Jimin
Sofort nickte ich, als ich die Erlaubnis erhielt einzutreten, und verbeugte mich kurz dankbar. Ich kam hinein, als Taehyungs Vater zur Seite trat und folgte seiner Frau in das Zimmer von Taehyung. Es wirkte verlassen und vereinsamt, unaufgeräumt, als wäre man lediglich hinausgestürmt und hätte nur das Nötigste gepackt. Langsam ging ich auf einen Stapel Klamotten zu und suchte ein paar Sachen heraus, die kalt und trostlos hier herumlagen.
"Das ist Taehyungs Zimmer. Nimm dir, was du brauchst und geh dann wieder. Aber achte darauf, dass die Tür richtig zu ist, haben wir uns verstanden?", meinte Taehyungs Mutter kühl. Direkt sah ich wieder zu ihr und nickte dann rasch, weshalb sie nun das Zimmer verließ. Ich wartete geduldig, bis die Haustür ins Schloss fiel und richtete mich dann wieder auf.
Vorsichtig verließ ich das Zimmer und schaute mich direkt um. Ich suchte das Zimmer von Mingyu und fand es kurz darauf auch, genau gegenüber von Taehyungs Zimmer. Das hätte ich eigentlich erwarten sollen, aber mein Kopf schien heute sowieso nicht ganz funktionstüchtig. Auch heute Morgen in der Schule hatte ich einige dämliche Antworten von mir gegeben.
Als ich dieses Mal die Tür aufschwang, zuckte ich zuerst leicht zurück. Dieser Raum hatte eine düstere Ausstrahlung und leicht erschauderte ich, trat aber dennoch ein und sah mich um. Hier war alles ordentlich aufgeräumt, die Rollläden waren heruntergelassen und eine kühle Luft hüllte mich ein. Ich erschauderte dabei und hatte das Gefühl, nicht hier sein zu dürfen, eine Ruhe zu stören, die nicht gestört werden durfte.
Allerdings musste ich hier drinnen etwas finden, was Taehyung bewies, dass Mingyus Tod nicht seine Schuld war.
Ein wenig hektisch sah ich mich um, befürchtete, dass Taehyungs Eltern jeden Moment zurückkommen und mich erwischen könnte und auch die Atmosphäre hier machte mich definitiv nicht ruhiger. Dieses Zimmer war gruselig und ich wollte schnell wieder hinaus.
Doch auf einmal schien mich eine leichte Wärme einzuhüllen und ich spürte, wie ich wieder ruhiger wurde. Hinterfragen wollte ich das nicht, sondern nutzte das einfach, um mich hier umzusehen. Aufmerksam betrachtete ich alles, musterte die Klamotten, die herumlagen und das ordentlich bezogene Bett. Nichts Auffälliges war zu sehen und bis ich die ganzen Schränke und Schubladen durchsucht hatte, waren Taehyungs Eltern sicherlich zurück.
Doch dann hörte ich auf einmal ein leises Knarzen, das mich direkt zusammenzucken ließ. Vor Schreck drehte ich mich um und taumelte einen Schritt zurück, während ich beobachtete, wie die Schublade an einer Kommode aufhörte sich zu bewegen. Sie hatte sich gerade irgendwie einen Spalt geöffnet und mein Herz raste nun vor Angst. Aus welchem verdammten Grund hatte sie sich bitte bewegt?!
Dennoch atmete ich tief durch und machte vorsichtig einen Schritt darauf zu. Noch immer schlug mir mein Herz zum Hals, allerdings wollte ich nachschauen, was darin war. Irgendwie hatte ich im Gefühl, dass mir der Inhalt weiterhelfen konnte.
Tatsächlich entdeckte ich einen Brief, an Taehyung adressiert, der darin lag und überrascht weitete ich meine Augen. Er war unsauber aufgerissen worden und ich konnte mir bereits denken, dass es nicht Taehyung gewesen war, der ihn geöffnet hatte.
Mit zitternden Finger nahm ich ihn heraus und zog das Papier aus dem Umschlag. Ich überflog die wohl unter Tränen geschriebenen Zeilen und meine Augen wurden dabei immer größer, jedoch schlich sich auch ein leichtes Lächeln auf meine Lippen. Erleichtert atmete ich durch und steckte den Brief wieder zurück in den Umschlag, als ich in der Schublade noch eine Kette mit herzförmigen Anhänger entdeckte. Dieser ließ sich öffnen und darin erkannte ich ein Bild von einem Jungen, der Ähnlichkeiten mit Taehyung hatte. Und irgendwie wusste ich ganz genau, dass das Mingyu war.
Ich nahm den Brief und die Kette und verließ damit das Zimmer, um wieder in Taehyungs Zimmer zu gehen. Hier schnappte ich mir einige seiner Klamotten und ein paar andere Dinge, unter anderem auch bunte Krawatten und zwei Bandanas, die Taehyung gebrauchen könnte. Danach verließ ich das Haus und ging wieder hinaus auf die Straße.
Es wurde Zeit, Taehyung die Wahrheit zu zeigen.
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Don't Leave Me ★ Vmin
Fanfiction»Right now I am between your past and future. Even if I'm struck by rain, Even if I'm erased by darkness, I will definitely save you. You are not alone.« Aufgrund eines tragischen Unfalls wurde Taehyung von seiner Familie verstoßen und fing an, sich...