auch wegen gestern schien er Verdacht zu schöpfen. Doch bei seiner nächsten Frage erstarrte ich.

,,Wieso nimmst du sie?"

Don't Leave Me ★ VminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt